Arminia-Trainer Koschinat: "Ich war der glücklichste Mensch dieser Welt"

Bielefeld. Für Uwe Koschinat waren die ersten Tage bei Arminia Bielefeld stressig. Dank des 3:1-Sieges gegen Darmstadt zwar schön, aber eben auch stressig. Nach seinem erfolgreichen Einstand gegen den Spitzenreiter gab der freie Montag auch dem Coach die Gelegenheit, etwas runterzukommen und das gelungene Debüt zu genießen.

"Ich will aus meinem Herzen echt überhaupt keine Mördergrube machen. Ich war Samstagnachmittag einfach der glücklichste Mensch dieser Welt", sagte Koschinat im Anschluss an die öffentliche Trainingseinheit am Dienstagnachmittag. Die erste Zeit in Bielefeld seien schon "ein paar Powertage" gewesen. Dass diese Phase mit einem emotionalen Sieg vergoldet wurde, habe ihn erleichtert. "Wenn das Ganze so einen krönenden Abschluss findet, ist das wunderschön."

Seelische Unterstützung erhielt der 51-Jährige von Ehefrau Kyra, die gegen Darmstadt in der Schüco-Arena war. "Meine Frau sagte, wie schön es ist, mich nach einer gewissen persönlichen Durststrecke so strahlen zu sehen", erklärte Koschinat. Auch sonst habe er unheimlich viel positives Feedback bekommen. "Da ist mir so richtig klar geworden, in welche Dimensionen ich hier mit dem Verein vorgedrungen bin." Als seine Frau am Samstag nach Hause gefahren sei, habe sich "das Ganze ausschließlich in einer positiven Form setzen können".

Koschinat ist zuversichtlich für das Nürnberg-Spiel Kurzfristig ist Koschinat in einem Bielefelder Hotel untergekommen. Das soll sich aber noch ändern. "Natürlich wird das jetzt hier mein Wohnsitz", sagte der neue DSC-Trainer. Dass seine gesamte Familie nach Ostwestfalen ziehe, sei allerdings "logistisch nicht möglich". Seine Frau habe eine feste Stelle als Berufsschullehrerin, zudem sei da noch die zwölfjährige Tochter. "Ich bekomme Beruf und Familie aber absolut unter einen Hut", erklärte Koschinat und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Ich weiß auch von meiner Familie, dass die ganz froh sind, wenn ich weg bin."

Derzeit hat Koschinat ohnehin alle Hände damit zu tun, seine Mannschaft auf das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr) vorzubereiten. Gegen den Tabellenzwölften soll der zweite DSC-Sieg in Serie her - das gelang in dieser Spielzeit bisher nur ein Mal. "Ich habe der Mannschaft in der Ansprache deutlich gesagt, dass es eine solche Situation schon häufiger gegeben hat. Dass man ein gutes Spiel gemacht hat." Im letzten Drittel der Saison habe man nicht mehr so viel Zeit, Dinge zu korrigieren und von Neuem zu beginnen. "Deshalb brauchen wir gegen Nürnberg wieder eine gute Leistung." Gelinge der Mannschaft, eine solche abzurufen, werde "sie automatisch relativ regelmäßig in dieser Liga punkten". Das sei laut Koschinat seine "ganz, ganz tiefe Überzeugung".

Im Anschluss an das Dienstagstraining strahlte der Arminia-Cheftrainer Zuversicht aus. "Ich fand die Einheit heute sehr gelungen." Vor allem Spieler, die gegen Darmstadt eine kleine Enttäuschung verkraften mussten, weil sie nicht in der Anfangsformation standen, hätten einen guten Eindruck hinterlassen. "Die haben heute wirklich hervorragende Zeichen gesendet." Trotzdem werde gegen Nürnberg - daraus machte Koschinat kein Geheimnis - nicht eine komplett andere Formation auf dem Platz stehen. "Die Mannschaft hat erst mal vorgelegt. Aber der Druck, den andere erzeugen, ist ganz entscheidend, um auf Strecke die nötigen Punkte einzufahren." Die nächsten drei sollen am liebsten bereits am Freitagabend auf das Konto der Arminen wandern.

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