Lemgo. Eine gute Nachricht: Keine Lemgoer Grundschule muss um ihre Existenz bangen. Liegen doch genügend Anmeldezahlen für den kommenden Sommer vor. Brake kann sich vor Nachfragen kaum retten, die Südschule dagegen hat sich offensichtlich in der Zweizügigkeit eingerichtet. Ein Blick auf die fünf städtischen und zwei privaten Schulen.
Grundschule am Schloss: Die Braker Schule, die sich inzwischen vom Zweitstandort in der vormals städtischen Ostschule verabschiedet hat, wird mit aktuell 80 angemeldeten Kindern drei ziemlich volle Klassen einrichten. Nach 59 und 80 Anmeldungen in den Vorjahren setzt sich der Aufwärtstrend im alten Hauptschulgebäude wieder fort.
Südschule: Die Nachfrage war früher größer, die Südschule hatte Zeiten der Dreizügigkeit. Doch nach 56 und 48 Anmeldungen stabilisiert sich die Schule nun mit 44 Kindern, da erfahrungsgemäß noch mindestens fünf weitere hinzustoßen. Rektorin Christine Beermann ist zufrieden, weil sich dadurch die räumliche Situation „ein wenig entspannt".
Lemgo-West: In Lieme sind 55 Kinder angemeldet – das ist bärenstark. Die Entwicklung hat Gründe. Nach der Schließung der Grundschule in Hörstmar orientieren sich die dort lebenden Familien größtenteils gen Nachbardorf. Dazu kommt die große Flüchtlingssiedlung am Lehbrinksweg, wo einige Kinder leben. Immer noch nach wirkt auch die Schließung der Grundschule im Salzufler Ortsteil Retzen. Obwohl sie die Fahrt zur Schule über die Stadtgrenze selbst organisieren müssen, ist stets gut eine Handvoll Eltern dabei, die ihre Kinder in Lieme statt irgendwo in Bad Salzuflen anmelden.
Kampstraße:Rektor Dirk Meermann ist angesichts der fehlenden Differenzierungs- und Kursräume froh, mal nicht an der Obergrenze zu kratzen. Doch sind die 66 Schüler, die sich auf drei Klassen verteilen würden, auch nur eine Momentaufnahme (2015: 76). Angesichts des innerstädtischen Einzugsbereichs ist es gut möglich, dass noch einige Flüchtlingskinder bis kommenden Sommer dazustoßen. Zudem müsse laut Meermann auch noch Nachwuchs berücksichtigt werden, der nach der Eingangsphase zurück in Klasse eins gehe.
Kirchheide: 40 Kinder, das sind zwei kleinere Klassen – „das ist ordentlich für eine Dorfschule", betont Geschäftsbereichsleiter Thomas Portong von der Stadt. Auch Sabine Tewes-Wittig, Rektorin in Kirchheide und Sprecherin der Lemgoer Grundschulleiter, betont, wie wichtig es für Quartiere außerhalb des Stadtkerns sei, eine eigene Schule zu behalten.
August-Hermann-Francke-Schule: Aus Lemgo nimmt der Christliche Schulverein 65 Kinder auf. Mit den i-Männchen aus dem Umland kommen 104 zusammen, die sich auf vier Klassen verteilen. Für Schulleiter Arnold Driediger passt das. Bei 60 Prozent soll die Lemgo-Quote etwa liegen, zumal inzwischen auch in Lage eine Bekenntnisschule des Vereins die Nachfrage auffängt.
Ostschule Eben-Ezer: Auch dieses Jahr kommt die Schule der Stiftung auf 40 Kinder. Doch steigt dabei der Anteil der Schüler mit Wohnort Lemgo deutlich. Laut Geschäftsbereichsleiter Portong sind es 36 gegenüber 29 im Vorjahr.
Mehr Schulanfänger in Deutschland
Die Zahl der Schulanfänger in Deutschland ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 719.000 Erstklässler zu Beginn des Schuljahres eingeschult, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.Zu dem Anstieg dürfte auch die Zuwanderung im Jahr 2015 beigetragen haben. Die meisten Mädchen und Jungen starteten im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen den Schulalltag, rund 159.000.