Handball Final Four: Wenn der Trainer den Pokal mit „mein Schatz“ anredet

Bad Salzuflen. Stefan Kampmanns Stimmbänder wurden am Final-Four-Wochenende des Handballkreises Lippe in der Halle Aspe so richtig strapaziert. Der Mann mit dem rauchigen Timbre und dem Kampfnamen &bdquo;The Voice“ kommentierte sechs Spiele hintereinander und rief Handball Bad Salzuflen II bei den Frauen sowie Handball Detmold bei den Herren zu Lippischen Pokalsiegern aus.

Frauen: In ihren Halbfinals hatten TSV Hillentrup (32:22 gegen SG Cappel/Großenmarpe-Erdbruch) und HBS II (31:25 gegen HSG Blomberg-L. III) keine Probleme. Spannender klang das Endspielergebnis von 22:20 zugunsten der Gastgeberinnen, die tatsächlich jedoch bereits deutlich mit 20:11 (46.) führten, ehe es hinten raus etwas wild wurde. Am Ende überreichten Frauenspielwartin Annette Fillies und Jens Klusmeier vom Titelsponsor Lippische Landesbrand die Pokalsieger-Insignien an HBS-Spielführerin Tamie Sophie Gromann. Für die Hillentruperinnen geht die Saison derweil noch weiter. In der Abstiegsrelegation kämpfen sie gegen Rheda-Wiedenbrück um den Klassenerhalt in der OWL-Liga.

Männer: Als Gero Leveringhaus, zusammen mit Jens Spies Trainer von Handball Detmold, den funkelnden Pott in den Händen hielt, kam ihm das Gefühl sehr vertraut vor: &bdquo;Fast hätte ich ,mein Schatz’ zu ihm gesagt“, grinste Leveringhaus. Abgesehen vom vergangenen Jahr, als sie als Landesligist nicht im Kreispokal mitspielen durften, haben die Detmolder nach der Corona-Pandemie alle Kreis-Pokalwettbewerbe gewonnen. Wobei der 2025er-Sieg nicht unbedingt zu erwarten war. Im Halbfinale lagen die Residenzler bereits mit 15:21 (40.) zurück und vermiesten ihrem künftigen Trainer Michael Sukop mit 33:30 den Ausstand bei HBS II.

Finalgegner HSG Altenbeken/Buke schaltete im Halbfinale Titelverteidiger SG Sandhasen Augustdorf mit 26:22 aus und galt auch im Endspiel als leicht favorisiert. Der vom einstigen Lemgoer Bundesligaspieler Detlef Rauchschwalbe trainierte Vizemeister hatte Detmold in der Punkterunde zweimal geschlagen. &bdquo;Wir mussten uns nach dem Abstieg erst mal neu formatieren und sind schon in der Rückserie deutlich stabiler geworden“, meinte Leveringhaus. Und Spies lobte die Mentalität: &bdquo;Obwohl wir zehn Punkte Luft nach unten hatten und nach oben nichts mehr ging, haben wir es nicht schleifen lassen. Das Final Four hat für uns einen hohen Stellenwert und war auch unser Saisonziel.“

In einem umkämpften Finale war das 21:16 (47.) die höchste Detmolder Führung. Wichtig war, dass das Dreigestirn mit Vincent Saalmann, Artur Kauzmann und Kreisläufer Calvin Wiederkehr den gefährlichen Jannik Grebe (6) weitestgehend unter Kontrolle brachten. Auch die beiden Keeper Arne Strohdiek und Florian Sommer setzten starke Akzente. Hinten raus wurde es nach dem 26:22 (54.) und einer doppelten Zeitstrafe aber noch einmal spannend. Ein direkter Freiwurf von Franz Holznagel blieb beim 27:26 in der Detmolder Mauer hängen – danach konnten direkt die Siegertänzchen starten. Erste Gratulanten waren Jens Klusmeier, Pokalspielleiter Jürgen Beutel und Präsident Sven Hartmann, der zwischen den beiden Finals HBS noch die Urkunde zur Oberligameisterschaft überreichte.

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