Augustdorf. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat es deutlich gemacht: Die Verbände des Heeres müssen reaktionsschneller werden. Um diese „Kaltstartfähigkeit“ schnell wiederzuerlangen, wird mehr geübt, geschossen und im internationalen Rahmen trainiert. Die Landes- und Bündnisverteidigung stehe wieder ganz oben auf der Ausbildungsagenda der Kampfverbände der „Lipperland-Brigade“, lässt die Bundeswehr in einer Pressemitteilung wissen.
Generalleutnant informierte sich in Augustdorf
Über die aktuelle Lage in Augustdorf informierte sich Generalleutnant Johann Langenegger als Kommandeur der drei Heeresdivisionen bei einem Dienstaufsichtsbesuch in Augustdorf.
"Mit Generalleutnant Johann Langenegger aus dem Kommando Heer in Straußberg kam der ranghöchste Vorgesetzte der Heeresdivisionen zu einem Truppenbesuch an die Kaserne am Sennerand. Als Kommandeur des Feldheeres und Stellvertreter des Inspekteurs ist der erfahrene General mit dem aktuellen Aufgabenspektrum der Landstreitkräfte bestens vertraut. Beim Panzergrenadierbataillon 212 ließ sich Langenegger in die aktuelle Lage des Großverbandes einweisen und besuchte anschließend die Ausbilder und Rekruten der Grundausbildungskompanie auf dem Übungsplatz Stapel", heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Drei-Sterne-General habe sich viel Zeit genommen, um sich mit den Offizieranwärterinnen und Offizieranwärtern der Panzergrenadiertruppe auszutauschen, die gerade in der Rommel-Kaserne ihre soldatische Basisausbildung durchlaufen. In den Nachmittagsstunden habe Brigadekommandeur Stephan Willer als Hausherr in der Augustdorfer Kaserne den Gast aus dem brandenburgischen Straußberg zum persönlichen Austausch und Lagevortrag durch die Abteilungsleiter des Brigadestabes begrüßt, heißt es weiter.
"Wir müssen reaktionsschneller werden"
„Der Krieg in der Ukraine hat uns deutlich gezeigt, dass wir reaktionsschneller werden müssen“, machte Langenegger deutlich. Die Befähigung des Heeres, einen wirksamen Beitrag zur Verteidigung des Nato-Bündnisses zu leisten, hänge von der „Kaltstartfähigkeit“ der Verbände ab. Langenegger betonte mit Nachdruck, dass dazu die persönliche Einsatzbereitschaft von entscheidender Bedeutung sei. „Zudem werden die Strukturen sowie die Zusammensetzung der Heeresverbände derzeit überprüft, um eine erhöhte Einsatzbereitschaft zu erreichen“, erklärte der Generalleutnant.
Eine Gesprächsrunde mit Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren bildete den Abschluss des Besuches von Generalleutnant Langenegger, der am Vortrag das Versorgungsbataillon 7 am Standort Unna besucht hatte. Auch die Logistik-Profis im Ruhrgebiet gehören zur Panzerbrigade 21. „Ich wollte hier Eindrücke von der Basis gewinnen, das ist mehr als gelungen“, so Langenegger bei seiner Abreise am frühen Abend.