Das ist die neue dritte stellvertretende Bürgermeisterin in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Die Wahl der dritten Stellvertreterin des Bürgermeisters hat am Mittwoch noch mal eine überraschende Wendung genommen. Die Grünenpolitikerin Christine Fanenbruck (63) hatte sich kurzfristig doch zu einer Kandidatur entschieden und wurde im Kurhaus mit großer Mehrheit vom Rat gewählt.

Ein Antrag der AfD auf geheime Abstimmung fand nicht die notwendige Mehrheit von einem Fünftel der Stimmen, sodass öffentlich abgestimmt wurde. 70 Ratsmitglieder waren laut Bürgermeister Dirk Tolkemitt anwesend. 57 votierten laut Pressestelle der Stadt für Fanenbruck.

Nur die Ratsmitglieder der AfD, die mit 13 Sitzen im Rat vertreten ist, stimmten für ihre Fraktionsvorsitzende Sabine Reinknecht, die nach ihrer Abwahl vor zwei Wochen erneut kandidierte.

Noch am Montag hatte Fanenbruck erklärt , sie wolle nicht antreten, weil die SPD keinen dritten Stellvertreter mehr mittragen wollte.

Eine Kandidatur sei aber nur sinnvoll, wenn sie von einer breiten Mehrheit getragen werde, so Fanenbruck gegenüber unserer Redaktion. Am Mittwoch folgte jedoch die Kehrtwende der Sozialdemokraten. Aus den Reihen der Fraktion wurde das damit begründet, dass die Kommunalaufsicht die Rechtsauffassung der Stadt bestätigt habe, nach der die Zahl der Stellvertreterposten des Bürgermeisters nur zu Beginn einer Ratsperiode geändert werden.

Überraschend gewählt Das wäre erst 2030 der Fall. Somit habe sich die SPD doch entschlossen, Fanenbruck zu wählen, obwohl sie einen dritten Stellvertreter nicht für notwendig erachte. Das Geld könne man sparen, so die Begründung. Etwa 7700 Euro koste der Posten die Stadt im Jahr an Aufwandsentschädigung, rechnete die SPD vor.

Fanenbruck hatte das Amt der dritten stellvertretenden Bürgermeisterin bereits in der vergangenen Wahlperiode ausgeübt und war in der konstituierenden Sitzung des neuen Rates am 5. November auf einer gemeinsamen Liste von CDU, SPD und Grünen erneut angetreten.

Allerdings wählte der Rat der Stadt Bad Salzuflen überraschend Sabine Reinknecht (AfD) zur dritten stellvertretenden Bürgermeisterin . Sie erhielt 16 Stimmen, obwohl die AfD nur 13 Sitze hat. Damit landete Reinknecht knapp vor Fanenbruck, die auf 15 Stimmen kam.

Sieben weitere Ratsmitglieder stimmten damals mit Nein und damit auch gegen die Kandidaten auf der Liste von CDU, SPD und Grünen. Damit wurde eine offenbar vorab getroffene lockere Vereinbarung zwischen den Ratsparteien hinfällig, für eine gemeinsame Liste mit Kandidaten von CDU, SPD und Grünen zu stimmen und somit eine stellvertretende AfD-Bürgermeisterin zu verhindern.

Die Entscheidung sorgte überregional für Aufmerksamkeit: Reinknecht war eine der ersten aus den Reihen der AfD in NRW, die ein repräsentatives Rathausamt bekleidete. Doch bereits zwei Wochen später. am 19. November, wählte der Rat sie wieder ab.

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