Bietigheim. Wow! Beeindruckend! Der TBV Lemgo Lippe hat in der Handball-Bundesliga nachgelegt: Am Donnerstagabend setzten sich die Hansestädter mit 28:23 (16:11) bei der SG BBM Bietigheim durch und bauten damit ihr Punktekonto auf 8:4 Zähler aus. Der Aufsteiger blieb damit auch im dritten Anlauf vor eigener Kulisse ohne Zähler. Strahlende Gesichter hingegen bei den Lippern, die nun von Platz sechs grüßen. Aufregung vor dem Anpfiff: Probleme hatte es mit der Spielfläche gegeben. In der EgeTrans-Arena finden auch Eishockey-Matches statt, es bildeten sich Wellen. Aber alle packten mit an, so dass der Daumen der Verantwortlichen eine halbe Stunde vor dem Anpfiff nach oben ging. Der Ball konnte also fliegen. Die erste Halbzeit: TBV-Trainer Florian Kehrmann setzte in der Startformation unter anderem auf Carstensen, Simak und Theilinger. Bei den Gastgebern hütete zunächst Fredrik Genz (vier gehaltene Bälle vor der Pause) statt Daniel Rebmann das Tor. Die Lipper hatten zunächst Probleme, Kreisläufer Wiederstein zu kontrollieren. An seine Leistung gegen Leipzig mit zehn Treffern knüpfte Tim Suton an. Drei der ersten sechs Lemgoer Treffer gingen auf das Konto des Kapitäns. Nach den ersten Minuten kontrollierten die Gäste die Begegnung. Im Tor wusste erneut der Österreicher Constantin Möstl mit acht Paraden vor dem Seitenwechsel zu gefallen. Immer wieder kamen die Lipper zu Ballgewinnen. Beim 10:5 (Theilinger ins leere Tor, 19.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore. Auf eine kleine Schwächephase am Ende der ersten 30 Minuten reagierte Kehrmann mit einem Sieben-gegen-Sechs – und zwar erfolgreich. Bietigheims Julius Kühn drehte zwar kurz auf, aber in der Endphase brachten Suton und Niels Versteijnen die Lipper wieder komfortabel in Front. Mit einem 16:11 ging es in die Kabinen. Die zweite Halbzeit: Bietigheim setzte nun auf Rebmann, der Keeper machte kein schlechtes Spiel. Aber zum Matchwinner avancierte auf der Gegenseite Constantin Möstl, der auf insgesamt 13 Paraden kam und eine Fangquote von fast 40 Prozent erreichte. Die ersten Szenen nach dem Seitenwechsel passten ins Bild. Während Kühn am Tor vorbei warf, baute Lukas Hutecek auf der Gegenseite den Vorsprung aus. Zwischen fünf und sechs Toren pendelte sich der Abstand nun ein. Möstl ballte immer wieder die Faust und grinste Richtung TBV-Bank. Bietigheim wusste keine Antwort auf das variable Spiel der Lipper in der Offensive, und in der Deckung ließen die Gäste kaum Räume. Neben Möstl und Suton stach auch Niels Versteijnen mit sechs Treffern und einer Quote von 60 Prozent heraus. In den Schlussminuten bekamen auch noch Connar Battermann, Jarnes Faust und Leos Petrovsky Spielzeit. Analyse: Tim Suton meinte nach dem Abpfiff: „Es war ein verdienter, erarbeiteter Erfolg. Der Schlüssel lag erneut in der Abwehr, darüber kannst du den Gegner bestimmen. Du hast vorne weniger Druck und kannst auch mal einen Wurf verwerfen." Mit dem Start sei er zufrieden, meinte der 28-Jährige: „In Bietigheim musst du erstmal gewinnen, auf diese beiden Punkte sind wir stolz." Kurz und knapp SG BBM Bietigheim: Genz, Rebmann (31.-60.); Vlahovic, Kühn (4), Claus (3), Wolf (3/1), de la Peña, Nicolaus (3), Wiederstein (3), Pérez Arce, Barthe, Strosack (5), Pfeifer, Fischer (1), Hermann (1), Hejny. TBV Lemgo Lippe: Möstl, Kastelic (57.-60.); Hutecek (3), Theilinger (1), Zehnder (1/1), Brosch, Battermann (1), Simak (2), Schagen (3), Leve Carstensen (3), Suton (6), Versteijnen (6), Wagner (2), Faust, Petrovsky. Nächstes Spiel: Mit der nächsten Bundesligapartie geht es für den TBV Lemgo Lippe am Sonntag, 20. Oktober, gegen TVB Stuttgart weiter. Anwurf ist um 16.30 Uhr in der Phoenix-Contact-Arena.