Neuer Kommandowagen: Einsatzleitung nun schneller am Notfallort

Augustdorf . Wenn es brennt, zählt jede Sekunde. Um so wichtiger ist es, dass die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr rechtzeitig am Einsatzort sind. Doch seit einem Führungswechsel hat die Freiwillige Feuerwehr Augustdorf keinen Zugführer mehr direkt vor Ort. Damit dieser bei großen Einsätzen schnell zu seinen Kameraden stoßen kann, hat die Feuerwehr einen neuen Kommandowagen angeschafft. Dieser soll helfen, die Schutzziele des Kreises Lippe zu erfüllen.

&bdquo;Die Investition in ein weiteres Fahrzeug war notwendig geworden, weil aufgrund eines Wechsels in der Feuerwehrleitung und dem Ausscheiden einiger Kameraden aus der Einsatzabteilung seit Juli in der Tagesalarmstärke kein Zugführer mehr in Augustdorf vorhanden ist", sagt Brandmeister Tarik Gützlaff. Alle Zugführer und höheren Führungskräfte seien derzeit nicht im Ort beschäftigt und könnten daher nicht im ersten Moment nach der Alarmierung an der Einsatzstelle sein, um den Einsatz zu leiten und zu koordinieren.

Anfahrt direkt von der Arbeitsstätte

Die Gemeinde Augustdorf musste also handeln. Sie spendierte der Feuerwehr einen VW Tiguan – Kostenpunkt: 54.000 Euro. &bdquo;Da ist allerdings auch eine Aufrüstung nach den Bedürfnissen der Einsatzkräfte enthalten", sagt Iris Diekman, verantwortlich für die Verwaltung der Feuerwehr bei der Gemeinde. Da es sich um einen Jahreswagen handelt, der gerade einmal 15.000 Kilometer runter hat, konnte bei der Anschaffung gespart werden, wie Gützlaff bemerkt. Helfen soll das Fahrzeug nun auf jeden Fall: &bdquo;Mit dem neuen Fahrzeug ist es dem diensthabenden Zugführer nun möglich, die Einsatzstellen direkt von seiner Arbeitsstätte aus anfahren zu können, um dann die Einsatzleitung zu übernehmen. Der jeweilige Zugführer muss nicht erst mit seinem privaten PKW das Gerätehaus in Augustdorf anfahren, um dann von dort aus auszurücken."

Doch kann die Zeitersparnis durch den neuen Wagen wirklich einen in Augustdorf ansässigen Zugführer ersetzen? &bdquo;Das kriegen wir mit dem Fahrzeug in den Griff. Es gibt ja noch die Gruppenführer im Ort. Die treffen als erstes ein. Ein Zugführer wird dann relevant, wenn mindestens zwei Löschfahrzeuge und eine Drehleiter ausrücken. Ab 21 Leuten spricht man von einem Löschzug – der braucht eine höhere Instanz beim Einsatz", sagt der Brandmeister. Zudem könne sich der Einsatzleiter nun schon auf der Anfahrt ein erstes Lagebild verschaffen und dazu mit seinen Gruppenführern oder der Feuerschutz- und Rettungsleitstelle über Funk in Kontakt treten.

In der Zeit zwischen dem Führungswechsel und ohne das neue Auto habe es keine Komplikationen bei größeren Einsätzen gegeben. &bdquo;Da haben wir Glück gehabt. Die Gruppenführer konnten bei vergangenen Einsätzen die Situation im Griff behalten" sagt er. Allerdings: &bdquo;Alle größeren Einsatzlagen, wo mehr als eine Löschgruppe zum Einsatz kommt, könnten ohne Zugführer kritisch werden."

Ohne Zugführer könnte es kritisch werden

Die restlichen Einsatzkräfte hätten durch die zentrale Lage des Gerätehauses indes in etwa gleich weite Wege in alle Ecken Augustdorfs. Bei Einsätzen im Westen oder Osten werde man zudem jeweils von den Feuerwehren aus Oerlinghausen oder Pivitsheide unterstützt. Aktuell arbeitet die Gemeinde daran, ihren Brandschutzbedarfsplan zu definieren. &bdquo;In dem fehlten bisher die Schutzziele", sagt Iris Diekmann. Damit ist vor allem die Zeit gemeint, die die Feuerwehr vom ersten Alarm bis zum Eintreffen am Einsatzort braucht. Das neue Auto soll da in Zukunft helfen, sagt sie.

Die Einsatzleitung wird in Augustdorf ab sofort in Form eines sogenannten A-Dienstes organisiert. Hierbei teilen sich die qualifizierten Zugführer und die Leitung der Feuerwehr den Dienst als Einsatzleitung tage- oder wochenweise auf. Der Kommandowagen wird unter der Woche von einem Einsatzleiter benutzt – tagsüber steht er an dessen Arbeitsstätte, abends und nachts bei ihm zu Hause. &bdquo;Daher ist es möglich, dass man dieses Fahrzeug nun auch häufiger im Ort, vor Geschäften oder in der Augustdorfer Umgebung sieht", sagt Tarik Gützlaff.

Neuer Kommandowagen: Einsatzleitung nun schneller am Notfallort

Die Lagenser Feuerwehr bekommt drei neue Fahrzeuge

Darum setzt die Feuerwehr Lage zwei betagte Transportwagen für ein Pilotprojekt ein

Absturz in Porta Westfalica: 25-Jähriger schwer verletzt - schwierige Rettung

Pilotprojekt in München - Drohnen fliegen Feuerwehr voraus

Großbrand bei Löhner Rohstoff-Firma: Dunkle Rauchwolke bis nach Lippe zu sehen

Doppel-Feuerwehrjubiläum in Pivitsheide: 100 und 50 Jahre Einsatz für Detmold

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €