Lemgo. Echte Urlaubsstimmung kam bei Jörg Zereike am Montag noch nicht auf. Die Freude über die sensationelle Hinrunde des TBV Lemgo Lippe beschäftigte den Geschäftsführer ebenso wie der Frust zahlreicher Dauerkarteninhaber, die in der vergangenen Woche bei der Vergabe der Final-Four-Tickets leer ausgegangen sind. „Wir sind von der Nachfrage in diesem Jahr regelrecht überwältigt worden, so dass es mir ehrlich leid tut für jeden, der keine Karte erhalten hat“, sagt Zereike und erläutert noch einmal das Prozedere. Jeder der vier Vereine erhalte Zugriff auf maximal 1170 Tickets. Eine Zahl, die der TBV Lemgo Lippe komplett abgerufen hat und dafür eine Abnahmeverpflichtung eingegangen ist. Der Verein sei damit „finanziell ins Risiko“ gegangen, blickt Zereike auf die letzte Lemgoer Final-Four-Teilnahme 2023 zurück, als der TBV auf 140 Tickets hängengeblieben sei. „Seinerzeit hatten wir Glück, dass wir die 140 Karten über die anderen Final-Four-Teilnehmer absetzen konnten.“ Ähnlich sei es im vergangenen Jahr HBW Balingen-Weilstetten ergangen. „Die Vereine gehen da im Vorfeld schon eine hohe finanzielle Verantwortung ein, da sie persönlich für den Verkauf haften.“ Während die drei Halbfinalisten Füchse Berlin, SC Magdeburg und Bergischer HC erst Anfang des Jahres mit den Tickets in den Verkauf gehen, war dem TBV eine zügige Umsetzung noch vor Weihnachten wichtig, zumal die Geschäftsstelle bis zum 5. Januar geschlossen bleibt. Da bei über 2600 Dauerkarteninhabern schon im Vorfeld klar war, dass das Angebot von 1170 Pokalkarten die Nachfrage übersteigen würde, habe der Verein intern das Interesse aus drei unterschiedlichen Gruppen taxiert. Zereike: „Ich bitte um Verständnis: Aber es ist doch logisch, dass auch die Familien der Spieler dabei sein möchten und Teile der Fanklubs und Sponsoren ebenfalls.“ Anfang des neuen Jahres werde der TBV nun an einem Alternativangebot arbeiten, um das Final-Four mit einem Public Viewing erlebbar zu machen. Aber auch das ist nicht so einfach, da die Phoenix-Contact-Arena am 18. April bereits durch den Comedian Paul Panzer belegt ist.