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50.000 Euro Erhaltungskosten für Geisterbrücke

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Eine ungenutzte Brücke für eine nicht fertiggestellte Straße steht am Rande eines Feldes. - © Oliver Berg/dpa/Archivbild
Eine ungenutzte Brücke für eine nicht fertiggestellte Straße steht am Rande eines Feldes. (© Oliver Berg/dpa/Archivbild)

Rund 50.000 Euro an Steuergeldern sind seit den 70er Jahren bereits für den Unterhalt einer Euskirchener Brücke ohne jede Funktion ausgegeben worden. Das Geld für den im Volksmund oft als «So-da-Brücke» titulierten Betonklotz sei für Erhalt und Bauwerkspflege fällig geworden, berichtete das Düsseldorfer Verkehrsministerium in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine AfD-Anfrage.

Die einst für rund 450.000 D-Mark erbaute Brücke sollte ursprünglich Teil eines Autobahnprojekts für eine südliche Umgehung des berüchtigten Nadelöhrs Kölner Ring sein. Anwohner verhinderten das jedoch mit erfolgreichen Klagen. Als die Planungen beendet wurden, war die Brücke allerdings schon inmitten von Feldern gebaut.

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«Es besteht aktuell kein Anlass für einen Abriss», antwortete NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) dem AfD-Abgeordneten Klaus Esser. Immerhin schätze der Landesbetrieb Straßenbau die Abbruchkosten auf bis zu eine Million Euro.

Den Höhepunkt ihrer Bedeutung hatte die Geisterbrücke 2001 erreicht, als die Kölsch-Rock-Band BAP dort bei einem Konzert auf dem Acker ihre neue CD «Aff un zo» vorstellte. Dort wurde auch das Musik-Video gedreht.

Die Zukunft der Ruine sieht eher finster aus. Noch gibt es zwar Planungen, Euskirchen durch eine Ortsumgehung vom Schwerlastverkehr zu befreien. Allerdings bestehe für eine Ortsumgehung auf der Bundesstraße 56 im Prioritätenplan des Bundes derzeit «kurz- bis mittelfristig keine Aussicht auf eine Realisierung», stellte Krischer fest.

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