Digitalisierung: Fast 400.000 Euro für Augustdorfer Schulen

Augustdorf. Wo normalerweise Kinder und Lehrer laufen, stehen zahlreiche Tische und Stühle in den Gängen gestapelt. Pakete, aus denen Kabelkanäle in verschiedenen Breiten herausschauen, liegen auf dem Boden sowie meterlang aufgerollte Kabel. Ein Baustellenradio beschallt das fast menschenleere Gebäude. Die Gemeinde Augustdorf nutzt die Sommerferien, um die Digitalisierung an den Schulen im Ort zu verbessern. Als erstes ist die Realschule dran.

Vor einer Woche sind dort die Arbeiten gestartet, wie Bauamtsleiter Manuel Bröker erzählt. Die Firma Elektro Dresselhaus aus Schloß Holte-Stukenbrock verlegt die LAN-Kabel zu den sogenannten Access-Points, die das WLAN im Gebäude spannen. Auch die neuen Bildschirme werden damit angeschlossen. &bdquo;Überall, wo es passt, kommen die Geräte hinter die Tafeln", sagt Kämmerer Patrick Herrmann. Ansonsten werden sie daneben montiert.

Bildschirme und iPads passen zusammen

Die insgesamt mehr als 80 Bildschirme lassen sich über Apple TV ansteuern und sind damit gut kompatibel mit den angeschafften iPads für Schüler und Lehrer, die über Förderprogramme finanziert wurden.

Die TV-Geräte, deren Größe je nach Raummaß variiert, muss die Gemeinde allerdings selbst bezahlen. Dabei handelt es sich um rund 39.000 Euro. Denn die Förderung, die Augustdorf aus dem Digitalpakt Schule bekommt – 351.500 Euro – , fließt vollständig in die Datenverkabelung und das Verlegen zusätzlicher elektrischer Leitungen und Steckdosen.

Vorab Konzept erstellt

&bdquo;Wir haben lange daran gesessen, was und wie viel wir dafür überhaupt alles brauchen", sagt Patrick Herrmann. Sprich: Wie viele Access Points braucht es für ein flächendeckendes WLAN? Sollten die Bildschirme wirklich eine LAN-Verbindung haben? Welche Monitorgrößen braucht es? Bei der Ausarbeitung habe die Verwaltung Unterstützung vom Kommunalen Rechenzentrum in Lemgo bekommen. An der Projektplanung war auch das Ingenieurbüro W. Kloberdanz aus Detmold beteiligt. Außerdem wurde ein technisch-pädagogisches Konzept zusammen mit den Schulen erstellt.

Besonders schwierig seien die Ausführungsarbeiten in der Realschule aber nicht: &bdquo;Wir haben hier die Besonderheit, dass wir die Decken erst im Rahmen der kürzlich fertiggestellten Sanierung neu gemacht haben. Dabei haben wir schon vorausgedacht und Kabel verlegt, die wir jetzt nutzen können", erklärt Manuel Bröker. Wie berichtet, wurde die Realschule modernisiert. Zunächst war der alte Gebäudeteil West dran, der neben einer neuen Decke unter anderem auch eine neue Beleuchtung bekommen hat. Dann wurde der neue Verwaltungstrakt errichtet, in dem sich auch das Sekretariat befindet. Eine überdachte Verbindung rundet den Umbau ab.

Glasfaser ist schon verlegt

Ende der Sommerferien soll der Digitalisierungsausbau an der Realschule nun fertig sein. Dann sind die Grundschulen Auf der Insel und In der Senne an der Reihe. Manuel Bröker: &bdquo;Das findet im laufenden Betrieb statt. Wir haben uns aber mit den Schulen abgestimmt. Intensive Arbeiten werden außerhalb der Schulzeit gemacht." Er hofft, dass die Handwerker Ende der Herbstferien verrichteter Dinge abziehen können. Ursprünglich wollte die Gemeinde das Kapitel Digitalisierung eher abschließen, allerdings gab es durch Corona Lieferschwierigkeiten beim Material – und die Urlaubszeit sei auch nicht hilfreich.

Derweil ist der Glasfaseranschluss an der Realschule, der der Bildungseinrichtung überhaupt erst zu schnellem Internet verhilft, bereits fertig. Rund 530 Meter musste die Firma Sewikom dafür verlegen. Die Mitarbeiter sind nun bereits an den anderen Schulen dabei, die schnelle Leitung zu verlegen. Gespannt seien die Verantwortlichen nun, wie die moderne Technik mit Inhalt gefüllt werden wird – ausgelegt ist diese nämlich für einen Unterricht in Präsenz.

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