„Der pure Wille“: Blomberg ringt den BVB nieder und begeistert die Fans

Blomberg . Es hat sehr viel auf dem Spiel gestanden. Doch zum Ende hin hat die HSG Blomberg-Lippe kühlen Kopf bewahrt. Sie gewann am Abend das Topduell der Handball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund mit 26:25 (12:12). Damit stoppte das junge Heimteam die tolle Serie des BVB, der zuvor alle seine sechs Auswärtspartien gewonnen hatte.

Vor dem Spiel: Viel mehr Kameras, viel mehr Akkreditierungswünsche als sonst, dazu 1004 Zuschauer: Das Fernseh-Topspiel sorgte für ein großes Interesse an der Ulmenallee. Dass Eurosport die Partie übertrug, sei für die umgebaute Halle eine Bewährungsprobe, wie es Blombergs Geschäftsführerin Franziska Rautauoma formulierte. Sie freute sich, dass die Partie live im Free-TV lief.

Die Freude stand aber auch HSG-Linksaußen Ona Vegué ins Gesicht geschrieben. Sie ist für Quali-Spiele gegen Nordmazedonien Ende Februar, Anfang März in den Kader der spanischen Nationalmannschaft berufen worden. &bdquo;Sie hat sich durch ihre guten Leistungen in den vergangenen Wochen empfohlen", sagte Trainer Steffen Birkner.

Und auch Stefanie Kaiser war das Lachen nicht vergangen. Nach einer Fuß-OP aufgrund eines Knochensporns kann sie weiterhin nur auf der Tribüne Platz nehmen. &bdquo;Aber es geht langsam wieder, auch wenn es schon weh tut, zuschauen zu müssen. Ich bin positiv gestimmt", meinte die Kreisläuferin, die als Marke für eine Rückkehr aufs Feld das Oldenburg-Heimspiel gesetzt hat.

Das Spiel: Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken würden. Gleich dreimal in den ersten elf Minuten, einmal in Co-Produktion mit Laura Rüffieux, gelang es Blombergs Youngster Nieke Kühne, mit vollem Einsatz und mit großem Willen den Ball in der Deckung zu erobern. Mit 6:5 (13.) lagen die Gastgeberinnen in Front.

Doch da die Effektivität ihnen einen Strich durch die Rechnung machte, lag Dortmund beim 9:7 (21.) mit zwei Treffern in Führung. Zu den vergebenen Chancen kam das Pech mit Pfosten- und Lattentreffern hinzu, und auch im Spielaufbau unterliefen der HSG teils haarsträubende Fehler. Doch mit hohem Einsatz machte sie auch das wett und hatte mit einem 3:0-Lauf das Ruder wieder herumgerissen. Unnötig allerdings, dass sich Nieke Kühne kurz vor der Pause die zweite Zeitstrafe einhandelte.

Die Blombergerinnen kamen blendend aus der Kabine und erspielten sich beim 16:12 die erste Vier-Tore-Führung. Doch Ruhe wollte nicht in die (Offensiv-)Aktionen kommen. Nach dem 21:17 (44.) hatte die HSG die zwei Punkte dicht vor Augen, aber Dortmund antwortete mit einem 4:0-Lauf. Der Krimi hatte begonnen. Mit tollen Einzelleistungen sorgten Laura Rüffieux und Nieke Kühne für wichtige Treffer, und hinten wehrte Zoe Ludwig beim 25:23 (57.) einen Siebenmeter von Zoe Sprengers ab. Die Zuschauer feuerten das Heimteam lautstark an und erhoben sich bereits dreieinhalb Minuten vor Schluss von den Sitzen. Laetitia Quist machte schließlich den Deckel drauf.

Nach dem Spiel : Der Jubel war groß im HSG-Lager. &bdquo;Das war der pure Wille, und es war viel Energie dabei. Die Halle hat uns getragen, eine unglaubliche Stimmung. Ich bin mega stolz", meinte Kapitänin Laura Rüffieux. Ihr Trainer Steffen Birkner musste erst mal durchatmen. Und er meinte dann: &bdquo;Eine Energieleistung von allen, von Mannschaft und Zuschauern. Das macht mich stolz. Über 60 Minuten haben wir gut verteidigt."

Kurz und knapp - HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith (1.-46.); Rüffieux (4), Kynast, Quist (6), Ruwe, Frey, Kühne (4), Hoberg, Rajes (n.e.), Vegué (5/4), Stürenburg (n.e.), Tietjen (2), Hauf (5).

Borussia Dortmund: Wachter, Lieder; Hausherr, Sprengers (6/3), Kusian, Antl (2), van Kreij (1), Stolle (n.e.), Ossenkopp (6), Sasaki (2), Olsson (1), Rønning (4), Campos Costa (3).

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