26:25-Überraschung gegen den Meister: Hat die HSG den Titelkampf entschieden?

Blomberg. Wer hätte das gedacht?! Nur drei Tage nach dem extrem schwachen Aufritt und der 25:40-Niederlage beim Thüringer HC war die HSG Blomberg-Lippe nicht wiederzuerkennen. Nach einer couragierten, engagierten und emotionalen Leistung zwang sie im Handball-Bundesliga-Duell den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund völlig überraschend mit 26:25 (15:13) in die Knie.

Zweite Saisonniederlage Für den ohne an Corona erkrankten Trainer André Fuhr angetretenen BVB war es die zweite Saisonniederlage (die erste gab es gegen Bietigheim). Gut möglich, dass die HSG damit auch den Titelkampf in dieser Saison entschieden hat. Denn nach dem eigenen 33:28 gegen Buxtehude hat Spitzenreiter SG BBM Bietigheim (22 Spiele, 44:0 Punkte) nunmehr vier Zähler Vorsprung auf Dortmund (19 Spiele, 34:4 Punkte).

Total effektiv Von der ersten Minute an zeigten die Gastgeberinnen vor 400 Zuschauern in der ausverkauften Halle an der Ulmenallee ein ganz anderes Gesicht als zuletzt in Thüringen. In den Anfangsminuten waren sie zudem total effektiv. Die Folge war eine 10:5-Führung nach 13 Minuten. Und selbst als Kapitänin Laura Rüffieux nach 25 Minuten zum zweiten Mal eine Zeitstrafe absitzen musste, blieb die HSG voll fokussiert.

"Viel über Emotionen" "Wir wussten, dass viel über Emotionen laufen würde", sagte BVB-Co-Trainer Andreas Kuno, der André Fuhr vertrat. Und so warf Blomberg immer wieder alles rein. Selbst als Dortmund nach 50 Minuten das erste Mal seit dem 1:0 nach 60 Sekunden wieder mal in Führung lag (20:19), blieb die Heimmannschaft ruhig. Laura Rüffieux und Ndidi Agwunedu wendeten das Blatt erneut (21:20) - die Halle stand Kopf.

Michalczik macht alles klar Auch nach dem erneuten Gleichstand (24:24, 56.) gab es keine Wende mehr. Die mit viel Leidenschaft kämpfenden Blombergerinnen wollten sich unbedingt mit einem Erfolgserlebnis belohnen. Wahnsinn, wie Malina Marie Michalczik in die 1:1-Situation ging und mit dem 26:25 schon alles klarmachte.

Spannende Schlussphase 52 Sekunden vor dem Ende nahm der BVB eine Auszeit, den anschließenden Wurf wehrte die starke Torhüterin Melanie Veith ab. 27 Sekunden vor Schluss legte HSG-Trainer Steffen Birkner die grüne Karte auf den Tisch. Allerdings kam Dortmund sieben Sekunden vor Abpfiff noch mal in Ballbesitz. Lisa Rajes erhielt eine Zwei-Minuten-Strafe, ehe der abschließende Freiwurf verpuffte.

"Stolz und glücklich" Der Rest war pure Freude. Den Blombergerinnen fiel ein ganzer Brocken von den Schultern. "Heute hat sich gezeigt, was Herz und Leidenschaft ausgemacht haben. Ich bin stolz und glücklich", meinte Blombergs Trainer Steffen Birkner. Und er erhielt dafür lautstarken Applaus von den Rängen. Nach der Nationalmannschaftspause geht es für die HSG Blomberg-Lippe am Samstag, 30. April, mit einem weiteren Heimspiel weiter. Zu Gast ist dann die HSG Bensheim/Auerbach.

Die Statistik HSG Blomberg-Lippe: Andresen, Veith; Rüffieux (2), Kynast (1), Quist (8), Rajes (3), Wenzel, Kordovská (7/2), Hertha (n.e.), Agwunedu (1), Reiche, Hartstock (n.e.), Michalczik (4/2).

Borussia Dortmund: Kohorst, ten Holte; Grijseels (4/2), Sando, Zschocke (2), van Zijl, Moreno (4), Abdulla (3), Freriks (6), Sasaki, van der Heijden (5), Rönning (1/1), Nordberg, Bonmüter, Uscinowicz.

Schiedsrichter: Köppl/Rgener.

Siebenmeter: 5/4:4/3 (Andresen wehrt gegen Rönning ab - Kohorst pariert gegen Michaclczik).

Zeitstrafen: 3:5 (Rüffieux 2, Rajes - Grijseels 2, Zschocke 2, Abdulla).

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