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Mehr Verfahren gegen organisierte Kriminalität in NRW

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NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) lobt die Polizei. (Archivbild) - © Henning Kaiser/dpa
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) lobt die Polizei. (Archivbild) (© Henning Kaiser/dpa)

Die Ermittlungsbehörden haben im vergangenen Jahr mehr Verfahren gegen die organisierte Kriminalität (OK) geführt. Insgesamt wurden 82 Verfahren eingeleitet - 2023 waren es noch 73. Das geht aus dem neuen «Lagebild Organisierte Kriminalität» des Landeskriminalamts (LKA) hervor. Am häufigsten ging es um Drogen.

46 Verfahren - also mehr als der Hälfte - drehten sich um Drogenhandel- oder schmuggel. Die Polizei stellte laut Lagebild Drogenlabore sicher, zerschlug internationale Lieferketten und vollstreckte zahlreiche Haftbefehle. Oft ergaben sich Ermittlungen aus verschlüsselter Kommunikation (wie dem Messengerdienst «EncroChat»), in die ausländische Ermittlungsbehörden hineinkommen konnten - und ihre Erkenntnisse mit Deutschland teilten.

Täter sind international vernetzt

Die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt nahm im Vergleich zu 2023 um 21 Prozent zu: Gegen 1.034 Personen wurde ermittelt, die meisten gehörten laut LKA zu «multinationalen Gruppierungen». 63 Verfahren hatten Bezüge in insgesamt 48 Länder. Das LKA kooperierte besonders eng mit den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Spanien. Insgesamt gab es 38 «operative Maßnahmen» in 19 Ländern.

Als Schwerpunkte listet das Lagebild «Clankriminalität, italienisch Organisierte Kriminalität, Outlaw Motorcycle Gangs, Albanisch Organisierte Kriminalität» auf. Letztere sehe man vor allem im Drogenhandel.

Mit den Outlaw Motorcycle Gangs sind Rocker gemeint. 2024 sei in diesem Bereich von diversen Gründungen neuer Ortsgruppen («Chapter») der «Hells Angels» geprägt gewesen - zumeist aus ehemaligen Mitgliedern der seit 2021 verbotenen «Bandidos». Die «Hells Angels» sind laut LKA nun der mitgliederstärkste Rockerclub in NRW.

Reul: «Knallharte und minutiöse Polizeiarbeit»

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der Nachrichtenagentur dpa zu dem neuen Lagebild, der Kampf gegen Organisierte Kriminalität sei «knallharte und minutiöse Polizeiarbeit». Reul betonte: «Die Arbeit ist lange nicht vorbei, aber wir zeigen: Wer organisiert Verbrechen begeht, muss damit rechnen, dass wir organisiert zurückschlagen.»

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