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Warnung vor öffentlichen USB-Ladestellen: Was Handynutzer wissen sollten

Immer öfter gibt es öffentlich zugängliche Ladekabel, damit das Smartphone problemlos unterwegs geladen werden kann. Doch das FBI warnt davor, sie zu nutzen.

Mareike Köstermeyer

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Als ständiger Begleiter im Alltag kann dem Smartphone mal der Strom ausgehen. - © Mohssen Assanimoghaddam
Als ständiger Begleiter im Alltag kann dem Smartphone mal der Strom ausgehen. (© Mohssen Assanimoghaddam)

Bielefeld. Als ständiger und treuer Begleiter im Alltag ist das Smartphone inzwischen für viele Menschen nicht mehr wegzudenken. Recht ungünstig ist es daher, wenn dem Gerät unterwegs der Strom ausgeht. Immer öfter gibt es daher öffentlich zugängliche Ladekabel, an denen Smartphones kostenlos unterwegs geladen werden können. Doch das FBI warnt: "Vermeiden Sie kostenlose Ladestationen in Flughäfen, Hotels oder Einkaufszentren", heißt es in einem aktuellen Post der US-Sicherheitsbehörde bei Twitter. Was in den USA schon fast zur Normalität geworden ist, ist auch in Europa weiter auf dem Vormarsch. Dort finden Smartphone-Nutzer an öffentlichen Orten nicht nur Steckdosen, sondern auch USB-Anschlüsse. Nur mit einem USB-Kabel ausgestattet kann das Gerät ohne großen Aufwand problemlos geladen werden - in der Regel kostenlos.

Wie zunächst der WDR berichtet, teilt die US-Sicherheitsbehörde mit, dass bei der Nutzung solcher USB-Ladestationen erhebliche Sicherheitsrisiken lauern. Betrügern sei es gelungen, mit speziell präparierten USB-Kabeln Daten ins Netz einzuspeisen und so Schadprogramme, auch Malware genannt, auf den Smartphones fremder Opfer einzuspielen. Diese Programme spionieren die Smartphones dann womöglich nicht nur aus, sondern zeichnen auch Passwort-Eingaben auf oder greifen sogar direkt Daten ab.

Datenübertragung über USB

Dem WDR-Digitalexperten Jörg Schieb zufolge, sei das Phänomen zwar nicht völlig neu, werde derzeit allerdings wohl wieder verstärkt eingesetzt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Masche auch in Europa vorkomme.

Möglich ist der Betrug, weil es sich beim USB-Anschluss nicht um einen reinen Ladeanschluss handelt, sondern auch um einen Anschluss für den Datentransfer und die Gerätekommunikation. Das machen sich die Angreifer zunutze, indem sie bekannte Schwachstellen über manipulierte Anschlüsse, wie beispielsweise öffentliche Ladekabel am Flughafen, ausnutzen. Schon seit Jahren warnen Sicherheitsexperten deshalb vor der Nutzung von öffentlichen USB-Anschlüssen.

Ähnliches Sicherheitsrisiko beim WLAN

Schützen können sich Smartphone-Nutzer, indem sie ihre Geräte nur mit einem eigenen USB-Stecker an einer Steckdose aufladen. Oder indem sie einen speziellen Adapter nutzen, der auf das USB-Ladekabel aufgesetzt wird. Dieser ermöglicht es dann, dass lediglich Ladestrom gezogen wird und keine Daten übertragen werden können.

Ein ähnliches Sicherheitsrisiko besteht laut WDR-Digitalexperte Schieb auch bei der Nutzung von öffentlich zugänglichem WLAN. Denn auch dabei bestehe die Gefahr, dass Angreifer darüber Geldtransaktionen oder Einkäufe in Online-Shops nachverfolgen können. Schützen können sich Smartphone-Nutzer davor, indem sie das Mobilfunknetz nutzen oder indem sie ein VPN (Virtual Private Network) aktivieren. Mittlerweile gebe es viele kostenlose VPN-Dienste, teilweise seien sie auch serienmäßig in Browsern verbaut.

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