Duell zweier Torwart-Kometen: TBV Lemgo Lippe ist heiß auf den Löwen-Kracher

Lemgo. Wenn zwei Klubs mit jeweils 10:4 Punkten aufeinandertreffen, darf dann von einem Spitzenspiel gesprochen werden? Florian Kehrmann, Trainer des TBV Lemgo Lippe, beantwortet die spannende Frage vor dem Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen (Sonntag, 16.30 Uhr) auf seine eigene Art.

&bdquo;Die Rhein-Neckar Löwen haben sich top verstärkt und sind gut reingekommen in die neue Saison. Wir können sagen, dass wir eine der Top-5-Mannschaften der Liga begrüßen. Wo das endet, werden wir sehen. Dank ihrer großen individuellen Klasse gehe ich davon aus, dass sie am Ende auch unter den fünf besten Teams landen“, sagt Kehrmann, der sich auf &bdquo;eine tolle, reizvolle Aufgabe“ freut.

Eine Wundertüte Auch die Lemgoer Mannschaft ist heiß, wird sie doch bereits im Voraus durch eine ausverkaufte Phoenix-Contact-Arena belohnt. &bdquo;Die Löwen sind eine Wundertüte. Sie können brutal gut spielen, wenn Späth wieder 20 Bälle hält“, hat sich Urh Kastelic in den vergangenen Tagen intensiv mit dem Gegner befasst. Seine Prognose: &bdquo;Gelingt uns eine gute Wurfquote, haben wir eine reelle Chance.“

Für Urh Kastelic waren die vergangenen Monate aufregend – aber alles andere als einfach. Nur wenige Tage nach der Geburt seiner kleinen Tochter Iva musste er Frau und Kind für die Olympiavorbereitung verlassen, kam in Paris jedoch lediglich gegen Deutschland zum Einsatz. Zurück in Lemgo hatte währenddessen Constantin Möstl die Chance genutzt und sich als Nummer eins in Position gebracht. Mit 88 Paraden und einer Quote von 39 Prozent ist der 24-jährige Österreicher aktuell sogar die Nummer eins in der gesamten Liga. Was auch Kastelic registriert. &bdquo;Consti hat einen super Start hingelegt. Er ist explosiv, springt im Eins-gegen-Eins viel und überrascht mit untypischen Bewegungen. Ich hoffe, dass er seine Form hält. Solange er so funktioniert, kann ich mich bei ,Flo’ nicht beschweren. Aber als älterer Torhüter weiß ich, dass die Saison noch lang ist und ich jederzeit bereit sein muss.“

Starkes Torwart-Duo Dass die Rhein-Neckar Löwen nach dem mickrigen zwölften Platz in der Vorsaison frisch erstarkt sind, führt Kastelic auch auf die starken Leistungen der beiden gegnerischen Torhüter Mikael Appelgren und David Späth zurück: &bdquo;Zu dritt war das schwer. Jetzt ist die Einsatzzeit einfacher zu verteilen“, spielt der 28-jährige Slowene auf den Weggang von Joel Birlehm (Hannover-Burgdorf) an. Appelgren und Späth seien nicht nur &bdquo;ein kleinerer und ein großer Torwart“, sondern im Paket &bdquo;eine super Combo“. Den 22-jährigen Späth adelt Kastelic sogar als &bdquo;größtes Torwarttalent der Welt“. Das habe er im DHB-Pokal aber auch bei den Olympischen Spielen eindrucksvoll bewiesen. &bdquo;Hinter Andi Wolff ist er die Nummer eins“, legt sich Kastelic fest.

Vergangenheit zählt nicht Dass der TBV Lemgo Lippe in der vergangenen Saison kein Spiel gegen die Kraichgauer verloren hat, spielt für Florian Kehrmann keine Rolle mehr. &bdquo;Die Vergangenheit zählt nicht. Wir bekommen es mit einer völlig neuen Mannschaft zu tun.“ Die Abgänge von Uwe Gensheimer, Philipp Ahouansou oder Niclas Kirkelökke wurden mit Tim Nothdurft (BHC), Ivan Martinovic (Melsungen) und Sebastian Heymann (Göppingen) intelligent kompensiert. Alle drei sind Komplettspieler, weshalb Spezialistenwechsel der Vergangenheit angehören. Zudem sorgen Martinovic (55 Treffer) und Heymann (26) für viel Feuerkraft aus dem Rückraum.

Knorr-Comeback ist offen Ob Juri Knorr nach dem Bruch der Daumenkuppe vor 17 Tagen in Lemgo sein Comeback feiert, blieb Freitag offen. &bdquo;Wir bereiten uns auf alles vor“, sagt Kehrmann, der einräumt, dass sich ohne Knorr &bdquo;schon einiges verändert“. Olle Forsell Schefvert, Gustav Davidsson oder Sebastian Heymann könnten jedoch ebenfalls über die Mitte kommen. &bdquo;Durch die zehntägige Vorbereitungszeit kann es auch passieren, dass Lindenchrone und Martinovic dort auftauchen. Auch ohne Knorr haben die Löwen eine große individuelle Klasse“, prognostiziert Kehrmann &bdquo;einen heißen Fight“.

Connar Battermann droht eine OP Keine Option gegen die Löwen ist Connar Battermann, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat. &bdquo;Connar wird uns einige Wochen fehlen“, bestätigt TBV-Trainer Florian Kehrmann. Eine weitere Personalie bleibt vom TBV Lemgo Lippe unkommentiert. In den sozialen Netzwerken wurde in den vergangenen Tagen viel über einen Wechsel von Adam Nyfjäll zum TBV spekuliert. Der 32-jährige Schwede ist in Hannover am Kreis aktuell nur die Nummer drei hinter Justus Fischer und Thomas Solstad.

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