Blomberg. Der Landesleistungsstützpunkt Lemgo/Blomberg ist „reaktiviert" worden. Das schreibt die HSG Blomberg-Lippe in einer Pressemitteilung. Seit April 2023 hatte der Stützpunkt auf unbestimmte Zeit geruht. Durch die aufkommenden Berichterstattungen des Spiegels im Kontext zu psychischer und physischer Gewalt legte die Leitungsebene Leistungssport NRW den in Blomberg verankerten Landesleistungsstützpunkt „auf Eis", heißt es weiter.
Seit den aufkommenden Vorwürfen habe sich die HSG in einem umfassenden Aufarbeitungsprozess befunden, um Strukturen zu überprüfen und den Rahmen für die künftige Zusammenarbeit bzw. das Vereinsleben (neu) zu gestalten.
Für die Erarbeitung eines „Präventions- und Interventionskonzeptes" wurde unter der Führung von Franziska Rautauoma eine Arbeitsgruppe – bestehend aus der Akademieleitung Nina Lohmann, dem Jugendkoordinator Timon Döring, dem Präsidiumsmitglied Wilhelm Schröder und dem Beiratsmitglied Günter Vogt – gebildet und ein umfassender Prozess der Aufarbeitung und Weiterentwicklung gestartet.
Umfassender Prozess
Im Rahmen diverser Veranstaltungen unter Hinzunahme des Kreissportbundes Lippe und des Landessportbundes NRW wurden unter anderem Sensibilisierungsveranstaltungen, eine Risikoanalyse und diverse Sitzungen zur Erarbeitung des Präventionskonzeptes durchgeführt. Unterstützung bekam die HSG dabei auch vom Kooperationspartner SOS Kinderdorf in Lippe. Immer wieder aufkommende Auflagen der Leitungsebene Leistungssport sorgten in diesem umfassenden, intensiven und langwierigen Prozess fortlaufend für eine stetige Veränderung der Situation, dem sich die Beteiligten anpassen mussten.
Finales Schutzkonzept
„Nach insgesamt 17 Monaten umfassender, detaillierter und zielstrebiger Arbeit konnte nun ein fertiges und finales Schutzkonzept mit vielen bereits umgesetzten Maßnahmen beim Landessportbund und der Leitungsebene Leistungssport vorgelegt werden", teilt die HSG mit. Und: Das finale Konzept wurde nun freigegeben, und der „ruhende Stützpunktstatus" sei mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden.
Wie sehr der HSG dieses Projekt am Herzen lag, verdeutlicht die in Mutterschutz befindliche Geschäftsführerin Franziska Rautauoma: „Die Erstellung des Schutzkonzepts und die Analyse der dazugehörigen Rahmenbedingungen war ein intensiver Prozess, aber auch eine Herzensangelegenheit. Umso glücklicher sind wir nun, dass die Arbeit erste Früchte trägt und wir ein umfangreiches Schutzkonzept finalisieren konnten. Mit der Entscheidung der Leitungsebene wurden unsere umfangreichen Bemühungen gewürdigt und das Konzept validiert.Nun wird es wichtig sein, dies allen Beteiligten nahezulegen und es mit Leben zu füllen bzw. im Vereinsleben umzusetzen, aber auch fortwährend bedarfsgerecht zu überprüfen bzw. anzupassen."
„Gutes Zeichen"
Auch Jan-Henning Himborn, Geschäftsführer der HSG, sieht in dieser Nachricht die positiven Aspekte: Er wird in der Mitteilung zitiert: „Ich freue mich sehr, dass wir diesen Status als Landesleistungsstützpunkt wieder erlangt haben. Gerade für unsere Jugendarbeit und die Weiterentwicklung des Vereins, ist das eine gute Nachricht, sowie eine erneut positive Auszeichnung. Die hereingesteckte Arbeit, hat sich gelohnt."
Zudem ist der Döring „unfassbar froh darüber, dass wir so viele Veränderungen vorantreiben konnten und der Landesleistungsstützpunkt wieder reaktiviert wurde. Es liegt an uns, die bereits umgesetzten Maßnahmen weiter mit Leben zu füllen und mit einem guten Beispiel voranzugehen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die uns bei der Erarbeitung unterstützt und mitgeholfen haben. Die Reaktivierung ist ein gutes Zeichen für die Rahmenbedingungen hier in Blomberg und ein guter Start für die Zukunft der HSG Blomberg-Lippe."