Blomberg geht die Puste aus: Tor-Durststrecke und Tor-Versicherung kosten den Sieg

Bad Langensalza. Wenn doch nur nach 42 Minuten Schluss gewesen wäre, mag sich am Samstagabend die HSG Blomberg-Lippe gedacht haben. Da lag sie im Handball-Bundesligaspiel beim Thüringer HC noch mit 24:22 in Führung. Doch am Ende standen die Spielerinnen aus der Nelkenstadt mit leeren Händen da. Sie verloren deutlich mit 27:33 (18:15). Fakt ist: Das gesteckte Ziel &bdquo;Platz vier" kann die HSG nun nicht mehr erreichen.

Blick in die Statistik. Der Thüringer HC hatte es vor dem Heimspiel auf seiner Internetseite aufgeschlüsselt: Noch nie hat der THC ein Heimspiel gegen die HSG verloren. Die Ausnahme war 2020/21 ein Patzer in der Qualifikation zur European League. In der Rückrunde hatte Blomberg bis zum Auftritt am Samstag in Bad Langensalza acht Spiele erfolgreich bestritten und nur gegen Oldenburg und in Metzingen verloren.

Personelle Lage. Wie angekündigt, musste Blombergs Trainer Steffen Birkner auf Nele Franz und Steffi Kaiser verzichten. Bei den Gastgeberinnen fielen Annika Lott sowie Nathalie Hendrikse aus. Dazu habe, so Trainer Herbert Müller, Johanna Stockschläder die gesamte Woche nicht trainieren können.

Die erste Halbzeit . &bdquo;Wir wollen Ruhe bewahren und das einfache Handball-Ein-Mal-Eins umsetzen", hatte Blombergs Trainer Steffen Birkner vor dem Spiel am Eurosport -Mikrofon gesagt. Und das gelang im ersten Abschnitt ganz hervorragend. Nach dem 5:5 (11.) übernahm sein Team das Kommando und ließ sich auch nicht von von vier Zeitstrafen gegen sich nach 16 Minuten vom Weg abbringen. Beim 11:7 (18.) war die erste Vier-Tore-Führung, beim 13:8 (21.) der erste Fünf-Tore-Vorsprung geschafft. Blomberg glänzte mit einer starken, aggressiven Deckung und sehenswerten Toren aus dem Rückraum. Ärgerlich aus HSG-Sicht: Kurz vor der Pause ließ die Konzentration nach. Der THC verkürzte – angetrieben von 1220 Zuschauern – bis zur Halbzeit auf 15:18.

Die zweite Halbzeit: Bis zum 24:22 (42.) war die HSG-Welt in Ordnung, dann kippte die Partie. Thüringen hatte sich immer besser auf die HSG eingestellt, bei der mehr und mehr die Kräfte nachließen. Thüringen zog an. Elf Minuten blieb Blomberg ohne Tor. Erst beim 25:27 beendete Nieke Kühne die Tor-Durststrecke. Da sich der THC zudem auf seine Tor-Versicherung Johanna Reichert (14/3) verlassen konnte, steuerte er einem am Ende ungefährdeten Sieg entgegen.

Blombergs Torhüterin Melanie Veith fand es total bitter, denn: &bdquo;In der ersten Halbzeit hatten wir eine Top-Abwehr, in der zweiten schaffen wir es nicht, kompakt zu stehen." Besonders ärgerlich: Drei längere Unterbrechungen wegen Ausfalls der Hallenuhr brachten vor allem die HSG aus dem Rhythmus. &bdquo;Der Rechner habe nicht mit der Anzeigetafel synchronisiert werden können", berichtete HSG-Mannschaftsverantwortlicher Oliver Lippert.

Die Trainer-Stimme. Steffen Birkner bezeichnete es nach dem Spiel als &bdquo;total traurig". &bdquo;Ich bin nicht enttäuscht über die Leistung, sondern über die Niederlage. Wir haben das Herz auf der Platte gelassen." Seiner Mannschaft könne er wenig vorwerfen. Zumal die erste Halbzeit überragend gewesen sei. &bdquo;Dann übernimmt beim THC Sonja Frey das Kommando. Und bei uns geht die Luft raus, weil wir vorne Misserfolge haben. Dann haben wir zwei-, dreimal kein Glück, das du in so einem Spiel auch brauchst. Laetitia Quist muss viel einstecken. Dann funktioniert die Hallenuhr nicht. Ona Vegué steht fünf Minuten an der Siebenmetermarke und verwirft."

Kurz und knapp - Thüringer HC : Eckerle, Roth; Frey (5), Tanabe (1), Rønningen , Matthijs Holmberg , Pichlmeier (3/1), Niederwieser , Stockschläder (4), Gullberg (3), Kündig (1), Jakubisova (2), Reichert (14/3), Rode, Hanfland. HSG Blomberg-Lippe: Veith , Ludwig; Rüffieux (3), Kynast ( n.e. ), Quist (5), Ruwe , Frey, Kühne (4), Hoberg , Rajes , Vegué (7/2), Tietjen (1), Michalczik (6/1) und Hauf (1).

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