Gemeinde Augustdorf hat weiterhin mit Lärm und Müll zu kämpfen

Augustdorf. Auch während der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus finden Treffen von Jugendlichen an der Realschule statt. Zumindest sei es weniger geworden, schildert ein Anwohner. Sonst sehe die Situation nach Schulschluss oder in den Ferien anders aus: Junge Menschen treffen sich – auch nachts – auf dem Gelände, sind laut, fahren Rennen mit ihren Rollern und hinterlassen eine Menge Müll.

Die Anlieger sind genervt und haben bereits im vergangenen Sommer beantragt, den Schulhof und den angrenzenden Parkbereich nach Ende der Schulzeiten zu schließen. Ursprünglich sollte das im Bau- und Planungsausschuss am 17. März besprochen werden – der wurde abgesagt, ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Versuch mit Bauzaun zeigte Wirkung Ende Januar gab es bereits einen Ortstermin mit Verwaltung und Anwohnern. Da ein provisorischer Bauzaun im vergangenen Sommer wirksam war und auch an der Grundschule in der Senne mittlerweile ein zwei Meter hoher Stabgitterzaun wegen der selben Probleme aufgestellt worden ist, befürworteten die Betroffenen eine Zaunanlage. Der Parkplatz für die Lehrer der Realschule soll erhalten bleiben, aber abends abgesperrt werden.

Der Bebauungsplan sieht entlang der Akazienstraße allerdings nur eine Einfriedung von maximal einem Meter Höhe vor. Dies biete wenig Schutz. Die Verwaltung schlug im Haupt- und Finanzausschuss eine Hecke vor – Kosten 12.500 Euro. Außerdem bestehe die Möglichkeit, eine Einzäunung entlang der Fahrrad-Abstellanlage zu errichten. Dafür müsste es zusätzlich zu den vier Toren in der Hecke auch zwei Tore im Zaun geben. Diese Variante würde 22.500 Euro kosten.

Vorschläge gefallen nicht jedem Bürgermeister Dr. Andreas Wulf räumte damals schon ein, dass den Anliegern beide Lösungsvorschläge nicht gefallen würden. Der Ausschuss beschloss daher, vorsorglich 20.000 Euro für noch zu ermittelnde Maßnahmen bereitzustellen. Außerdem sollte es einen weiteren Ortstermin mit Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses, der Verwaltung und den Anliegern geben. Der fand Anfang März statt.

Wunschlösung der Anlieger ist nach wie vor eine weitestgehende Einzäunung des Schulgeländes. Eine ein Meter hohe Hecke stelle kein ausreichendes Hindernis für die Jugendlichen dar. Die Verwaltung habe zum Zaun jedoch Bedenken geäußert. Eine Anliegerin meint: &bdquo;Wir haben das Gespräch als unbefriedigend empfunden und uns mehr Verständnis gewünscht."

Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Bereiche zwischen der Realschule Ost und West sowie der Bereich nördlich der Mensa zurzeit mit Städtebaufördermitteln umgebaut werden. Hierbei sollen die öffentlichen Bereiche unter anderem für die Naherholung und Freizeitgestaltung hergerichtet und geöffnet werden. &bdquo;Eine Einfriedung des gesamten Grundstücks widerspräche daher dem Zweck der Städtebauförderung", heißt es in der Mitteilungsvorlage.

Darauf weist auch Bauausschuss-Vorsitzender Wolfgang Holitschke (SPD) hin. Dieser Aspekt sei beim Ortstermin jedoch nicht angesprochen worden, so eine Anliegerin. Und so sei auch beim zweiten Vor-Ort-Gespräch keine einvernehmliche Lösung gefunden worden, bestätigt Holitschke.

Kombination aus Zaun und Hecke Die 20.000 Euro könnten auch nicht für Überwachungsdienste ausgegeben werden, um Jugendliche von abendlichen Gelagen abzuhalten. Die Verwaltung schlägt vor, eine zweireihige Hecke mit einem ein Meter hohen Wildschutzzaun in der Mitte im Westen der Realschule zu errichten.

Das soll Unbefugten den Zugang versperren und Pflanzen eine Rankhilfe bieten. An den Zuwegungen und an der Zufahrt zum Parkplatz sollen Toranlagen mit einer Höhe von 1,5 Metern aufgestellt werden. Über eine Ausweitung der Einsätze des Ordnungsamtes oder die Beauftragung einer Sicherheitsfirma soll im Haupt- und Finanzausschuss beraten werden. Sollte das Anliegerpaar mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, will es den Rechtsweg gehen.

Gemeinde Augustdorf hat weiterhin mit Lärm und Müll zu kämpfen

Briten bauen Zaun in der Senne: Stadt Paderborn kann ihn nicht verhindern

Britische Armee in Paderborn plant Zaunbau am Truppenübungsplatz - die Details

Bad Meinberger ärgert sich über untätige Stadtverwaltung

Ermittler wollen Augustdorfer Häftling anhand roter Schuhsohlen überführen - und scheitern

Augustdorfer Oberstleutnant übt im malaysischen Dschungel

Warten auf den Morgenstern - berührendes Adventskonzert in Augustdorf

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €