Fällt in Dijon eine Entscheidung? Matchball für die HSG Blomberg-Lippe

Dijon . Der Blick auf die Tabelle ist etwas trügerisch: Offiziell führt Frauenhandball-Erstligist HSG Blomberg-Lippe die Tabelle der Gruppe C der European League an – aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Lubin bei jeweils 6:2 Punkten. Aber nach Abschluss aller Partien entscheidet der direkte Vergleich. Den hat die HSG ganz knapp gegen die Polinnen verloren. Beim Kampf um die ersten beiden Plätze, die den Viertelfinaleinzug bedeuten, kommt nun der Begegnung bei Bourgogne Dijon (Samstag, 20 Uhr) vorentscheidende Bedeutung zu.

Denn: Die Französinnen (4:4 Zähler) könnten mit den Lipperinnen punktemäßig gleichziehen. Bei einem Sieg mit sechs Toren Differenz – das Hinspiel ging mit 35:30 an Blomberg – wären sie sogar in der Endabrechnung (erstmal) vorbei. Vor dem letzten Spieltag, wenn die HSG Mosonmagyarovari aus Ungarn in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena empfängt und Lubin gegen Dijon antritt, wäre das Team von Trainer Steffen Birkner auf Schützenhilfe angewiesen. Selbst ein Erfolg gegen Mosonmagyarovari würde also nicht unbedingt das Weiterkommen bedeuten. Klar ist aber auch: Punktet die HSG in Frankreich, ist ihr der Sprung unter die besten Acht bereits nicht mehr zu nehmen.

Das spricht für die HSG in Dijon: Exzellent waren die Blombergerinnen ins neue Jahr gestartet. Mit neun Siegen in der Bundesliga und im Europapokal hatten sie sogar die selber gesetzten Ziele – das verriet Rückraum-Ass Laetitia Quist – übertroffen. Bei der Niederlage in Lubin am vergangenen Samstag zeigte das Birkner-Team eine gute Vorstellung, hatte Pech mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Aber trotz des 27:29 verkaufte sich das Team teuer und kompensierte den Ausfall der Rückraum-Rechten Magnusdottir und Quist sehr gut. Beim überraschend deutlichen 21:31 in Bensheim am Mittwoch passte zumindest die Abwehrleistung in den meisten Phasen. Beim Hinspielsieg vor fünf Wochen gegen Dijon präsentierte sich das Team auf den Punkt topfit – vor allem in der Schlussphase.

Das spricht gegen die HSG in Dijon: Die Offensivleistung in Bensheim war blutleer. Das Team tut sich sehr schwer ohne eine etatmäßige Linkshänderin im Rückraum. Steffen Birkner probierte es in verschiedenen Konstellationen und Formationen. Youngster Carolin Jaron, die erst seit Mitte Januar einen Bundesliga-Vertrag besitzt, schickte er in der 16. Minute aufs Feld, Paulina Horstkötter aus dem Drittliga-Kader kam ebenfalls (23.). Echte Akzente konnten sie nicht setzen. Ida Hoberg startete mit fünf Fahrkarten ins Match, auch Lisa Frey entwickelte viel zu wenig Zug zum Tor. So lastete ganz viel beziehungsweise zu viel Verantwortung auf den Schultern von Nationalspielerin Nieke Kühne. Zudem bitter: Maxi Mühlners Erkältung verschlimmerte sich auf der Fahrt nach Bensheim, sie fuhr nicht mehr mit nach Frankreich.

So sieht es Steffen Birkner: &bdquo;Ich konzentriere mich nur aufs Spiel, betreibe keine Rechenspielereien. Wir werden alles daran setzen, um das Spiel zu gewinnen.“

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