Buxtehude. Jubelkreis des Teams, Jubelkreis der Offiziellen: Am Samstagabend um 17.30 Uhr hat Frauenhandball-Erstligist HSG Blomberg-Lippe den nächsten Sieg gefeiert. Die Erleichterung war groß. Die Nelkenstädterinnen setzten sich beim Buxtehuder SV mit 29:27 (18:13) durch und untermauerten damit ihre Ambitionen auf Rang vier. Nach einer ganz starken ersten Hälfte hatten die Gäste in der Schlussphase kurzzeitig um die Zähler bangen müssen, doch Nieke Kühne & Co. behielten einen kühlen Kopf in der Halle Nord. „Am Ende war es eine Achterbahnfahrt." „Wir freuen uns total, am Ende war es eine Achterbahnfahrt. Den Vorsprung wollten wir zu sehr verwalten", strahlte Kühne. Die 19-Jährige hatte mit ihren acht Toren erheblichen Anteil an dem verdienten Erfolg. Für sie geht es nun zur Jugendnationalmannschaft. Nach einem Pfostentreffer von Hoberg und einem Wurf von Tietjen an die Latte hatte auf einmal nur noch 26:25 (56.) für Blomberg auf der Anzeigetafel gestanden. Auch beim 26:27 (57.) war „Buxte" noch nicht geschlagen. Aber Nieke Kühne übte den nötigen Druck aus und traf zum 28:26. Für die Entscheidung sorgte schließlich Hoberg, die 50 Sekunden vor dem Ende zum 29:26 einnetzte. Die Gastgeber hatte am Ausgleich geschnuppert, aber in den entscheidenden Momenten agierten sie zu unkonzentriert. Nur 0:1 zurück Die Blombergerinnen erwischten einen super Start, lagen nur beim 0:1 zurück. Denn: Im ersten Angriff erlaubte sich Laetitia Quist einen Fehlpass. In der Folgezeit kontrollierte die HSG das Spiel, ihr unterlief bis zum 8:3 (11.) kein weiterer Fehler. BSV-Trainer Dirk Leun hatte schon beim 2:5 (7.) mit einer Auszeit reagiert und bemängelt, dass sein Team „ohne Körperkontakt" agiere. Nach dem 4:8 der Gastgeber gab es einen Bruch im Spiel der Nelkenstädterinnen. Beim 8:9 (16.) betrug der Rückstand für den BSV nur noch einen Treffer. Nach einer Auszeit von HSG-Coach Steffen Birkner („Wir spielen zu viel aus dem Stand.") übernahm sein Team wieder die Kontrolle. Vor allem auf die Treffsicherheit von Nieke Kühne konnten sich die Lipperinnen verlassen. 6 der insgesamt 18 Treffer im ersten Durchgang gingen auf das Konto der Rechtshänderin, die nur einmal nicht traf. Bei der Aktion hätten die Schiedsrichter sicher aber auch auf Strafwurf entscheiden können. Buxtehude fand keine Antwort auf die Aufgaben, die Blomberg stellte. Auch ein zwischenzeitliches Sieben-gegen-Sechs des BSV brachte nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: Blombergs Flügelspielerin Alexia Hauf warf das Leder ins leere Tor (23.). Ärgerlich war nur, dass die Gäste die Zeit beim 18:12 nicht runterspielten und noch das 13. Gegentor kurz vor der Pausensirene kassierten. Immer wieder Kühne Nach dem Seitenwechsel war es erneut Kühne, die auf 19:13 erhöhte. So leicht wollte sich Buxtehude aber nicht geschlagen geben, war beim 16:19 (36.), 20:23 (44.) und 22:25 (48.) immerhin auf drei Tore dran. Birkner forderte von seinem Team in einer Auszeit „mehr Disziplin" (48.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Buxtehudes Kasparkova nach einer harten Attacke gegen Kühne schon mit Rot (40.) nicht mehr am Spiel teilnehmen können. Steffen Birkner analysierte: „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden, wir haben dem Druck bei diesem schweren Auswärtsspiel standgehalten. Nieke Kühne erwischte vorne und hinten einen Sahnetag, ich freue mich sehr über ihre Entwicklung." Neben Kühne sind in dieser Woche auch Frey (Schweiz), Hauf (Deutschland A) und Vegué Pena auf Achse. Mit dem Restkader arbeitet Birkner ab Dienstag wieder. Kurz und knapp Buxtehuder SV: Kuske, Andresen; Nielsen (2/2), Heider, Kasparkova (1), Mühlner, Dölle (5), Kähr (3), Reiche (1), Hartstock (3), Krullaars (3), Hagen (4), Rakstad (3), von Prittwitz (2). HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (3), Kynast, Quist (5), Ruwe (1), Frey (2), Kühne (8), Hoberg (2), Rajes (1), Vegué Pena (4/3), Tietjen, Hauf (3).