Knieverletzung! Na und? Diese Blombergerin schreibt die Geschichte des Spiels

Blomberg. Mit einem 0:5-Lauf hat die HSG Blomberg-Lippe das Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach beendet. Und trotzdem gab es am Freitagabend auf Seiten der Gastgeberinnen nur strahlende Gesichter. Frühzeitig hatten sie die Heimpartie in der Handball-Bundesliga für sich entschieden. Spätestens nach dem 28:19 von Diana Magnusdottir waren die Punkte im Sack, und der Großteil der insgesamt 874 Anhänger feierte die Mannschaft von Trainer Steffen Birkner. 28:24 (13:12) stand bei der Schlusssirene auf der Anzeigetafel. Apropos Magnusdottir. Die 27-jährige Isländerin schrieb die Geschichte des Spiels.

Im ersten Abschnitt war sie auf das linke Knie gefallen. &bdquo;Meine Schuld“, gestand die Linkshänderin nach dem Spiel im LZ-Gespräch: &bdquo;Ich wollte das Tor machen, es gab sehr viel Platz.“ Wieder das Knie. Denn: Diana Magnusdottir hatte sich bei der Länderspielpause bei den Vergleichen mit Polen (Island gewann beide Begegnungen auf der Vulkaninsel) genau hier bereits eine Blessur zugezogen. &bdquo;Schleimbeutel geplatzt“, verriet Magnusdottir die Diagnose: &bdquo;Aber ich mache einfach weiter. Schmerzen habe ich hauptsächlich, wenn ich zur Ruhe komme.“

Birkner hatte in der Pause &bdquo;überlegt, was mir machen“

HSG-Trainer Steffen Birkner hatte in der Pause &bdquo;überlegt, was mir machen – in Abstimmung mit der Spielerin.“ Diana Magnusdottir blieb draußen und hielt sich warm. &bdquo;Diana ist eine Kämpferin, sie war weggeknickt. Wir probierten es, und das funktionierte ganz gut.“ In der Tat: Vier Treffer und kein Fehlwurf standen am Ende bei der Linkshänderin, die damit eine wichtige Stütze für das Blomberger Team war.

Einen noch größeren Anteil an dem klaren Erfolg hatte Torhüterin Melanie Veith, die mit zehn Paraden zur Pause bereits bei einer Fangquote von über 45 Prozent lag. Mit 18 gehaltenen Bällen avancierte sie zur Matchwinnerin. &bdquo;Melli war überragend, das muss man ganz klar sagen“, analysierte Steffen Birkner. Einzig die schlechten Schlussminuten des HSG-Teams senkten die Veith-Quote (am Ende knapp 43 Prozent). &bdquo;Eigentlich schon“, antwortete Diana Magnusdottir auf die Frage, ob sie die letzten fünf Minuten ärgern: &bdquo;Vor dem Spiel wäre ich mit einem Sieg mit vier Toren Vorsprung zufrieden gewesen. Nun bin ich es nicht ganz.“

&bdquo;Ich bin froh, dass wir nicht noch höher verloren haben“

Und Bensheims Trainerin Heike Ahlgrimm räumte ein: &bdquo;Ich bin froh, dass wir nicht noch höher verloren haben und noch Ergebniskosmetik betreiben konnten. Ich fand das Spiel jetzt nicht spannend. Von meiner Mannschaft kam absolut zu wenig. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Blomberg hat es in der Abwehr richtig gut gemacht.“ Happy war natürlich auch Steffen Birkner: &bdquo;Das hat Spaß gemacht heute. Bensheim ist eine sehr, sehr gute Truppe. Wir sind mit Schwung aus der Nationalmannschaftspause gekommen, Das war wichtig fürs Selbstvertrauen. Nun setzen wir auch im Pokalspiel am Mittwoch gegen Oldenburg auf die Fans.“

Immer wieder fand sein Team Antworten auf das Bensheimer Spiel. Ahlgrimm hatte zwischenzeitlich mit einer sehr offensiven Deckung agiert. Ausgerechnet in diesen Minuten setzte sich die HSG von 8:8 (20.) auf 12:8 (24.) ab. Entscheidend für den Ausgang des Spiel war jedoch die Phase nach dem Seitenwechsel. Treffer von Judith Tietjen, Maxi Mühlner, Laetitia Quist und Ona Vegue belegten, dass das Angriffsspiel flexibel ist. Und dann gab es ja noch Diana Magnusdottir. Motor des Angriffs blieb Nieke Kühne, die jedoch nicht ihren besten Tag erwischte (vier Tore bei zwölf Abschlüssen), den Kopf aber nie in den Sand steckte.

Kurz und knapp

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig (n.e.), Veith; Rüffieux, Jacobsen (2), Quist (5), Magnusdottir (4), Frey, Kühne (4), Hoberg (n.e.), Vegue (3/2), Mühlner (4), Rajes (n.e.), Tietjen (4), Hauf (2).

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, Wagner; Berger (7), Hurst (1), Engel (1), Ehlert (2), Dekker (1), Soffel (3), Agwunedu (1), Friedberger (3/1), Naidzinavicius (2/1), Nukovic (2), Ziercke (1).

Zuschauer: 874.

Das nächste Spiel: Die HSG Blomberg-Lippe empfängt am Mittwoch, 6. November, um 19 Uhr den VfL Oldenburg zum DHB-Pokalspiel in der Sporthalle an der Ulmenallee.

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