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Scharrenbach bedauert in Flut-Ausschuss erneut Mallorca-Trip

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NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) musste im Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe das vierte Mal aussagen. - © Henning Kaiser/dpa
NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) musste im Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe das vierte Mal aussagen. (© Henning Kaiser/dpa)

Dreieinhalb Jahre nach der verheerenden Flut in Nordrhein-Westfalen hat NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) eine viel kritisierte Kurzreise nach Mallorca erneut bedauert. «Im Nachhinein, das habe ich auch mehrfach erklärt, würde ich das heute nicht mehr machen», sagte Scharrenbach als letzte Zeugin im Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe von Juli 2021.

Gut eine Woche nach der Flut war Scharrenbach vom 23. bis 25. Juli 2021 auf die Ferieninsel geflogen und hatte dort an einer privaten Geburtstagsfeier des Mannes der damaligen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) teilgenommen. Heinen-Esser trat wenige Wochen vor der NRW-Landtagswahl 2022 wegen des Mallorca-Aufenthalts während der Flutkatastrophe zurück.

«Ministerin hat nie Urlaub gemacht»

Ein ehemaliger persönlicher Referent Scharrenbachs sagte in der letzten Sitzung des U-Ausschusses aus, die Ministerin habe auch während des Mallorca-Wochenendes gearbeitet. Den Mallorca-Termin habe er nicht gekannt, da private Termine nicht im Büro-Kalender eingetragen würden. «Das ist mir auch gar nicht aufgefallen», sagte der Ex-Referent.

Er habe auch während des besagten Wochenendes «rege Kommunikation per Mail» mit Scharrenbach gehabt. «Es war für mich nicht ersichtlich, ob sie in Palma, Kamen oder Düsseldorf war. Sie hat ganz normal mit mir gearbeitet.» Der Ex-Mitarbeiter betonte: «Bis auf dieses Wochenende hat die Ministerin nie Urlaub gemacht.»

Tote und Milliardenschäden durch die Flut

Bei der Hochwasserkatastrophe, die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 begann, waren allein in NRW 49 Menschen ums Leben gekommen. Es entstanden Schäden in Höhe von 13 Milliarden Euro.

Scharrenbach sagte zum insgesamt vierten Mal in den beiden aufeinanderfolgenden U-Ausschüssen zur Flut seit 2021 aus. Der Abschlussbericht soll im Sommer vorgelegt werden.

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