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Alm-Wahnsinn! Arminia Bielefeld schon wieder im Pokal-Flow

Dirk Schuster

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Der Bremer Leonardo Bittencourt holt Arminia-Profi Marvin Mehlem von den Beinen und sieht dafür Gelb-Rot. - © Teresa. Kroeger
Der Bremer Leonardo Bittencourt holt Arminia-Profi Marvin Mehlem von den Beinen und sieht dafür Gelb-Rot. (© Teresa. Kroeger)

Bielefeld. Arminia Bielefeld ist in der neuen Saison direkt wieder im Pokal-Flow. Der Zweitliganeuling besiegte am Freitagabend in der ersten Hauptrunde den Bundesligisten SV Werder Bremen mit 1:0 (0:0). 26.247 ekstatisch feiernde Zuschauer in der ausverkauften Schüco-Arena fühlten sich, als hätte es in diesem Wettbewerb die Sommerpause gar nicht gegeben.

211.886 Euro hatte Arminia bereits für die Teilnahme an der ersten Runde eingestrichen. Für das Erreichen der zweiten Runde kommen weitere 423.772 Euro hinzu.

Beide Fanlager warteten vor dem Anpfiff mit emotionalen Choreografien auf. Die der Arminia-Anhänger zeigte den Kopf des Hermanns mit weiß aufgerissenen Augen und Mund, dazu den Spruch: „Letzte Nacht fand ich kein’ Schlaf, denn ich hörte diese Stimmen. Deine Lieder im Finale wird es uns nochmal gelingen?“

Die Werder-Fans beließen es nach dem Vorjahresaus ihres Teams im Viertelfinale auf der Alm bei der ebenso knappen wie unmissverständlichen Aufforderung: „Zerreißt euch für unser Wappen“. Mangelnden Einsatz konnte man den Bremern in der ersten Hälfte nicht vorwerfen. Der Favorit aus der 1. Liga nahm den Kampf an. Und weil auch Bielefeld immer wieder den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich eine intensive Partie, der es zunächst jedoch an Großchancen mangelte.

Das änderte sich erst in der 14. Minute, als der Schuss des Bremers Marco Grüll aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbeistrich. Da hatte der DSC Glück. Pech hatte Bielefeld indes, dass Tim Handwerker frühzeitig verletzt vom Platz musste. Für den Linksverteidiger kam Felix Hagmann in die Partie (21. Minute).

Mit zunehmender Spieldauer riss Werder die Begegnung mehr und mehr an sich. Der DSC musste einige brenzlige Situationen überstehen und war froh über jede entlastende Aktion.Jedoch durften sich die Gäste durchaus glücklich schätzen, dass der bereits mit Gelb verwarnte Senne Lynen nach einer Attacke gegen Marvin Mehlem nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog (38.). Den fälligen Freistoß setzte Stefano Russo über das Tor.

DSC-Coach Mitch Kniat brachte zur zweiten Hälfte Julian Kania für Noah Sarenren Bazee, dessen Einsatz nach Auskunft des Trainers bereits vor der Partie auf der Kippe gestanden hatte.

Kania, das Schlitzohr, versuchte dann auch gleich mal, SVW-Schlussmann Michael Zetterer mit einem Schuss von der Mittellinie zu überwinden. Der Fall flog zwar knapp drüber. Doch unmittelbar zuvor hatte der bereits mit Gelb vorbelastete Leonardo Bittencourt Mehlem gefoult. Die Folge: Gelb-Rot (55.).

DSC-Profi Tim Handwerker verlässt angeschlagen das Spielfeld. - © Teresa. Kroeger
DSC-Profi Tim Handwerker verlässt angeschlagen das Spielfeld. (© Teresa. Kroeger)

Gegen nur noch zehn Gäste hatte dann erneut Kania das 1:0 auf dem Fuß. Den Kunstschuss des Stürmers parierte Zetterer, der mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht wird, aber stark (57.).

DSC-Kapitän Mael Corboz riss in der immer stärker werdenden Arminia-Elf das Spiel an sich, er war der Dreh- und Angelpunkt. Mit dem Herausspielen weiterer Großchancen taten sich die Ostwestfalen allerdings schwer. Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit. Dann erlöste Joker Isaiah Young die Fans mit dem Treffer zum 1:0-Sieg.

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