Emotionales Spiel, kurze Nacht und eine Blomberger Spielerin fällt früh aus

Belgrad/Blomberg . Die Vorentscheidung war bereits im Hinspiel an der Ulmenallee gefallen. So konnte sich Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe am Samstagabend bei Roter Stern Belgrad eine 26:28(13:15)-Niederlage erlauben, um in die dritte Qualifikationsrunde der European League einzuziehen. Allerdings: In der serbischen Hauptstadt traf die HSG auf einen verwandelt agierenden Gegner.

Rund ums Spiel Mit einem 39:24-Sieg und einem satten 15-Tore-Vorsprung startete die HSG Blomberg-Lippe die Reise in die serbische Hauptstadt. Dieses Debakel war zu viel für den Traditionsverein Roter Stern Belgrad. Der Doublegewinner trennte sich von Trainer Sasa Boskovic, und Andreja Vukojevic übernahm das Amt. Dieser nahm gleich ein paar Änderungen vor und vertraute auch auf Jugendspielerinnen.

Vollmundig hatten die Gastgeber davon gesprochen, dass sie zum Rückspiel 2000 Zuschauer im &bdquo;Sportski Centar Vozdovac" erwarten. Doch viele, viele Plätze blieben leer. Am Ende sind es laut Angaben des europäischen Handballverbandes (EHF) 600 Besucher gewesen. Eine Zahl, die HSG-Trainer Steffen Birkner als &bdquo;viel zu hoch gegriffen" ansah.

Das Spiel Der Trainerwechsel verfehlte seine Wirkung nicht. &bdquo;Roter Stern agierte mit einer ganz anderen Energie, einer ganz anderen Aggressivität. Das war kämpferisch und emotional", stellte Blombergs Trainer Steffen Birkner am Sonntagmorgen unmittelbar nach der Landung in Dortmund heraus. Schon in der LZ-Vorschau hatte er deutlich gemacht: &bdquo;Wir haben erst die erste Halbzeit gespielt. Das ist keine Kaffeefahrt."

Beim 5:11 nach 18 Minuten geriet sein Team mit sechs Treffern in Rückstand. &bdquo;Die Hinspielniederlage hatte Roter Stern richtig wehgetan, es hat körperbetont, hart verteidigt", sagte Birkner. Das bekam vor allem seine Spielerin Diana Dögg Magnusdottir zu spüren, die nach zwei Cuts am Auge und an der Nase nach rund zwölf Minuten früh passen musste. Auch beim Rückflug habe sie noch immer über Kopfschmerzen geklagt, teilte Birkner mit.

Es sprach für die HSG, dass sie ruhig geblieben ist. Alexia Hauf glich nach 43 Minuten zum 21:21 aus, und auch Melanie Veith trug sich mit dem 22:22 (46.) in die Liste der Torschützinnen ein. Beim 25:25 durch Ona Vegué (55.) stand noch ein Unentschieden, ehe Roter Stern den Heimsieg noch sicherstellte. &bdquo;Diese Niederlage juckt mich wenig. In den letzten Minuten sind wir nicht ins Risiko gegangen. Wir brauchten das Spiel nicht mit aller Macht zu gewinnen", meinte Steffen Birkner.

Nächster Gegner In der dritten Quali-Rrunde trifft die HSG auf einen Bundesligakonkurrenten. An den Wochenenden 9./10. und 16./17. November heißt der Gegner TuS Metzingen, gegen den die HSG zuletzt am vergangenen Mittwoch in der Bundesliga mit 26:21 gewann. Die Phase der Terminierungen hat begonnen. Geplant ist, dass die HSG am Sonntag, 10. November, das Hinspiel an der Ulmenallee bestreitet.

Belgrad-Aufenthalt &bdquo;Roter Stern hat sich sehr viel Mühe gegeben und war ein guter Gastgeber", sagte Trainer Steffen Birkner. Der Fokus für die Blomberger Spielerinnen und den Staff habe deutlich auf dem Spiel gelegen. Die HSG hatte sich im Abschlusstraining am Freitagabend mit der Halle vertraut gemacht. Am Samstagvormittag stand für sie in der serbischen Hauptstadt Videoanalyse und Aktivierung sowie auch ein wenig Freizeit auf dem Programm. Um 17.45 Uhr ging es zur Halle. Erst gegen Mitternacht kehrte der Bundesligist ins Hotel zurück. Und nach einer kurzen Nacht ging es um 5 Uhr am Sonntagmorgen zum Flughafen.

So geht's weiter Steffen Birkner ist froh, dass er eine ganze Woche Zeit für die Vorbereitung aufs nächste Spiel hat. &bdquo;Da können wir ein paar Dinge bearbeiten und müssen nicht von Video zu Video hetzen", sagte er im Hinblick auf das Bundesliga-Spiel am nächsten Sonntag um 16 Uhr in Neckarsulm.

Kurz und knapp

RS Belgrad spielte mit Petkovic , Kacarevic; Stamenic (7/2), Majkic (2),Momcilovic, Krezovic, Glusica, Nedeljkovic (1), Miletic, Acimovic, Bogunovic, Simic (1), Velickovic (7), Agbaba (3), Mancic (3), Garovic (4/1).

HSG Blomberg-Lippe spielte mit Veith (1), Ludwig; Rüffieux (3), Jacobsen (3), Quist (8), Magnusdottir, Frey, Kühne (2), Hoberg (1), Vegué (3/1), Mühlner, Rajes, Tietjen, Hauf (5).

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