Ein großer TBV-Tag: Lemgo feiert 31:25 gegen den VfL Gummersbach und zwei Zusagen bis 2028

Lemgo. Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann sei dringend mal ein Abstecher in die Phoenix-Contact-Arena empfohlen. &bdquo;Jeder muss seinen Nebenmann anzünden“, hatte der DFB-Chefcoach vorm WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland von seinen zuletzt so schlaffen Star-Kickern gefordert. In Lemgo wurde Sonntagnachmittag bereits vor dem leidenschaftlich erkämpften 31:25 (14:11) des TBV gegen den VfL Gummersbach eine ganze Halle mit zwei Sätzen elektrisiert.

&bdquo;Unsere Reise ist noch nicht vorbei. Gemeinsam mit euch haben wir noch jede Menge vor“, sprachen Lukas Hutecek und Niels Versteijnen vor dem Anpfiff in einer gemeinsam Videobotschaft an die 4124 Zuschauer, mit der sie ihre Vertragsverlängerungen bis 2028 verkündeten.

Folglich kochte es an der Bunsenstraße im &bdquo;Kessel“. In der Abwehr flogen die Funken, wenn Julian Köster & Co. auf den Innenblock mit Frederik Simak und Joël Willecke prallten. Im Laufe des Spiels klinkten sich auch Hendrik Wagner und Adam Nyfjäll zentral hinten ein. Lemgos Hingabe in der Defensive war einer der Schlüssel für den zweiten Sieg binnen vier Tagen.

Rote Karte ohne Folgen Dahinter hatte Constantin Möstl seine helle Freude und stach mit 11 Paraden seine Gummersbacher Kollegen Kuzmanovic (3) und Obling (5) klar aus. Während sich Lukas Hutecek anfangs fast einer Manndeckung gegen Kristjan Horzen ausgesetzt sah, stieß Tim Suton in den ersten zehn Minuten gleich dreimal in die Tiefe. Zur Halbzeit verbuchte der TBV-Kapitän bereits zwei Kempa-Tore: bei angezeigtem Zeitspiel zum 5:4 (10.) und zum 13:10 nach einem fantastischen Anspiel von Niels Versteijnen (27.). Nach 60 Minuten war Suton mit sieben Treffern der erfolgreichste Torschütze des Tages. Knapp gefolgt von Jarnes Faust, der in den ersten beiden Saisonspielen nicht zum Einsatz kam, am Sonntag mit sechs Treffern (nur ein Fehlversuch) aber prächtig ablieferte. &bdquo;Wenn die Halle so angezündet ist, macht es einfach Bock, hier zu spielen. Die Effizienz war vorne hoch. Es hat alles gepasst. Ein tolles Gefühl“, freute sich der 21-jährige Rechtsaußen, der zudem ebenso aufmerksam wie spektakulär zweimal in der Abwehr zuschnappte (46., 56.). Weniger glücklich war in der 57. Minute Joël Willecke, der für sein Eingreifen gegen Ellidi Vidarsson nach Videobeweis mit der roten Karte bedacht wurde. Doch beim Stand von 28:23 war das zu diesem Zeitpunkt verkraftbar.

Kleiner Vorsprung zur Pause Der TBV genehmigten den Oberbergischen über 60 Minuten lediglich beim 3:3, 4:4, 5:5, 6:6 und 9:9 (18.) Gleichstände. Doch für den zehnten Treffer ließen sich die Gäste acht Minuten Zeit, weshalb sich der TBV noch vor der Pause einen kleinen Vorsprung (14:11) erarbeiten konnte.Nach dem Wechsel blieb Gummersbach bis zur 40. Minute auf zwei Tore dran, ehe sich Lemgo mit einem 4:0-Lauf auf 22:16 absetzte (44.). Bärenstark, wie Joël Willecke in dieser Phase einen Wurf aufs leere Lemgoer Tor mit einem Block verhinderte.

Der VfL konnte machen, was er wollte, rannte sich aber meistens in der Mitte fest. Das riesige Reservoir an starken Rückraumspielern mit Köster, Pregler, Mahé, Gomes oder Smits konnte seine Qualitäten kaum gewinnbringend entfalten.

Kehrmanns perfekte Rotationen Florian Kehrmann hatte sein Team dagegen nahezu perfekt aufgestellt. Auch nutzte der TBV viel besser die Breite. Neben Jarnes Faust war auf Linksaußen auch auf Leve Carstensen Verlass. Übrigens genauso, wie auf Samuel Zehnder, der alle drei Siebenmeter sicher verwandelte. &bdquo;Danke für das intensive Spiel, in dem beide Mannschaften alles auf der Platte gelassen haben“, gratulierte VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson seinem Kollegen und benannte ungefragt den entscheidenden Faktor: &bdquo;Als Lemgo in der zweiten Halbzeit ins Sieben-gegen-Sechs ging, hatten wir keine Chance mehr. Wir sind nicht ins Tempo gekommen, weil Lemgo überragend zurückgelaufen ist und vorne effektiv getroffen hat.“

Florian Kehrmann sah in der ersten Halbzeit ein &bdquo;sehr enges Spiel, in dem wir für jedes Tor hart arbeiten mussten“. Der ab dem 15:14 eingesetzte siebente Feldspieler habe extrem geholfen. &bdquo;Da waren wir vorne fast fehlerfrei. Doch hinten raus kann man sich gegen Gummersbach nie sicher sein.“ Dass man cool geblieben sei, führte der TBV-Coach auch darauf zurück, &bdquo;was in der Halle los war“.

Statistik TBV Lemgo Lippe: Möstl; Kastelic; Hutecek (3), Theilinger (1), Zehnder (3/3), Simak (1), Schagen (n.e.), Carstensen (3), Nyfjäll, Suton (7), Willecke (1), Versteijnen (4), Wagner (2), Faust (6).

VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Obling; Gomes, Vidarsson (2), Kodrin, Vujovic (6/4), Köster (2), Blohme (1), Einarsson (1), Mahé, Pregler (3), Horzen (4), Kiesler (1), Smits (5), Zeman.

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