Tränenreicher Abschied: Nele Franz trägt ein letztes Mal das HSG-Trikot

Blomberg. Die vierte Heimniederlage der Saison musste die HSG Blomberg-Lippe bei ihrem letzten Auftritt in 2023/2024 in der Sporthalle an der Ulmenallee einstecken. Der lippische Frauenhandball-Erstligist zeigte gegen die Sport-Union Neckarsulm beim 32:37 vor 1078 Zuschauern eine enttäuschende Vorstellung, und dennoch verabschiedeten die Anhänger die Mannschaft versöhnlich. Dazu passte die Saisonanalyse von Beiratschef Jens Genge: &bdquo;Das Team hat viel Freude bereitet.“

Ebenfalls voraus blickte Spielführerin Laura Rüffieux: &bdquo;Wir haben einiges vor. Heute hatten wir uns das alle anders vorgestellt.“ Der Wunsch von Trainer Steffen Birkner, der im Vorfeld &bdquo;ein positives Erlebnis und Ergebnis“ gefordert hatte sowie an die &bdquo;desaströse Leistung“ im Hinspiel erinnerte, ging nicht in Erfüllung. Am letzten Spieltag gastieren die Blombergerinnen beim Meister in Bietigheim. Die Partie am nächsten Samstag, 19 Uhr, zeigt Eurosport live im Free-TV.

13:18 zur Pause

Von Beginn an waren die Lipperinnen einem Rückstand hinterhergelaufen, lediglich beim 6:5 (11.), 7:6 und 10:9 (18.) führte die HSG. Doch schon in der Schlussphase des ersten Abschnitts machte Neckarsulm klar, dass es die Punkte unbedingt einfahren möchte. Immer wieder ballte Amber Verbraeken nach gelungenen Abwehraktionen die Faust, in der nächsten Saison trägt sie bekanntlich das Blomberger Trikot. Auch vorne präsentierte sich die Linkshänderin eiskalt. Obwohl Ida Hoberg kurz vor der Pause noch auf 13:18 verkürzte, war die Hypothek zu groß. Der HSG gelang es bis zum Schluss nicht mehr, auf weniger als zwei Tore heranzukommen. Neben Verbraeken war mit Munia Smits eine ehemalige Blombergerin ein Garant für den Gästeerfolg. Amber Verbraeken: &bdquo;Wir haben alles gegeben, die HSG ist normalerweise ein extrem starker Gegner.“ In Kürze bezieht der HSG-Zugang die Wohnung von Stefanie Kaiser in Barntrup. Kaiser schließt sich bekanntlich Neckarsulm an, Blombergs Geschäftsführerin Franziska Rautauoma bat die Österreicherin bei der Abschiedszeremonie als Erste nach vorne. &bdquo;Du bist für jeden Blödsinn zu haben“, meinte Laura Rüffieux zu Kaiser.

Höhepunkt des Abends war der letzte Auftritt von Nele Franz. Ab genau 20.13 Uhr sahen die Anhänger ein paar Bewegtbilder von dem HSG-Gesicht, das seit 2013 für Blomberg gespielt hatte. Sichtlich bewegt verfolgte Franz das Video. &bdquo;Dein Comeback steht kurz bevor, du hast deinen eigenen Kopf und gehst voran“, meinte Rautauoma in die Richtung der Rückraumspielerin. &bdquo;Aufgrund deiner Verletzungen haben wir uns in den vergangenen zweieinhalb Jahren viel zu oft unterhalten. Unser HSG-Motto ,von den Minis bis zur Bundesliga’ verkörperst du“, ergänzte Genge. Und obwohl die Tränen bei Franz nicht aufhörten zu fließen, nahm sie sich noch einmal das Mikrofon: &bdquo;Elf Jahre sind eine lange Zeit, ich habe das HSG-Konzept genießen können. Heute trage ich zum ersten Mal in dieser Saison mein Trikot, im Mai 2023 bestritt ich bereits mein letztes Spiel.“ Um 20.21 Uhr meinte sie dann: &bdquo;Tschüss und Auf Wiedersehen.“ In dieser Woche soll die Zukunft von Franz geklärt werden.

Zudem verabschiedete die HSG Lisa Rajes nach insgesamt sieben Jahren, Leni Ruwe und Ann Kynast. Hallensprecher Hartmut Ehlert kommentierte ein letztes Mal die zweite Hälfte, &bdquo;weil Lisa sich das in der LZ gewünscht hatte“. Aber auch der Wechsel am Mikro zur Pause half dem HSG-Team nicht mehr.

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