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Über 40 Gräber auf islamischer Bestattungsstätte beschädigt

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Auf einem islamischen Grabfeld in Essen sind zahlreiche Gräber beschädigt worden. (Archivbild) - © Roland Weihrauch/dpa
Auf einem islamischen Grabfeld in Essen sind zahlreiche Gräber beschädigt worden. (Archivbild) (© Roland Weihrauch/dpa)

Auf der islamischen Bestattungsstätte an einem Friedhof im Essener Norden haben Unbekannte mehr als 40 Gräber beschädigt. Unter anderem seien Grabsteinplatten umgestoßen sowie Schilder, Laternen und Grabbepflanzung zerstört worden, teilten die Polizei und der Dachverband der islamischen Gemeinden in Essen mit.

Laut Polizei gibt es derzeit keine Hinweise auf mögliche Tatverdächtige. Auch die Hintergründe seien unklar. Der Staatsschutz der Essener Polizei ermittelt. Eine Friedhofsbesucherin hatte die Polizei am Freitag alarmiert.

Verband wünscht sich mehr Schutz

Der Verband «Kommission Islam und Moscheen in Essen», der 22 islamische Gemeinden vertritt, zeigte sich bestürzt. Friedhöfe seien Orte der Trauerbewältigung - unabhängig von der Religionszugehörigkeit, hieß es in einer Stellungnahme.

Neben einer nachdrücklichen Aufklärung des Vorfalls wünsche sich die Kommission mehr Schutz für religiöse Friedhöfe – etwa durch bessere Beleuchtung, regelmäßige Kontrollen und eine verstärkte Präsenz von Sicherheitsdiensten in der Nacht.

Die islamische Bestattungsstätte des Friedhofs am Hallo in Essen ist überregional bei Muslimen beliebt – unter anderem, weil die Ausrichtung der Grabfelder es ermöglicht, Tote in Richtung Mekka zu beerdigen.

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