Darum deklariert der TBV Lemgo Lippe die Potsdam-Partie zum „Lebensretter-Spiel“

Lemgo. Bundesweit nur zwei Bundesligapartien sind in dieser Woche angesetzt. Die Wiederholungspartie zwischen dem TBV Lemgo Lippe und dem 1. VfL Potsdam am Donnerstag, um 19 Uhr, ist somit aus mehrfacher Sicht keine alltägliche Ansetzung. Angesichts des Notfall-Einsatzes am 15. Dezember, der nach knapp neun Minuten beim Stande von 6:3 zu einem Spielabbruch führte, hat der TBV die Begegnung als &bdquo;Lebensretter-Spieltag“ deklariert.

Die sportliche Besonderheit: Ob der 1. VfL Potsdam noch zu retten ist, scheint angesichts von acht Punkten Rückstand auf den sicheren 16. Platz fraglich. &bdquo;Potsdam ist immer sehr unangenehm zu bespielen. Aber ich glaube, dass sie durch die Niederlagen gegen Erlangen und Bietigheim ihre Chance eingebüßt haben, in der Liga zu bleiben“, ordnet TBV-Trainer Florian Kehrmann die Lage ein. &bdquo;Gleichwohl macht sie das gefährlich, weil sie offen und frei aufspielen können.“ Die häufig knappen Niederlagen zeigen, dass die &bdquo;Adler“ besser als ihr Tabellenstand sind. Was auch der TBV beim hauchdünnen 22:21-Sieg am 21. Februar zu spüren bekam. &bdquo;Das hätte auch anders ausgehen können. Da haben wir Glück gehabt“, sagt TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike und warnt vor &bdquo;einer jungen Mannschaft, die im Laufe der Saison eine Entwicklung macht“.

Gleichwohl steht zwölf Spiele vor Schluss bereits fest, dass sich der Potsdamer Kader radikal verändern wird. Der österreichische Spielmacher Elias Kofler, mit 59 Assists der beste Vorlagengeber der Liga, schließt sich dem HSV an, Vize-Weltmeister Josip Simic und David Akakpo wechseln zur HSG Wetzlar und am Mittwoch verkündete der Verein auch noch die Abgänge von Mark Ferjan, Emil Hansson, Ole Schramm, Sergej Gorpishin und Martin Tomovski. Für Bob Hanning, der das Team in die 1. Liga führte und trotz seiner Geschäftsführertätigkeit bei den Füchsen Berlin und der Nationaltrainer-Mission in Italien weiterhin als Head of Sports beim 1. VfL fungiert, hat die Rückrunde gezeigt, dass es zu einer Umstrukturierung kommen müsse: &bdquo;Das sind immer schmerzhafte, aber am Ende auch notwendige Prozesse. Wir müssen aus unserem alten Trott ausbrechen, neue Weg gehen und nicht mehr mit dem Alten auf was Neues hoffen.“

Die organisatorischen Herausforderungen: Ob Hallenaufbau, Ordnungsdienst oder VIP-Catering. Beim TBV heißt es heute &bdquo;Alles auf Anfang“. Da für einen Spielabbruch keine Versicherung aufkommt, entstehen dem Verein nicht unerhebliche Zusatzausgaben. TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike bedankt sich daher über das Entgegenkommen einiger Dienstleister, denn: &bdquo;Bis auf die Tickets, die über die im Dezember verkauften 4137 abgesetzt werden, erzielen wir keine zusätzlichen Einnahmen. Dennoch finde ich es immer noch richtig, dass die Partie seinerzeit abgebrochen wurde. Die Unterbrechnung war sehr lange und es ist ein Unterschied, ob der Vorfall in fünf Metern Entfernung oder in den Katakomben stattfindet. Am Ende haben sich die Spieler beider Mannschaften darauf verständigt, nicht weiterspielen zu wollen. Aber am wichtigsten ist, dass es dem Fan inzwischen wieder besser geht.“

Die zusätzlichen Fahrtkosten tragen die Gäste übrigens selber. Zereike: &bdquo;Wir kennen das aus Corona-Zeiten, als wir in Coburg übernachten mussten und auch auf den Kosten hängengeblieben sind.“Die Erfahrungen vom 15. Dezember nimmt der TBV Lemgo Lippe nun zum Anlass, um auf Sicherheitsaspekte und die Organisation rund um ein Bundesligaspiel aufmerksam zu machen. Jörg Zereike: &bdquo;Man läuft durchs Leben und denkt vielfach nicht drüber nach, was passieren kann. Durch den Vorfall beim Potsdam-Spiel ist uns vieles bewusster geworden, weshalb wir rund ums Wiederholungsspiel die wertvolle Arbeit der Ärzte und freiwilligen Helfer aus dem Bevölkerungsschutz in den Fokus stellen wollen.“

Darum deklariert der TBV Lemgo Lippe die Potsdam-Partie zum „Lebensretter-Spiel“

Schock in der Phoenix-Contact-Arena: TBV-Spiel wird nach medizinischem Notfall abgebrochen

Schock für den TBV Lemgo Lippe: Lange Ausfallzeit für Jan Mudrow

TBV-Klatsche in Berlin: „Müssen uns an die eigene Nase fassen“

Trauer, Tempo, Theuerkauf: So ist die Stimmung beim TBV vor der 50. DHB-Pokalendrunde

Möstl verriegelt das Tor: Der TBV ist bereit für das NRW-Duell

Nach Spielabbruch wegen medizinischen Notfalls: Wichtige Mitteilung vom TBV Lemgo Lippe

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus