Detmold (aga). Seit gut sechseinhalb Jahren steht Fußball im Mittelpunkt der sportlichen Aktivitäten von Kathleen Zimmermann. Mehr als die Hälfte des bisherigen Lebens der zwölfjährigen Spielerin des Hakedahler SV. Dass die Kreisauswahlspielerin das besonders gut kann, ist schon anderen aufgefallen. Für den 7. und 8. September ist sie zum Training der U13-Westfalenauswahl nach Kaiserau eingeladen.
Als einzige Kickerin aus Lippe und als eine von drei Fußballerinnen dieses Jahrgangs aus dem Talentförderzentrum in Paderborn gehört die Detmolderin zu den 25, die dann in Kaiserau vorspielen dürfen. 15 Spielerinnen aus diesem Kreis werden anschließend in den Kader der U13-Westfalenauswahl für das kommende Jahr berufen.
"Ich spiele noch bei den Jungs", lacht Kathleen Zimmermann. Gemeint ist die D9 des "HSV", in der sie entweder links oder rechts in der offensiven Viererkette ihre Qualitäten ausspielt.
"Sie kann den tödlichen Pass spielen", ist Vater Frank Zimmermann sehr angetan von den Spielmacherqualitäten seiner Tochter. Er sieht sie in den kommenden Jahren sogar eher als die Spielmacherin hinter den Spitzen. Doch zurzeit gefällt der Schülerin des Detmolder Leopoldinums (Lieblingsfächer Sport und Kunst) die von Trainer Michael Erfkamp gestellte Aufgabe, über die Außen zu wirbeln.
"Das ist ein toller Trainer", sind sich Tochter und Vater Zimmermann einig. Nicht nur, dass der Pivitsheider das Team, das ausschließlich aus aktiven des jüngeren Jahrgangs bestehe, im ersten Liga-Jahr sportlich auf einen sehr guten vierten Platz geführt habe, auch seine sozialen Kompetenzen beeindrucken. "Der steht vor Turnieren morgens um 5 Uhr auf und schmiert Sandwiches für die Mannschaft", ist Kathleen Zimmermann begeistert. Der Trainer sei auch der Grund gewesen, warum das Team vor zwei Jahren geschlossen nach Hakedahl gewechselt sei.
Erste Erfahrungen mit dem Fußball hatte Kathleen Zimmermann im heimischen Detmolder Garten gesammelt. Dort hatte sie mit dem Papa, der selbst früher beim VfR Niedertiefenbach in der hessischen A-Liga gekickt hat, bereits eifrig trainiert. Mit fünfeinhalb Jahren schloss sie sich den Mini-Kickern des Post-SV Detmold an.
2009 fiel die damalige F-Jugendspielerin Kreisauswahltrainerin Svenja Lehmann während des Osterfußballcamps im Detmolder Soccerdome besonders auf. "Die hatte sie aber vorher auch schon draußen gesehen", ergänzt Frank Zimmermann. Damals war seine Tochter das einzige Mädchen in dem Post-Team.
Zuletzt, so Frank Zimmermann, habe Kathleen auch schon bei einem Probetraining bei den D-Juniorinnen von Frauen-Zweitbundesligist Herforder SV Borussia Friedenstal gut abgeschnitten. Doch zunächst sei ein Wechsel dorthin kein Thema. "Ich war dafür, dass sie noch ein Jahr bei den Jungs hier verweilt", sagt der Vater.
Neben dem Fußball interessiert sich Kathleen Zimmermann auch für Ju-Jutsu. Die Sportart hat sie im Wahlpflichtkurs am Leopoldinum im 5. und 6. Schuljahr näher kennengelernt. Außerdem spielt sie sehr gern Schlagzeug. "Da ist es ideal, wenn man so nah an der Musikschule wohnt", lacht die ehrgeizige Zwölfjährige.