Vor Topspiel: HSG-Geschäftsführerin äußert sich zu sinkenden Zuschauerzahlen

Blomberg . Mit der Partie gegen die &bdquo;Mannschaft der Stunde" kehrt die HSG Blomberg-Lippe in den Handball-Bundesliga-Alltag zurück. Wenn am Mittwochabend um 19 Uhr der Anpfiff in der Sporthalle an der Ulmenallee ertönt, begrüßen die HSG-Spielerinnen mit der HSG Bensheim/Auerbach einen Gegner, der 11:1 Punkte aufweist. Im Vorfeld des Heimspiels sprach die LZ-Sportredaktion mit Franziska Rautauoma ( 28 ), seit 1. April Geschäftsführerin der HSG Blomberg-Lippe.

Gut sieben Monate ist es her, dass Sie Torben Kietsch abgelöst haben. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?

Franziska Rautauoma: Es war eine spannende Zeit. In den meisten Bereichen, wie das Sponsoring, Organisation oder Geschäftsstelle, war ich bereits drin. In andere, wie den sportlichen Bereich, musste ich mich einarbeiten. Aber mit Steffen Birkner als Trainer und mit Anna Monz-Kühn als Sportliche Beraterin ergänzen wir uns gut als Team. Dazu ist der Beirat um den Beiratsvorsitzenden Jens Genge eine wichtige Stütze.

Bei Ihrer Vorstellung hieß es, Sie sollen Strukturanpassungen leiten und begleiten, Hintergrund waren seinerzeit Vorwürfe gegen Ex-Trainer André Fuhr und den jetzigen Coach Steffen Birkner. Der Stand der Dinge sieht wie aus?

Franziska Rautauoma: Mit dem Landessportbund und dem Kreissportbund befinden wir uns im Austausch und sind mit der Erarbeitung eines Schutzkonzeptes gestartet. Eckpunkte zur Risikoanalyse werden besprochen, die dann von unserer Arbeitsgruppe erarbeitet werden. Ziel ist es, ein Schutzkonzept zu erstellen und Rahmen für Präventionsmaßnahmen zu schaffen. Ende November wird eine psychische Gefährdungsbeurteilung für Spielerinnen, Trainer und Betreuer beginnen.

Das ist die eine Seite der großen Herausforderung in Ihrem Job, die andere sind die Personalfragen im Bundesligabereich. Die ersten vier Spielerinnen haben verlängert. Wann folgen weitere Antworten?

Franziska Rautauoma: Das ist ein laufender Prozess, und es ist schwierig, diesem einen konkreten Zeitrahmen zu geben. Mit der Verlängerung der Verträge von Laura Rüffieux, Melanie Veith, Lisa Frey und Alexia Hauf haben wir einen guten Anfang gemacht, über den ich glücklich bin.

Das nächste wichtige Thema: In den ersten drei Heimspielen dieser Bundesligasaison kamen im Schnitt 668 Zuschauer an die Ulmenallee, zum Abschluss der vergangenen Serie waren es 835. Bereitet Ihnen die diesjährige Zahl Sorgen?

Franziska Rautauoma: In der Vergangenheit war es immer so, dass die ersten Spiele schwächer besucht waren. Dafür gibt es sicher verschiedene Gründe. Die so genannten Weihnachtsspiele sind für uns wichtig, die haben den Schnitt nach oben gebracht. Zu dieser Zeit finden immer viele den Weg in die Halle. Aber natürlich sind wir mit der Zahl nicht zufrieden und machen uns Gedanken, wie wir wieder mehr Zuschauer erreichen können.

Ergreifen Sie Maßnahmen, damit die Zahlen wieder in die Höhe gehen?

Franziska Rautauoma: Ja, wir schalten Hörspots und Anzeigen, verteilen Spieltagsplakate und planen Ticketaktionen, zum Beispiel bekommen am Mittwoch zum Spiel gegen Bensheim Studierende vergünstigte Karten. Auch die Sichtbarkeit bei Veranstaltungen in und um Blomberg wollen wir erhöhen, mit &bdquo;Blomberg Marketing" befinden wir uns dazu im Austausch.

Wie sieht es denn mit der Vermarktung des Frauenhandballs aus, immerhin zeigt Eurosport einzelne Spiele im frei empfangbaren Fernsehen?

Franziska Rautauoma: Dadurch haben wir eine bessere Sichtbarkeit. Unser Spiel in Solingen am 17. November wird übertragen, auch für ein Heimspiel haben wir unser Interesse an einer Übertragung bekundet.

Die Übertragungsrechte liegen ja beim Streamingdienst Sportdeutschland.tv, die Spiele laufen hinter der Bezahlschranke – gibt es bereits erste Zahlen?

Franziska Rautauoma: Die Vergleichbarkeit ist schwierig, da wir neben Sportdeutschland.tv seit dieser Saison auch bei Dyn zu sehen sind. Bei unseren ersten drei Heimspielen sind die Zahlen bei seit dieser Saison auch bei Dyn zu sehen sind. Bei unseren ersten drei Heimspielen sind die Zahlen bei allerdings gesunken. Für Dyn sind keine Zahlen bekannt.

Zuschauerzahlen und Vermarktung sind also ein wichtiges Thema?

Franziska Rautauoma: Auf jeden Fall, darauf müssen und werden wir weiterhin unser Augenmerk richten.

Mit 8:4 Punkten belegt die HSG zurzeit den fünften Platz. Sind Sie zufrieden?

Franziska Rautauoma: In Dortmund kann man verlieren, in Oldenburg war es am Ende ärgerlich. Bitter ist das Pokalau s gegen Metzingen. Mittwocha ben d gegen Bensheim erwartet uns eine echte Nummer.

Haben Sie in den ersten sieben Monaten etwas lernen können?

Franziska Rautauoma: Auf jeden Fall, man wächst an den Herausforderungen. Gerade durch neue Bereiche und Aufgaben lernt man viel.

Wenn wir uns in sieben Monaten wieder sprechen, welche Bilanz rund um die HSG Blomberg-Lippe ziehen Sie dann?

Franziska Rautauoma: Dass wir in unseren Strukturen gefestigt sind, dass wir eine Vorreiterrolle beim Thema Schutzkonzept und Verantwortung für unsere Spielerinnen übernehmen, dass unsere sportlichen Ziele erreicht sind, dass wir weiterhin die tolle finanzielle Unterstützung unserer Partner haben, denn sie ist unser Fundament.

Birkner lobt Gegner Blombergs Trainer Steffen Birkner ist voll des Lobes, wenn er auf den Gegner HSG Bensheim/Auerbach angesprochen wird. &bdquo;Er hat schon in den vergangenen Jahren Qualität aufs Feld bringen können und in dieser Saison mit dem Transfer von Kim Naidzinavicius das entscheidende Puzzleteil gefunden, das noch gefehlt hat", sagt der Coach. Und so sieht er sein Team am Mittwochaabend denn auch in der Außenseiterrolle.

Bensheim hat in dieser Serie bereits Thüringen, Buxtehude oder Oldenburg bezwungen oder gegen die &bdquo;Unschlagbaren" aus Bietigheim einen Punkt geholt. Blombergs Nationalspielerinnen Alexia Hauf (2 Tore) und Laetitia Quist (1) sind noch Sonntag vom Länderspiel gegen Ungarn (29:25, Halbzeit 14:9) aus München zurückgekehrt.

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