Enttäuschte Gesichter beim TBV: In Hamburg war mehr drin

Hamburg. Neun Tage nach dem 28:25 gegen die HSG Wetzlar in der Phoenix-Contact-Arena hat der TBV Lemgo Lippe den dritten Sieg in Folge in der Handball-Bundesliga verpasst. Beim HSV Hamburg musste sich das Team von Trainer Florian Kehrmann mit 26:30 (11:15) geschlagen geben und weist nun ein Punktekonto von 4:4 auf.

Entscheidender Mann bei den Hamburgern war Keeper Robin Haug, der elf Paraden zeigte und einige Topchancen des TBV zunichte machte. Nicht einmal gingen die Lipper in der Sporthalle in Hamburg vor knapp 2800 Zuschauerinnen und Zuschauern in Führung. Entsprechend war die Niederlage verdient.

Das Personal: Während beim HSV Hamburg mit Jogi Bitter, Mohamed El-Tayar und Robin Haug drei Torhüter im Kader standen, waren beim TBV Leos Petrovsky (blieb 60 Minuten auf der Bank) und Jarnes Faust wieder dabei. Dafür fehlten Frederik Frederik Puls und Meeno Carstensen, die für das Team Handball gegen Altenhagen in der 3. Liga aufliefen.

Die erste Hälfte: Von Beginn an hatte der TBV Probleme in der Offensive. Einen erstklassigen Eindruck hinterließ Robin Haug im HSV-Tor, der in den ersten 30 Minuten auf eine Quote von 35 Prozent kam. Bei den Lemgoern kam zwar auch Constantin Möstl gut ins Spiel, zudem verzeichnete Urh Kastelic ebenfalls drei Paraden. Das 3:3 von Brosch (11.) war jedoch der letzte Ausgleich der Lemgoer, TBV-Coach Florian Kehrmann bat beim 4:8 (16.) zur Auszeit. Der Coach forderte, dass sein Team &bdquo;klarer“ spielen solle: &bdquo;Wir schenken dem Gegner zwei, drei Tore.“

Auch in der Folgezeit bestimmte der HSV die Begegnung, beim 6:12 (22.) und 8:14 (26.) betrug der Lemgoer Rückstand jeweils sechs Treffer. Faust, Zehnder und Suton gestalteten das Ergebnis freundlicher, bitter war das 11:15 durch Lassen durch vor dem Seitenwechsel. TBV-Kreisläufer Jan Brosch analysierte beim Gang in die Kabine: &bdquo;Wir kommen nicht gut rein, wir hatten Probleme mit dem Tempo des HSV. Vorne agieren wir zu sehr aus dem Stand.“

Die zweite Halbzeit: Die Lemgoer wirken zunächst konzentrierter und nutzten die sich bietenden Möglichkeiten. Nach einer tollen Einzelleistung von Tim Suton betrug der Rückstand nur noch zwei Treffer – 17:19 (41.). Doch nach dem 18:20 (42.) von Samuel Zehnder, der alle acht Siebenmeter verwandelte und mit insgesamt neun Treffern der beste TBV-Schütze war, mussten die Lipper wieder abreißen lassen. Nach dem 19:24 (47.) bat Kehrmann zur nächsten Auszeit: &bdquo;Wir sind dran, verwerfen aber zu viele Bälle.“ Dazu war er mit der Abwehrarbeit nicht einverstanden.

Mit einem Sieben-gegen-Sechs wollte der Coach das Match drehen. Aber Bobby Schagen ließ eine weitere gute Möglichkeit liegen, Simak traf Haug am Kopf. Nach Videobeweis musste ein Hamburger für zwei Minuten vom Feld, da er den Lemgoer beim Wurf gefoult hatte. Aber nur beim 23:26 (53.) und 24:27 (56.) waren die Lipper nochmal im Spiel.

Ärgerlich, dass dann Zehnder von der Außenposition in Haug seinen Meister fand. Mit seiner elften und letzten Parade machte der Norweger den berühmten Deckel drauf. Möstl mit fünf gehaltenen Bällen und Kastelic (4) konnten ihrem Team zu wenig helfen.

Stimmen: &bdquo;Es war mehr drin, so fühlte es sich an“, meinte Samuel Zehnder: &bdquo;Einen großen Anteil am Hamburger Sieg hatte deren Keeper. Wir hatten einfach zu viele Fehlwürfe. Leider sind wir nie so richtig in die Begegnung reingekommen. Die Hamburger Fehler konnten wir nicht bestrafen.“ Als Hauptgrund für den Sieg nannte Hamburgs Jacob Lassen ebenfalls den Schlussmann: &bdquo;Bei seinem ersten Heimspiel macht es Robin überragend.“ Für den HSV war es der erste Heimsieg der Saison.

Kurz und knapp HSV Hamburg: Bitter, El-Tayar, Haug; Magaard (1), Tissier (5), Lassen (3), Weller (8), Axmann (3), Levermann, Andersen (3), Hartwig, Severec, Unbehaun, Knaack, Sauter (3), Ilic, Mortensen (4/3), Valiullin.

TBV Lemgo Lippe: Möstl, Kastelic; Hutecek (3), Theilinger, Zehnder (9/8), Brosch (3), Battermann (n.e.), Simak (2), Schagen, Leve Carstensen (n.e.), Suton (4), Versteijnen (1), Wagner (2), Faust (2), Petrovsky (n.e.). Nächstes Spiel: Der TBV Lemgo Lippe reist im DHB-Pokal am Mittwoch auf 19 Uhr zu den Eulen aus Ludwigshafen.

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