Blomberger Talent verblüfft mit sensationeller Wurfkraft

Blomberg . Im Besprechungsraum der Ulmenallee-Sporthalle wartet für Milena Stürenburg in wenigen Minuten ein Videostudium. Doch es ist noch genügend Zeit für die junge Handballerin der HSG Blomberg-Lippe, Werbung für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den Buxtehuder SV zu machen. Schließlich winkt für ihre A-Jugend die erneute Final-Four-Teilnahme.

Am Samstag wird um 14.30 Uhr die erste Partie in eigener Halle angepfiffen, es ist das Vorspiel zum Frauen-Bundesligaspiel der HSG gegen den VfL Oldenburg (18 Uhr). Damit bekommen die Blomberger Talente eine tolle Plattform, sich präsentieren zu können. Wie es sich anfühlt, an der Endrunde teilzunehmen und dann noch den Titel zu gewinnen, das kennt Milena Stürenburg nur zu gut.

Spontaner Wechsel

Schließlich war die inzwischen 18-Jährige dabei, als der HSG dieses Kunststück im Jahr 2023 gelang. Als B-Jugendliche war sie bereits mittendrin, bekam ihre Spielanteile und war im Halbfinale gegen Frankfurt/Oder viermal erfolgreich. Alles Schnee von gestern, nun gilt die Konzentration dem morgigen Auftritt. &bdquo;Gegen Buxtehude wird es nicht leicht", meint Stürenburg in ihrer zurückhaltenden Art kurz und knapp.

Im Februar 2021 war die Rückraumspielerin in die Blomberger Akademie gewechselt, nachdem sie die ersten Handball-Erfahrungen in ihrer Heimat bei TS Hoykenkamp, einem Ortsteil der Gemeinde Ganderkesee im niedersächsischen Landkreis Oldenburg, sammelte und anschließend zur HSG Hude/Falkenburg gewechselt war.

Das Abi steht an

&bdquo;Es ging damals alles sehr spontan", blickt Stürenburg drei Jahre zurück, als sie mitten in der Saison nach Blomberg umzog. Und sie gibt zu, dass es &bdquo;am Anfang nicht so leicht war". Vielleicht half es ihr, dass ihre Familie mit drei Schwestern und zwei Brüdern ebenfalls sehr handballinteressiert und handballbegeistert ist. So läuft ihre Schwester Emma (16) für die Blomberger-B-Jugend als Torhüterin auf.

Leistungshandball sei schon ein Ziel gewesen, aber das mit der Akademie sei tatsächlich sehr spontan gekommen. Wie es mal beruflich weitergehen könnte, darüber hat sich das Talent, das in diesem Jahr ihr Abi macht (Mathe und Sport als Leistungsfach), noch keine Gedanken gemacht.

Milena Stürenburg bleibt bescheiden und mit beiden Beinen auf dem Boden. Darum lässt sie die Frage nach ihren Stärken lieber ihren Trainer Ruben Voßhans beantworten. &bdquo;Vor allem die Wurfgeschwindigkeit. Da sind ordentlich PS in der Schleuder. Ich kenne keine, die einen härteren Wurf hat", lobt der Coach seine Spielerin. Vor drei Jahren seien mal 80 km/h gemessen worden, sagt diese.

Und wo liegt das Potenzial? &bdquo;In der 1:1-Situation", sagt Stürenburg, die in dieser Saison sogar schon Frauen-Bundesligaluft schnuppern konnte, als sie beim Heimsieg über Borussia Dortmund zum Kader gehörte . &bdquo;Das war aufregend und kam sehr überraschend. Es hat Spaß gemacht. 60 Minuten auf der Bank haben gereicht, da will ich mich gar nicht beschweren", zeigt sich die 18-Jährige noch immer beeindruckt. Frauen-Bundesliga ist denn auch das große Ziel. In den vergangenen Wochen war sie beim Training von Steffen Birkner schon einige Male dabei.

"Fleißige Arbeiterin"

A-Jugend, 3. Liga, Trainingseinheiten beim Bundesligateam, Schule – mittlerweile hat sich Milena Stürenburg daran gewöhnt. &bdquo;Sicher gibt es Phasen, in denen es stressig ist. Aber man kriegt das hin", meint die junge Spielerin. &bdquo;Sie ist eine der fleißigsten Arbeiterinnen – eher im Stillen. Wir wissen, dass sie nicht überdreht. Sie verliert nicht den Kopf. Sie rennt eben nicht durchs Dorf und sagt: Ich bin die nächste Bundesliga-Hoffnung. Dazu ist sie super selbstkritisch", charakterisiert Ruben Voßhans seine Spielerin aus dem A-Jugend-Jungjahrgang.

Samstag steht das Viertelfinalhinspiel in Blomberg an, am Sonntag nächster Woche dann das Rückspiel in Buxtehude: Noch vor Ostern wissen die Blomberger A-Jugendspielerinnen um Milena Stürenburg, wo die Reise hingeht. Danach wollen sie am liebsten ihre Taschen packen – für das Final Four im Mai.

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