Kreis Lippe. Was für ein Auftakt beim Nationalen Deutschen Jüngsten-Turnier. Auch für die 48. Auflage hatten die Verantwortlichen auf gutes Wetter gehofft, denn bei dem Tennisevent in Lippe müssen vor allem an den ersten Tagen viele Matches über die Bühne gehen, damit am Sonntag in Detmold die Endspiele stattfinden können. Und die Sonne schien am gestrigen Vormittag nicht nur auf der Anlage in Hiddesen, wo Turnierdirektor Andreas Suermann die U12-Mädels und deren Anhang begrüßte. Zum fünften Mal um die DM-Titel „Die Bälle fliegen auf allen Plätzen“, berichtete Suermann kurz nach der Eröffnung zufrieden. Rund 80 Courts stehen zur Verfügung, knapp 700 Kinder kämpfen um die Titel bei der U9 bis zur U12 – und zwar bei den Mädchen und Jungen. Die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielen sogar um die offiziellen Deutschen Meisterschaften. In diesem Jahr bereits zum fünften Mal. „Alle deutschen Tennisspieler, die ihr heute im Fernsehen seht, waren hier“, teilte Suermann den Mädchen in seiner kurzen Ansprache mit. Zudem gab er den Teilnehmerinnen mit auf den Weg: „Wir freuen uns auf tolle und vor allem faire Matches.“ Alle Kinder haben die Möglichkeit, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Fair-Play-Preis zu nominieren. Mila Baden überzeugt Aus lippischer Sicht setzte Mila Baden, die mit ihrer Familie in Lage wohnt und für den TC BW Lemgo aufschlägt, zum Auftakt bei der U12 ein Ausrufezeichen. Die Zwölfjährige gewann nach einem deutlichen 2:6 im ersten Satz den zweiten Durchgang mit 6:4 und zog dann mit einem 10:6 im Champions-Tiebreak in die nächste Quali-Runde ein. Geknickt ging ihre Gegnerin Caterina Schreiber (VfL Westercelle) vom Platz. „Als Mila die Auslosung sah, hatte sie sich keine großen Chancen ausgerechnet“, sagte ihr Vater Christian Baden und verwies auf die Leistungsklasse 12,9: „Bis 14 hat sie eine Chance, steht selber bei 16,4.“ Der 41-Jährige tickerte in der Endphase des Matches jeden Punkt per WhatsApp zu seiner Frau: „Ich brauche das gerade.“ Seine Tochter war im ersten Durchgang komplett unterlegen, doch Schritt für Schritt kämpfte sich die Schülerin des Marianne-Weber-Gymnasiums ins Match. Ihr Wille, ihre Einsatzbereitschaft – herausragend. 1:0, 2:1 und 3:2 lauteten die ersten Erfolgserlebnisse. Und auch vom 3:4 ließ sich Mila Baden nicht entmutigen. Sie kämpfte um jeden Punkt, ihre Gegnerin verlor den Mut und ihr Selbstvertrauen. Im Match-Tiebreak besaß die Lagenserin auch das nötige Quäntchen Glück, als Bälle mehrfach auf der Linie landeten. Eine Jüngsten-Turnier-Dauerbrennerin Mila Baden ist eine Jüngsten-Turnier-Dauerbrennerin, nimmt das vierte Mal an der Veranstaltung teil. 2023 und 2024 durfte sie als Zweite beziehungsweise Dritte der Last-Hope-Runde zur Siegerehrung. Im Januar 2022 war Mila aus Lage nach Lemgo gewechselt, weil sie hier bessere Trainingsbedingungen besitze, erläuterte ihr Vater. Viermal in der Woche steht Training auf dem Plan, die Einheit bei der Break-Point-Base in Halle geht dabei 3,5 Stunden. In Bielefeld leitet Ana Neumann vom WTV das Training, in Pivitsheide zeichnet Ramon Wagner als Coach verantwortlich. „Es ist nicht so leicht, passende Trainingsgruppen zu finden“, erzählte Christian Baden. Ins Hauptfeld schaffte es Mila nicht. Beim 3:6, 1:6 gegen Cosima Feilcke (Eintracht Frankfurt) blieb sie unter ihren Möglichkeiten. „Der Akku war auch nicht mehr ganz voll“, berichtete ihr Vater. Alle Ergebnisse und Spieltermine gibt es auf ?www.juengsten-tennis.de