Der X-Faktor beim TBV Lemgo Lippe und ein drohender Abgang

Lemgo. Das war ein hartes Stück Arbeit. Doch nach dem schwer erkämpften 26:24 (14:11) über den ThSV Eisenach honorierte Trainer Florian Kehrmann den leidenschaftlichen Auftritt mit einem trainingsfreien ersten Adventswochenende für die Bundesligahandballer des TBV Lemgo Lippe.

&bdquo;Dass es ein zähes und intensives Spiel werden würde, war mir vorher bereits klar. Gegen Eisenach gewinnt man entweder wie MT Melsungen, wo dem Torhüter 13 Paraden gelangen, oder so wie wir es im Kollektiv gelöst haben“, meinte Kehrmann, der seinen Schützlingen am Freitagmorgen nach der Auswertung des knallharten Fights bereits ankündigte: &bdquo;Das war ein guter Test für das Rückspiel in Eisenach.“

Eisenacher Blitztransfer Angesichts von nun sieben Niederlagen in Folge ließ der ThSV Eisenach im Vorfeld des Abstechers ins nur 150 Kilometer entfernte Lipperland nichts unversucht und bezog bereits tags zuvor Quartier im Hotel &bdquo;Zur Burg Sternberg“. Geheime Kommandosache war dabei der Blitztransfer von Mait Patrail (35), für den gestern U21-Weltmeister Paul Heitkamp (20) per Zweitspielrecht an GWD Minden ausgeliehen wurde. Zudem fieberten in der Phoenix-Contact-Arena zehn Eisenacher Staff-Mitglieder mit, für die es auf der Bank keinen Platz mehr gab.

Auf den ebenfalls voll besetzten TBV-Sitzen nahm neben dem angeschlagenen Lukas Zerbe, der nach seiner Knöchelverletzung aus dem Hannover-Spiel nur sporadisch trainieren konnte, auch Youngster Frederik Puls Platz. Doch Bobby Schagen lieferte auf Rechtsaußen einmal mehr verlässlich ab. Gleiches gilt für seinen holländischen Landsmann Thomas Houtepen, der so etwas wie der X-Faktor im TBV-Spiel war. &bdquo;Er hat das umgesetzt, was für alle galt: Mit schnellen Beinen dem Gegner weglaufen und die freien Chancen reinmachen. So wie es ja auch Samuel Zehnder auf Außen gemacht hat“, attestierte Kehrmann dem quirligen Houtepen einen super Auftritt.

Hoffnung auf weitere Laerke-Treffer Das Happyend machte neun Sekunden vor Schluss Emil Buhl Laerke perfekt. Nachdem er in den vergangenen Wochen keine Einsatzzeiten erhielt, hatte ihn Kehrmann in der Crunchtime, vier Minuten vor Schluss, bereits vorgewarnt. Unabhängig von seinem wuchtig verwandelten Freiwurf-Ableger zum 26:24 macht der TBV-Coach seinem dänischen Shooter Hoffnung auf weitere Einsätze. &bdquo;Hannover oder Eisenach stellen nicht die Abwehrreihen, wo er uns hilft. Mit den Rhein-Neckar Löwen und den Füchsen Berlin kommen nun Gegner, die kompakter verteidigen“, blickte Kehrmann bereits acht Tage und sieben Trainingseinheiten voraus, ehe es am nächsten Samstag mit dem Auswärtsspiel in der SAP-Arena für den TBV weitergeht.

Bis dahin könnte auch eine weitere Personalentscheidung gefallen sein. Dem Vernehmen nach steht Torhüter Finn Zecher, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, vor einem Wechsel zum TuS N-Lübbecke. Der 23-jährige Keeper kam 2018 aus der Akademie des TV Großwallstadt nach Lemgo, wo er sich über A-Jugend und 3. Liga ins Bundesligateam hochkämpfte und 2021 mit elf Paraden maßgeblich zum DHB-Pokalsieg gegen die MT Melsungen in Hamburg beitrug. Die Nettelstedter hatten am Dienstag die Trennung vom 41-jährigen Torwart-Oldie Nikolas Katsigiannis bekannt gegeben.

Der X-Faktor beim TBV Lemgo Lippe und ein drohender Abgang

Darum hat Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert plötzlich den TBV Lemgo Lippe auf dem Schirm

Euphorie nach dem Kehrmann-Ja beim TBV: Stuttgart kommt, Beiratschef gewählt

TBV Lemgo Lippe vorm Neustart: Darum nimmt Kehrmann einen Lehrling mit nach Eisenach

Favoriten-Trio um Kiel erreicht Handball-Viertelfinale

Zwei rote Karten und viele blaue Flecken - TBV Lemgo Lippe erlebt schmerzhaften Abend

Buric stark - Flensburg siegt im Pokal bei Ex-Coach Machulla

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €