Talfahrt des TBV: Deshalb machen sich die Anhänger Sorgen

Lemgo. &bdquo;Wenn das so weiter geht, sehe ich schwarz.“ Das sagt Michael Oppermann, stellvertretender Vorsitzender der Lemgoer Hexen. Die Mitglieder des Fanklubs des TBV Lemgo Lippe versuchten am Sonntag erneut, ihre Lieblinge nach vorne zu peitschen. 3220 Besucher waren es in der Phoenix-Contact-Arena insgesamt. Doch beim 21:26 (9:12) gegen FrischAuf Göppingen gab es in der Handball-Bundesliga den nächsten Dämpfer.

Die aktuelle Situation: Fünf Niederlagen in Folge in der Bundesliga, dazu das Aus im DHB-Pokal gegen Göppingen. Die Lipper stecken in einem Tief. Lediglich das bessere Torverhältnis gegenüber HBW Balingen-Weilstetten sorgt derzeit (noch) dafür, dass der TBV über dem berühmten Strich steht. Neun Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse sind absolviert, der Rückstand auf Platz zehn beträgt aber nur zwei Punkte.

Die Stimmung unter den Fans: Die Anhänger schauten in sehr traurige Gesichter, als sich die TBV-Mannschaft vom Publikum verabschiedete und sich für die Unterstützung bedankte. &bdquo;Ernüchternd“ nennt Oppermann den Gemütszustand der Fans, fügt aber hinzu: &bdquo;Die Leistung gegen Göppingen war gar nicht so schlecht, gegen Leipzig (eine Woche vorher, 22:28, die Red.) war es viel schlimmer. Unsere Mannschaft hatte auch viel Pech, während bei Göppingen der Ball immer irgendwie noch ins Tor sprang. Klar ist aber auch: Neun Tore in einer Halbzeit sind viel zu wenig.“

Die Qualität des Kaders: Aus Sicht von Michael Oppermann ist sie vorhanden: &bdquo;Die Jungs müssen ihr Leistungspotenzial jedoch abrufen.“ Aber: Leistungsträger wie Spielmacher Lukas Hutecek sowie die Torjäger Samuel Zehnder und Niels Versteijnen erwischten einen rabenschwarzen Tag. Trotzdem gelang es immer wieder, die Kreisläufer Jan Brosch und Leos Petrovsky in Szene zu setzen. Doch die Quote des etatmäßigen Duos lag bei 0 Prozent: sieben Würfe aus der Nahdistanz, kein Treffer. Die einzigen Treffer vom Kreis markierte Abwehrchef Frederik Simak. Dazu kamen Fehlversuche von der Siebenmetermarke von Zehnder, Lukas Zerbe und Versteijnen (Quote: zwei von fünf). Emil Laerke wirkt für Oppermann &bdquo;wie ein Fremdkörper“ im Team: &bdquo;Es wird auch nicht für ihn gespielt, das Selbstvertrauen fehlt. Ich mache aber niemandem einen Vorwurf, beim Training sind wir nicht dabei.“

Das sagt Trainer Florian Kehrmann: Der Chefcoach stellte sich bei der Pressekonferenz vor sein Team, scherzte mit Trainerkollege Markus Baur: &bdquo;Schnupfen? Den hat Markus immer gehabt.“ Zu seinem Team meinte der 46-Jährige: &bdquo;Wir haben eine sehr, sehr junge Mannschaft, junge Spieler auf entscheidenden Positionen. Im Moment fehlt die Lockerheit, das ist eine normale Entwicklung. Die Jungs müssen wieder frei im Kopf werden. Manchmal musst du einen Schritt zurück gehen, um die nächste Stufe zu erklimmen.“

Das stimmt optimistisch: Für Michael Oppermann ist es die Kampfbereitschaft: &bdquo;Die hat gestimmt. Wenn etwas Glück zurückkehrt, Ballgewinne gelingen, kann sich das Team auch mal über Gegenstoßtore Selbstvertrauen holen.“

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