
Blomberg (bo). Die Sperrung der Sporthalle, ein durcheinandergewürfelter Trainingsrhythmus, die Verletzungsmisere, das Auf und Ab in den sportlichen Leistungen und ein sich munter drehendes Personalkarussell: Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe hat eine ereignisreiche Saison hinter sich.
"Langweilig ist uns jedenfalls nicht gewesen", sagt HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch. Zusammen mit Trainer und Sportdirektor André Fuhr lässt er die vergangenen Spielzeit Revue passieren.
Das Sportliche
"Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserem Abschneiden", sagt Fuhr. Dessen jüngstes Team der Liga hat den angepeilten achten Platz und die Playoffs erreicht. "Die Mannschaft hat mit vielen Widrigkeiten klar kommen müssen und hat das toll gemeistert."

Die Verletzungsmisere
Reihenweise waren Spielerinnen wie Angela Malestein, Assina Müller, Franziska Müller oder Karen Knutsdottir mit teils schweren Verletzungen ausgefallen. Das hatte Fuhr immer wieder zum taktischen Puzzlespieler werden lassen, der teilweise zwei Kreisläuferinnen dauerhaft im Spiel hatte. Außerdem waren Talente wie Denise Großheim und Ann-Cathrin Kamann ins Bundesligateam aufgerückt, die ihre Chance nutzten. Beide besitzen nun Profiverträge.
Die Lichtblicke der Saison
"Einer ist für mich ganz klar Xenia Smits", sagt Fuhr. Nachdem Wendy Smits, die als Spielführerin mit ihrer Erfahrung der jungen Mannschaft eigentlich Halt geben sollte, vor Weihnachten nach Holland zurückgekehrt war, fehlte für Xenia Smits die Entlastungen auf Rückraum links. "Sie hat fast pausenlos in Angriff und Abwehr diszipliniert gespielt", sagt Fuhr. Aber auch Caroline Thomas am Kreis, Noelle Frey auf wechselnden Positionen oder Anna Monz hätten in einer Mannschaft mit viel Teamgeist sehr überzeugt.
Der Tiefpunkt der Saison
"Das Heimspiel gegen Leipzig", sagt Fuhr, als seine Mannschaft eine haushohe 16:36-Niederlage kassiert hatte.
Die Hallenproblematik
"Vor etwa einem Jahr hatten wir die Nachricht bekommen, dass unsere Heimspielstätte gesperrt ist", erinnert sich Kietsch. Die Spiele mussten daraufhin in der benachbarten, noch weniger Zuschauer fassenden Halle ausgetragen werden, das Team musste auf Trainingszeiten verzichten und teils in Dörentrup Übungseinheiten abhalten. "Jetzt freuen wir uns auf die gerade im Umbau befindliche, fast 1.000 Fans fassende Halle", sagt Kietsch, die mit Sponsorengeldern realisiert werden kann.
Das Personelle
Nach der Beurlaubung des Leitenden Jugendtrainers Axel Renner mussten Kietsch und Fuhr gleich auf mehreren Ebenen Ersatz suchen. Andreas Gohr wurde Trainer der Zweiten, Björn Piontek Coach der wB-Jugend. "Darüber hinaus mussten die Betreuung der Internatsspielerinnen und das Talentscouting weiter vorangebracht werden", berichtet Fuhr, der sich um diese Aufgabe hauptsächlich kümmerte.
Die Lehre aus der Saison
"Die vielen Verletzungen haben gezeigt, dass wir einen breiteren Kader brauchen", sagt Fuhr. Fünf neue Spielerinnen hat die HSG verpflichtet, die die Positionen damit mindestens doppelt besetzt hat.