Die umfangreichen Atommülltransporte vom rheinischen Jülich ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland starten entgegen der ursprünglichen Ankündigung nicht mehr vor dem Jahresende. «In diesem Jahr wird kein Transport mehr stattfinden», sagte ein Sprecher der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen der Deutschen Presse-Agentur.
Hintergrund ist eine noch ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin über den Eilantrag der Umweltschutzorganisation BUND. Der Transporteur Orano habe zugesagt, diese Entscheidung abzuwarten, erklärte der Sprecher der Jülicher Entsorgungsgesellschaft. Der Zeitraum für etwaige Planungen sei in diesem Jahr inzwischen zu knapp. Das Verwaltungsgericht wird laut einem Sprecher voraussichtlich Mitte Dezember entscheiden.
Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen wollte nach früheren Äußerungen noch in diesem Jahr mit den Transporten beginnen. Sie ist die Betreiberin des Zwischenlagers Jülich und Auftraggeberin der Transporte. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die umstrittenen Atommülltransporte durch NRW am 25. August genehmigt.
Auf der gut 170 Kilometer langen Strecke sollen insgesamt rund 300.000 Brennelemente-Kugeln aus einem früheren Versuchsreaktor Jülich transportiert werden. Das Verlagern des Atommülls in NRW wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. In der Summe von 152 Castor-Behältern handelt es sich um einen der größten Atommülltransporte auf der Straße seit Jahrzehnten.