Nur acht Tore in der ersten Hälfte - Negativtrend beim TBV Lemgo Lippe hält an

Lemgo . Klimawandel beim TBV Lemgo Lippe. Seit dem 31:31 gegen die SG Flensburg-Handewitt vor knapp einen Monat gab es in den vergangenen Wochen nur noch Niederlagen. Und der Trend scheint sich nach dem 22:28 gegen den SC DHfK Leipzig zu verselbstständigen. Bei der wettbewerbsübergreifend fünfte Pleite in Folge hatte auch der – nicht das – Klima gehörigen Anteil.

Der 24-jährige Tscheche Matej Klima, den die Leipziger im vergangenen Herbst für 100.000 Euro beim Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau ausgelöst hatten, machte sein bislang bestes Spiel für die &bdquo;Körperkulturellen“ und sorgte mit sieben strammen Rückraumtreffern für Blitz und Donner in den lippischen Reihen.

Klima und Kristjansson dominieren Matej Klima übernahm dabei den Part des Leipziger Dominators, den im ersten Abschnitt Viggo Kristjansson inne hatte. Der 29-jährige Isländer erzielte in den ersten 30 Minuten acht Treffer – so viele – oder wenige – wie das gesamte TBV-Team zusammen bis zur Pause zustande brachte. Als die Unparteiischen Marcus Hurst und Mirko Krag beim 8:14 zur Halbzeit baten, mussten die Lemgoer in der Kabine die wohl schlechteste erste Hälfte der Saison aufarbeiten.

Trainer Florian Kehrmann hatte es schon früh verspürt und bereits in der elften Minute, beim 3:5, seine erste Auszeit genommen: &bdquo;Wir wollten anfangs zu viel. Da wirkte noch das Pokal-Aus gegen Göppigen nach. Deshalb habe ich versucht, zu beruhigen. Wir kamen dann auch auf 7:8 heran. Doch die folgende 1:6-Phase kostete uns das Spiel. Gegen die Qualität von Leipzig war das einfach zu viel.“ Symptomatisch war der Siebenmeterfehlwurf in der 30. Minute, als Samuel Zehnder an Torhüter Domenico Ebner scheiterte, der mit einer Quote von 50 Prozent in die Kabine ging.

"Ebner hat uns weh getan" &bdquo;Wir leisten uns einfach zu viele technische Fehler. Irgendwie ist uns unsere Leistung etwas abhanden gekommen. Wenn wir in die Abwehr kommen, ist es ganz ordentlich. Doch wir dürfen einfach nicht so viele Bälle wegwerfen und müssen besser abschließen. Domenico Ebner hat uns weh getan“, kommentierte Frederik Simak die missliche Lage. &bdquo;Dieses zähe Spiel, von dem wir eigentlich leben, fehlt uns ein Bisschen. Und auch das nötige Selbstvertrauen“, meinte Simak.

In der zweiten Hälfte kämpfte sich der TBV von 9:16 auf 12:16 etwas heran (36.). Doch mit einem Kempa-Treffer zum 12:18 nahm Viggo Kristjansson auf Veranlassung von Trainersohn Andri Runarsson den Lemgoern sofort wieder den Wind aus den Segeln (38.). Dann kassierte Trainer Florian Kehrmann eine Zeitstrafe (40.). Als Suton am Block scheiterte und Moritz Preuss ins leere Lemgoer Tor traf, lief bereits in der 43. Minute alles auf den ersten Auswärtssieg des SC DHfK Leipzig hinaus. Da sich Urh Kastelic nun einige Male auszeichnen konnte, kam der TBV nach einem Doppelpack von Jan Brosch sowie dem einzigen Treffer von Lukas Hutecek in der 48. Minute noch einmal auf 18:21 heran.

Leipzig hat von Lemgo gelernt &bdquo;Da haben wir kurzzeitig dran geschnuppert. Aber in solch einer Phase muss dann alles passen. Uns werfen zu viele Kleinigkeiten um. Wir haben eine junge Truppe und auch ein paar Spieler, die als Junge ein paar Fehler zu viel machen. Es wird es weiter volatil bleiben. Aber wir müssen jetzt gucken und fleißig trainieren, damit die guten Phasen wieder zurückkommen“, kommentierte Florian Kehrmann das Abrutschen auf den 13. Platz – punktgleich mit FA Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten auf 14 und 15. Leipzigs Trainer Runar Sigtryggsson durfte sich freuen, erstmals in dieser Saison das Potenzial aus seinem 7,5 Millionen schweren Kader herausgekitzelt zu haben. &bdquo;Wir waren in der Abwehr erstmals gut, weil wir Lemgo die Laufwege weggenommen haben. Und im Angriff sind wir geduldig mit dem Ball umgegangen. Das haben wir uns von Lemgo abgeschaut. Wir haben sie mit ihren eigenen Mitteln geschlagen.“

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