Liga-Kracher für „die kleine HSG“- und dieser Hochkaräter wartet im Final Four

Blomberg . Kaum ist das nächste Europapokal-Kapitel mit einem Happyend beendet, geht es mit dem nächsten Abschnitt in der Bundesliga weiter: Die Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe stehen nach dem nervenaufreibenden European-League-Spiel und dem Weiterkommen ins Final Four bereits am Mittwochabend um 19 Uhr an der Ulmenallee vor der nächsten ganz großen Herausforderung. Als Dritte empfängt die HSG den souveränen Spitzenreiter HB Ludwigsburg.

Das Spiel von Sonntag: Eine eigene 13:10-Führung nach 32 Minuten und somit nach dem 28:25 im Hinspiel allerbeste Voraussetzungen, in der regulären Zeit des Rückspiels alles klarzumachen: Die HSG hatte am Sonntag vor 1823 Zuschauern alle Vorteile. Dann kämpfte sich Bera Bera mit einer beachtlichen Leistung zurück und hatte das Momentum eigentlich auf seiner Seite – auch im Siebenmeterwerfen.

&bdquo;Unruhige Nacht"

Aber Blomberg blieb standhaft und entschied das Nervenspiel mit dem zwölften Siebenmeter für sich. &bdquo;Das war schon eine unruhige Nacht, du machst dir viele Gedanken. Und man hat es ja beim Jubel gesehen, dass wir das zunächst nicht realisieren konnten", meint HSG-Kapitänin Laura Rüffieux, die nach dem Final-Four-Einzug viele Nachrichten erhielt.

Wie von der Ex-Blombergerin Xenia Smits vom Mittwoch-Gegner HB Ludwigsburg. &bdquo;Das hat mich sehr gefreut. Und es zeigt die tolle Persönlichkeit, und es spricht für ihren Charakter. Sie weiß, wo sie herkommt", sagt die Blomberger Kreisläuferin. Auch ihr Trainer Steffen Birkner erhielt noch am Sonntagabend viele Glückwünsche aus der Bundesligaszene, &bdquo;und von Leuten, die uns begleitet haben. Und das ist schon auch schön".

&bdquo;Kannst du nicht üben"

Vielfach war es am Sonntag aus HSG-Sicht eine Kopfsache. &bdquo;Die Nervosität, die Anspannung war da. Wir wollten viel und wollten es erzwingen. Da hat uns die Ruhe im Angriff gefehlt. Trotzdem erspielen wir uns viele Chancen, lassen sie aber liegen", blickt Steffen Birkner zurück. Also fand der Krimi im Siebenmeterwerfen seinen Höhepunkt.

Mit dieser &bdquo;Verlängerung" hatte sich die HSG laut Laura Rüffieux im Vorfeld überhaupt nicht beschäftigt. Denn: &bdquo;Wir wollten das Spiel gewinnen, und Siebenmeterwerfen kannst du auch nicht üben." Somit setzte der heimische Bundesligist das nächste dicke Ausrufezeichen in dieser exzellenten Saison. &bdquo;Wir sind die kleine HSG, und diese kleine HSG fährt nun nach Graz", frohlockt Laura Rüffieux.

Kurz war die Nacht nach dem Spiel für Geschäftsführer Jan-Henning Himborn, der um 3 Uhr das schwedische Schiedsrichterinnen-Duo und die Delegierte aus Malta von Schieder zum Flughafen nach Hannover brachte. &bdquo;Es war nicht souverän, und wir hatten das Quäntchen Handball-Glück, aber das schmälert nicht die bisherigen Leistungen im Europapokalwettbewerb", so sein Eindruck vom Spiel.

Die Auslosung am Dienstag: Einen Wunschgegner hatten Laura Rüffieux und Steffen Birkner für die Auslosung zum Final-Four-Halbfinale am Nachmittag nicht. Auch wenn die Kapitänin nicht gleich das deutsche Duell bevorzugte. Dies wurde erfüllt. Allerdings erwischte die HSG, die als Erste aus dem Lostopf gezogen wurde, mit Ikast Handbold aus Dänemark einen richtigen Hochkaräter. Schließlich gewann Ikast im Jahr 2023 durch ein 31:24 im Finale über Nyköbing Falster, ebenfalls Dänemark, die European League. Der Thüringer HC bekommt es im zweiten Halbfinale mit Dijon Handball aus Frankreich zu tun.

Angesetzt sind die Partien für Samstag, 3. Mai, um 15 und 18 Uhr. Ob Blomberg nachmittags oder abends spielt, wird noch festgelegt. &bdquo;Eine ambitionierte Aufgabe für uns, die richtig, richtig schwer wird", ist für Steffen Birkner das dänische Team Favorit - auch auf den Turniersieg.

Platz drei Das Topspiel am Mittwoch : Erster gegen Dritter – die Heimpartie an der Ulmenallee ist für die HSG der nächste richtige Kracher. Ludwigsburg hatte sich am Wochenende trotz eines 23:26 bei Krim Ljubljana für das Champions-League-Viertelfinale qualifiziert. Denn das Hinspiel buchte HBL mit 31:21 für sich. &bdquo;Das ist das einfachste Spiel, und wir können ohne Druck aufspielen. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen", weiß nicht nur Laura Rüffieux, dass der Spitzenreiter ganz klar die Favoritenrolle übernimmt. Das zeigte sich an dem 24:32 im Bundesliga-Hinspiel und an dem 21:31 im Pokalfinale vor wenigen Wochen.

&bdquo;Alles andere als eine Niederlage wäre eine Sensation", sagt Steffen Birkner. Wichtig ist aus HSG-Sicht außerdem, im Saisonendspurt immer auch auf die Tordifferenz zu achten. Ziel sei es, in den letzten beiden Hauptrundenspielen gegen Ludwigsburg und am Samstag in Göppingen Platz drei zu verteidigen. Ein großes Fragezeichen steht bei Blomberg hinter dem Einsatz von Nieke Kühne (Sprunggelenk), die aller Voraussicht nach am Mittwochabend geschont wird.

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