Heftige Diskussionen über eine Auszeit - und dieser Blomberger Youngster wird gefeiert

Blomberg . Tolle Einzelleistung von Ida Hoberg , Pass von Torhüterin Melanie Veith auf Lisa Rajes: Zwei Aktionen in den Schlussminuten haben noch mal Stimmung in die Sporthalle an der Ulmenallee gebracht, zwei Aktionen, die für den Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe jeweils mit einem Tor vollendet wurden. Am Ende behielt er nach einem harten Stück Arbeit vor 926 Zuschauern gegen den HSV Solingen-Gräfrath mit 29:25 (15:13) die Oberhand. So richtig kochten die Emotionen 48 Sekunden vor dem Abpfiff hoch.

Blombergs Trainer Steffen Birkner bat seine Spielerinnen beim Spielstand von 28:24 zu einer letzten Auszeit, und das brachte Solingens Trainer Lars Lehnhoff auf die Palme. Lautstark protestierte er. &bdquo;Das kann er kritisieren, aber es ist mein Recht bei vier Toren vor. Das hat nichts mit Respektlosigkeit zu tun", stellte Birkner im Gespräch mit der LZ klar.

Er habe seiner 17-jährigen Drittligaspielerin Milena Stürenburg, die er kurz zuvor aufs Feld geschickt hatte, letzte taktische Anweisungen mit auf den Weg geben wollen. &bdquo;Außerdem", so Birkner weiter, &bdquo;geht es am Saisonende auch ums Torverhältnis. Noch mal: Es gehört sich nicht, auf diese Weise einen Sieg auszukosten." Solingens Coach hatte sich derweil nach der Pressekonferenz längst wieder beruhigt. &bdquo;In der Situation hat mich das geärgert. Im Nachhinein ist es verständlich, da will ich ein Auge zudrücken."

Erstes Bundesligator

Bleibt festzuhalten, dass Youngster Milena Stürenburg die Tipps sehr gut umgesetzt hat. Denn zehn Sekunden vor dem Ende gelang ihr beim 29:25 der erste Bundesligatreffer. &bdquo;Das war gut, das war aufregend", meinte Stürenburg, die gehofft hatte, dass es zu einem Tor reichen könnte. &bdquo;Es ist schon ’was anderes als in der 3. Liga", gab sie dann mit einem Schmunzeln zu, nachdem sie von ihren teamkameradinnen gefeiert worden war.

Gegen den abstiegsbedrohten Neuling musste Blomberg auf Nieke Kühne (einfacher Bänderriss im linken Fuß) verzichten, dafür waren Ida Hoberg und Ona Vegué wieder dabei. Gerade die spanische Linksaußen hatte mit ihren acht Toren maßgeblichen Anteil am doppelten Punktgewinn.

Ohne Wettkampf

Dass die HSG lange kein Bundesligaspiel mehr bestritten hatte, war ihr über die gesamten 60 Minuten deutlich anzumerken. Viele Flüchtigkeitsfehler und Unkonzentriertheiten kennzeichneten das Geschehen. &bdquo;Wir haben gebraucht, um in den Wettkampfmodus zu kommen. Wir hatten Phasen, die wir besser lösen können. Es fehlte eine gute Idee oder ein einfaches Tor. Wir können es deutlich besser", erklärte Birkner. Vor allem Melanie Veith (elf Paraden allein in der ersten Halbzeit) hielt ihr Team immer wieder im Spiel.

Und so schnupperte der Gast bei den einzigen Führungen (17:16, 18:17) an einer Überraschung. &bdquo;Da waren wir dran, da hätten wir das Spiel mehr brechen können", blickte HSV-Coach Lars Lehnhoff zurück. Aber in den entscheidenden Situationen habe &bdquo;Cleverness und Kaltschnäuzigkeit" gefehlt. &bdquo;Außerdem macht die HSG im Konterspiel zu viele Tore." So stand das Momentum in den letzten zehn Minuten auf Blomberger Seite.

Trotz der zwei Punkte war Steffen Birkner bewusst, dass &bdquo;wir unter der Woche viel zu tun haben werden". Es gelte, im nächsten Spiel eine Schippe draufzulegen. Schließlich wartet mit der TuS Metzingen der nächste hartnäckige Gegner. So blieb für die HSG die Erkenntnis, dass sie das Spiel gewonnen hatte, aber vor der Partie eine Niederlage einstecken musste. Da hatte sie die Seitenwahl verloren.

Kurz und knapp

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Kynast, Quist (4), Ruwe (6), Frey (2), Hoberg (1), Rajes (5), Vegué (8/3), Stürenburg (1), Tietjen (n.e.), Kaiser (1), Hauf (1).

HSV Solingen-Gräfrath: Gün, Morozova; Senel (1), Bühler (2), Adams (9/4), Karathanassis, Nanfack (2), Polsz (3), Seiffarth, Müller, Penz (1), Stens (3), Brandt (2), Uscinowicz (2).

Nächstes Spiel: Die HSG gastiert am Samstag, 27. April, 19.30 Uhr,bei der TuS Metzingen.

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