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Kunst in Schwalenberg: Mystische Tiefen, leises Licht

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Bürgermeister Jörg Bierwirth eröffnete die Ausstellung "Schattenland" in der Galerie Haus Bachrach. - © Kunstverein Schieder-Schwalenberg
Bürgermeister Jörg Bierwirth eröffnete die Ausstellung "Schattenland" in der Galerie Haus Bachrach. (© Kunstverein Schieder-Schwalenberg)

Schieder-Schwalenberg. Im Jahr 1996 hat sich Gesa Reuter zum ersten Mal in der Schwalenberger Sommerakademie eingeschrieben. Im Laufe der Jahre blieb sie diesem Angebot treu, wechselte ab und zu die Kursleiter und die Techniken, sammelte Erfahrungen und fand ihren eigenen Stil.

Seit 2017 stellt sie professionell aus und wurde für Kunstpreise nominiert. Jetzt hat sie unter dem Titel „Schattenland“ ihre erste größere Einzelausstellung in der Galerie „Haus Bachrach“ eröffnet.

Sparsame Formsprache

„Ineinander verlaufende Graublautönungen und vereinzelte zartrosa Schleier zeigen in sparsamer Formsprache die Szenerien, die die Künstlerin während ihrer Residenzzeit im Winter 2022/23 im Künstlerhaus der Malerstadt einfing“, erklärt der Kunstverein Schieder-Schwalenberg in einer Pressemitteilung.

„Unsere wunderschöne und vielfältige Landschaft wird im Winter reduziert auf wenige Farben und Formen. Alles konzentriert sich auf das Wesentliche“, betonte Bürgermeister Jörg Bierwirth in der Einführung zur Ausstellung „Schattenland“. Je reduzierter, je abstrakter die Landschaft, desto intensiver seien die einzelnen Elemente und die Stimmung, die daraus entstehe.

Gesa Reuter fand im winterlichen Schwalenberger Umfeld sowohl sonnige und helle Seiten als auch die dunklen, mystischen Tiefen, die Schatten, die der Ausstellung den Namen gaben. „Aber versprachen nicht schon immer die Schatten das Licht?“, heißt es in einem ihrer Verse, die in dem Künstlerbuch zu finden sind, das begleitend zur Ausstellung erschienen ist. „Sie laden uns ein mit allen Sinnen, in das Schattenland einzutreten, in die Zwischenräume, wo Ruhe und Tiefe wohnen“, formulierte Bierwirth seinen persönlichen Eindruck und dankte dem Kunstverein dafür, diese Ausstellung ermöglicht zu haben.

Ein Zwiegespräch zwischen Gesa Reuter und Anke Drewes, die beide dem Vorstand des Schwalenberger Kunstvereins angehören, offenbarte dem Publikum die Motivation, die Arbeitsweise und die Schwerpunkte der Künstlerin. „Landschaften sind durchaus mit Menschen zu vergleichen, die nach Ansicht des Psychoanalytikers Carl Gustav Jung irgendwo in den verborgenen Tiefen ihres Selbsts ein eigenes Schattenland haben“, waren sich Reuter und Drewes einig.

Die Ausstellung ist bis zur Finissage am 4. Januar jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Ab November öffnet die Galerie ausschließlich sonntags. Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich unter www.kunstverein-schieder-schwalenberg.de oder www.gesareuter.art

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