Unterhaching nur Steigbügelhalter für den Aufstieg? Arminia bleibt wachsam

Die Spielvereinigung Unterhaching hatte in der jüngeren Vergangenheit gar keine so schlechte Bilanz vorzuweisen. Von den letzten sechs Spielen gingen nur zwei verloren. Am vergangenen Mittwoch gab es das 0:2 im Nachholspiel gegen Hansa Rostock und davor das 0:3 gegen Wehen Wiesbaden. Und genau mit dieser Schlappe Mitte April gegen die Hessen war das Team aus dem Münchner Vorort vorzeitig aus der 3. Liga abgestiegen.

Und nach der sportlichen Magerkost der aktuellen Saison haben sie im Speckgürtel der Stadt des Deutschen Meisters zum Saisonende ein großes und drei kleine Probleme. Vorrangig muss natürlich eine Rückkehr in den Profifußball bearbeitet werden. Doch zuvor hat der einstige Bundesligist (1999–2001) noch die laufende Spielzeit abzuschließen. Und das mit dem denkbar undankbarsten Programm.

Abgesehen davon, dass die Hachinger noch von einer der bei Profis so unbeliebten Englischen Wochen heimgesucht werden, haben es auch die Gegner noch in sich. Das Nachholspiel gegen Rostock am Mittwoch bildete den Auftakt der Abschiedstour. Und die Norddeutschen, die noch Aufstiegsambitionen hegen, ließen keinen Zweifel daran, wer aktuell zur Chefetage der Liga gehört.

Haching als Aufstiegs-Steigbügelhalter? Am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) will dann Arminia Bielefeld im Uhlsportpark den Aufstieg in die 2. Bundesliga klarmachen – und zwar ohne Rechenspielchen und möglicherweise bereits bestehende Schützenhilfe – mit einem eigenen Sieg. Würde Verfolger Saarbrücken bereits am Samstag gegen Aachen verlieren, orientierten sich alle Kalkulationen, ob es am Ende Platz zwei oder drei für den DSC werden könnte, nur noch an Tordifferenzen.

Am letzten Spieltag geht es für den dann unter Umständen komplett gefrusteten Tabellenletzten Unterhaching zum möglichen Meister Dynamo Dresden. Aufstiegs-Steigbügelhalter und Spalier stehen bei der Meisterfeier – das klingt nach Höchststrafe für die Spielvereinigung.

Sportlich kann Unterhaching andererseits noch zwei Aufstiegskandidaten in die Suppe spucken und sich damit zumindest etwas länger in Erinnerung aller Drittligisten halten. Unter den Bielefelder Verantwortlichen geht man von so einer Motivation aus und bereitet sich mit äußerster Konzentration auf das Auswärtsspiel vor.

Mit dem DSC noch einmal richtig Kasse machen Eine gute Nachricht in der ganzen trüben Gemengelage südlich von München ist, dass aufgrund des Spielplans noch ein paar ordentliche Zuschauereinnahmen mitgenommen werden. Anschubfinanzierung für die Regionalliga sozusagen. Gegen Rostock füllten 4.126 Fans den Uhlsportpark (Saisonschnitt ist 5.596) – an einem Wochentag wohlgemerkt.

Mit dem DSC macht die Spvgg. noch einmal richtig Kasse. Das 15.000er-Stadion wird allein an die 4.000 Bielefelder Anhänger beherbergen. 3.800 Karten gingen nach Ostwestfalen, mehr als das übliche Auswärtskontingent. Und ein paar neugierige Heimfans wollen sicher den DFB-Pokalfinalisten, der gerade in aller Munde ist, spielen und womöglich stolpern sehen.

Haching ist eine Fahrstuhlmannschaft. Und nicht selten stiegen die Bielefelder auf dem Weg zwischen Bundes- und Regionalliga zu. 22 Partien sind bereits verzeichnet, drei davon im DFB-Pokal. Ansonsten gab es zwei Duelle in der Bundesliga, acht in der zweiten Liga, die Auseinandersetzung am Sonntag wird Nummer zehn in Liga drei sein.

Fest steht schon jetzt, dass sich beide Kontrahenten für mindestens eine Spielzeit nicht sehen werden. Oder doch? Immerhin hat sich die Spvgg. für das Finale des bayrischen Landespokals qualifiziert. Nehmen sie den Pott im Fallen noch mit, dann könnte es im DFB-Pokal doch zu einem vorzeitigen Wiedersehen kommen.

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