Die Hinserie ist um: Diese Note gibt Niels Versteijnen der TBV-Mannschaft

Lemgo. In der Euphorie des Einzugs in das Pokal-Final-Four in Köln am 18./19. April 2026 ist etwas unter gegangen, dass der TBV Lemgo Lippe die Handball-Bundesliga aufmischt. Mit 26:8 Punkten liegt das Team um Kapitän Tim Suton nach der Hälfte der Spiele auf dem dritten Rang. Es ist das beste Zwischenergebnis des TBV seit der Serie 2008/2009, als es sogar 27:7 Zähler waren. Zum Jahresabschluss stehen die Bundesliga-Partien beim Bergischen HC (Samstag, 19 Uhr) und gegen die HSG Wetzlar (zweiter Weihnachtstag, 17.30 Uhr) auf dem Plan.

Suton ist der Topscorer &bdquo;Für einen perfekten Jahresabschluss fehlen noch zwei Siege. Auf uns warten zwei schwere Spiele, aber wir werden nicht nachlassen. Der BHC ist zuhause stark, verfügt über ein sehr gutes Team und braucht dringend Punkte“, sagt Tim Suton. Die Nummer 23 des TBV ist mit 106/1 Toren der Topscorer der Mannschaft und kommt auf eine Wurfquote von über 70 Prozent: &bdquo;Wieder beim Final Four in Köln zu sein, ist der Wahnsinn. Aber die ganze Situation, wie es gerade läuft, ist unglaublich. Aber ich denke, dass wir es verdient haben, weil wir hart arbeiten.“ Schon vor der Saison habe er &bdquo;ein gutes Gefühl“ gehabt, &bdquo;aber wenn mir das jemand vor der Saison gesagt hätte, dass es so laufe, wäre meine Antwort gewesen: ,Sehr, sehr schwierig und nicht wahrscheinlich.’“

Das große Plus der TBV-Mannschaft? &bdquo;Team und Mannschaft sind mit der Zeit zusammen gewachsen.“ Die Gegner müssen sich in der Abwehr &bdquo;mit drei Büchern“, wie es Leipzigs Frank Carstens in Worte kleidete, befassen. Die Optionen lauten: drei klassische Rückraumspieler plus Kreisläufer, vier Rückraumspieler und Sieben-gegen-Sechs. Einen Favoriten hat Suton übrigens nicht: &bdquo;Ich spiele alle Optionen gerne, wir wählen die, die wir gerade brauchen.“

Vier Rückraumspieler sind zu Beginn komisch gewesen, aber ... Ähnlich sieht es Niels Versteijnen, der mit 92/18 Toren zweitbeste Schütze der Lipper (Quote: 66,2 Prozent): &bdquo;Mit allen Varianten fühle ich mich inzwischen pudelwohl. Vier Rückraumspieler sind zu Beginn komisch gewesen, aber auch diese Formation brachte Erfolg.“ Auch im Rückblick findet der wurfgewaltige Linkshänder, dass die Begegnung in Dresden, die die Lemgoer deutlich mit 35:27 gewannen, &bdquo;eines der wichtigsten Spiele“ gewesen sei: &bdquo;Vor allem für diejenigen, die noch nicht beim Final Four waren. Obwohl wir vor zweieinhalb Jahren beide Spiele verloren, habe ich schöne Erinnerungen an dieses Event. Die Erlebnisse mit den Fans vergisst du nicht so schnell. Ich bin mir sicher, dass im April wieder viele TBV-Anhänger in Köln dabei sein werden.“

Zu weit möchte Tim Suton gar nicht nach vorne schauen: &bdquo;Auf die Tabelle können wir noch am Saisonende gucken, es macht so viel Spaß. Wir versuchen, einfach weiter zu machen und werden dann sehen, was dabei rauskommt.“ Versteijnen weiß, dass das Team &bdquo;sehr eingespielt“ sei: &bdquo;Jeder weiß, was zu tun ist.“ Das Zwischenergebnis nennt der Niederländer &bdquo;schon sehr, sehr gut. Wir wissen, dass das nicht normal ist.“ Als Schulnote würde er &bdquo;eine Zwei vergeben, eine Eins wäre Platz eins“. Laut TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike liegt die Lemgoer etatmäßig &bdquo;im unteren Drittel der Liga“.

&bdquo;Wir werden wieder frisch sein“ Der &bdquo;Partybus aus Dresden“ mit der TBV-Mannschaft war am Donnerstag um kurz nach 4 Uhr wieder an der Phoenix-Contact-Arena. &bdquo;Für diejenigen, die schlafen wollten, war es schwer. Die Feierlichkeiten waren lang und intensiv, da haben einige Gas gegeben, ich kann da niemanden rausheben“, berichtete Suton. Am Donnerstag sei er dann früher ins Bett gegangen: &bdquo;Dann passt das wieder.“ Versteijnen gönnte sich nach dem Auslaufen um 11 Uhr einen &bdquo;kurzen Mittagsschlaf, damit ich auch abends wieder pennen konnte.“ Beim BHC erwartet er &bdquo;keinen Spaziergang, wir werden aber gut vorbereitet und wieder frisch sein“, versprach Versteijnen.

Bergischer HC beim Final Four Der Bergische HC ist am Donnerstagabend mit einem 30:23 gegen MT Melsungen ins Final Four des DHB-Pokals eingezogen. Mann des Abends war BHC-Keeper Christopher Rudeck mit 18 Paraden und einer Fangquote von 44 Prozent. Vor 3200 Zuschauern in der ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle gewann der Aufsteiger und revanchierte sich damit für die Niederlage in Melsungen in der Liga vier Tage vorher (28:33). In der Bundesliga rangiert der BHC nach der Hinrunde auf dem 15. Tabellenplatz, liegt jeweils fünf Zähler vor Wetzlar und Leipzig, die nach derzeitigem Stand aus der Eliteklasse absteigen müssten und jeweils erst fünf Punkte auf dem Konto haben.

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