Trainer Steffen Birkner bleibt der HSG treu: "Auch ich habe mich verändert"

Blomberg . Mit einem Heimspiel geht es für den Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe erst am Mittwoch, 27. Dezember, gegen die TuS Metzingen weiter. Grund genug am Mittwoch noch mal Werbung in eigener Sache zu machen. Dazu gehörte der 28:26-Heimsieg über die bis dato ungeschlagene HSG Bensheim/Auerbach. Dazu gehörte aber auch, dass die Vertragsverlängerung mit Trainer Steffen Birkner prominent in einen Trailer eingebaut war. Nach einer spannenden Schlussphase und einem nervenaufreibenden Spiel stellte er sich den LZ-Fragen.

Sie haben ihren Vertrag bis 2026 verlängert. Das ist im Bundesligageschäft keine Selbstverständlichkeit, oder?

Steffen Birkner: Wenn man sich wohlfühlt und wenn man jeden Tag mit Freude ins Training geht, dann muss man nicht lange überlegen, den Vertrag zu verlängern. Ich arbeite mit überragenden Menschen im Staff und in der Mannschaft zusammen, da kann man in das siebente und achte Jahr gehen.

Wie sehen Sie ihre eigene Entwicklung in den vergangenen Jahren?

Steffen Birkner: Klar, auch ich habe mich Jahr für Jahr weiterentwickelt, auch ich wachse mit den Aufgaben. Wir haben die Herausforderungen im Team immer wieder gut gelöst. Es war seit 2018 viel intensive Arbeit. Ich habe auch das große Ganze im Blick, und auch ich habe mich verändert.

Inwiefern?

Steffen Birkner: Ich habe zum Beispiel gelernt, mehr loszulassen oder das eine oder andere Mal auf meine Mannschaft zu hören. Wir pflegen einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander. Ich versuche, so authentisch wie möglich zu sein.

Anfang des Jahres wurden von einem Nachrichtenmagazin unter dem Titel &bdquo;Wie der deutsche Handball unter tyrannischen Trainern leidet" Vorwürfe gegen Ihre Person erhoben. Was hat das mit Ihnen gemacht?

Steffen Birkner: Das hat mich tief getroffen. Ich konnte es gut ertragen, aber für meine gesamte Familie war es schwer, sehr schwer. Es geht um mich als Menschen, du hinterfragst dein Handeln, dein Tun und dich selbst. Ich habe mich ins stille Kämmerlein zurückgezogen. Das Ergebnis, als ich ich wieder herauskam: Ich habe nicht alles richtig gemacht, ich habe aber auch nicht alles falsch gemacht.

Nun stehen Sie weitere zwei Jahre in der Verantwortung bei der HSG Blomberg-Lippe, welche Ziele verfolgen Sie?

Steffen Birkner: Wenn es um unser Ziel geht, die Top 4 anzugreifen, habe ich positive Signale bekommen. Alle stehen dahinter, wenn es um die Rahmenbedingungen und die Strukturen geht. Wir wollen uns sportlich gut weiterentwickeln. Und selbstverständlich wollen wir unserer Philosophie treu bleiben, junge Spielerinnen auszubilden, die dann Bundesliga spielen können. Das bleibt bestehen.

Die Freude ist also sehr groß, dass es bis zum Jahr 2026 in Blomberg weitergeht.

Steffen Birkner: Auch als Trainer bin ich ambitioniert, ansonsten bin ich hier falsch. Die Infrastruktur passt. Mein gesamter Staff macht hier überragende Arbeit. Hier geht es um ganz tolle Menschen, die Arbeit macht mir total viel Freude.

Reaktionen &bdquo;Sein besonderes Engagement rund um den Gesamtverein zeichnen ihn aus", wird Blombergs Geschäftsführerin Franziska Rautauoma in einer Pressemitteilung zur Vertragsverlängerung zitiert. Und Beiratsvorsitzender Jens Genge meint: &bdquo;Nach sechs erfolgreichen Jahren freue ich mich, dass Steffen Birkner nicht nur den Wohnort mit mir teilt, sondern auch durch seine hohe Leistungsbereitschaft gepaart mit sportlichen Erfolgen die Entwicklung der HSG vorantreibt."

Hauf auf Abruf Bundestrainer Markus Gaugisch hat sein WM-Aufgebot nominiert. Wie der Deutsche Handballbund mitteilte, steht Blombergs Linksaußen Alexia Hauf auf Abruf bereit. Die Endrunde wird vom 29. November bis 17. Dezember in Schweden, Dänemark und Norwegen ausgetragen.Die DHB-Auswahl startet ihre Vorbereitung am Montag, 20. November, in Damp.

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