Vor dem Augustdorfer Rathaus soll alles schöner werden

Augustdorf. Der Rathausplatz ist in die Jahre gekommen und soll künftig ein attraktiveres Bild abgeben. Die Neugestaltung samt angrenzendem Bereich der Pivitsheider Straße ist schon seit Jahren geplant, aber im Rat gab es auch Bedenken angesichts der hohen Eigenmittel, die die Gemeinde aufbringen muss. In der letzten Sitzung vor der Weihnachtspause hatte die Verwaltung aktuelle Informationen zum Projekt.

Auftrag an Planungsbüro Wie berichtet, hatten sich Bürger mit Vorschlägen beteiligen können . Unter Verwendung von Mitteln des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) war ein Planungswettbewerb für die Gestaltung des Rathausvorplatzes durchgeführt worden. &bdquo;Planungswettbewerbe werden in den Bereichen des Städtebaus als Mittel zur Findung der besten Lösung gewählt“, erläuterte die Verwaltung dazu in einer Vorlage. Ein Wettbewerb fördere schöpferische Kräfte, Innovationen und eine zukunftsgerechte Qualität des Bauens. Die eingereichten Entwürfe waren in ihrer Darstellung konzeptionell und als Entwurfsidee zu verstehen. Den ersten Preis in Höhe von 10.250 Euro gewann Ende 2022 das Landschaftsarchitekturbüro &bdquo;3Plus Freiraumplaner“ aus Aachen, das zugleich den Planungsauftrag für die Realisierung des Projektes erhielt.

Die Planung musste noch in einigen Bereich konkretisiert und überarbeitet werden. Dabei ging es des Weiteren um eine Ausweitung des Ausbaubereiches mit Radwegeplanung sowie Bushaltestellen. Gleichzeitig erforderte die Beteiligung des Kreises Lippe als Anordnungsbehörde die Begleitung des Planungsprozesses durch ein neutrales Sicherheitsaudit. Dieses soll mögliche Sicherheitsdefizite der Straßenplanung durch eine externe Sachverständigenstelle abdecken.

Zwei Fördertöpfe angezapft Die Bezirksregierung empfahl die Aufteilung der Maßnahme in zwei Förderbereiche: Der Antrag für Gelder aus dem Programm &bdquo;Kommunaler Straßenbau“ für die Pivitsheider Straße wurde mehrfach auf Wunsch der Bezirksregierung überarbeitet. Um diese zu bekommen, muss die Gemeinde sie noch in diesem Jahr über die Bezirksregierung beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass die Gemeinde ihren Teil der Kosten für den Straßenbereich in Höhe von 423.000 Euro übernimmt.

Für den Rathausvorplatz liegt bereits eine Zusage für Fördermittel aus dem Programm &bdquo;Städtebauförderung“ vor. Die Maßnahme beinhaltet auch die energetische Rathaussanierung. Die Gesamtkosten betragen 1,9 Millionen Euro, mit Rathausvorplatz und Pivitsheider Straße. An Fördermitteln gibt es 638.100 Euro für beide Maßnahmen.

Reaktionen der Fraktionen Die FDP lehnt das Projekt ab. Fraktionschef Roger Ritter sagte in der Ratssitzung: &bdquo;Die aktuelle finanzielle Situation der Gemeinde lässt es nicht zu, eine derart hohe Summe aus Eigenmitteln bereitzustellen.“ Dabei bleibe der Sanierungsbedarf viele anderer Straßen in Augustdorf unberücksichtigt. Stattdessen sollten alternative Maßnahmen berücksichtigt werden, die eine möglichst breite Verbesserung der Infrastruktur zum Ziel hätten.

Die hohen Kosten schmeckten auch den anderen Fraktionen nicht. Für die CDU bestätigte dies Wolfgang Huppke. Es gebe jedoch Fördergelder, man stimme deshalb für die Freigabe der gemeindlichen Gelder. Dennis Marx (FWG) verwies zwar auf den Sanierungsstau anderer Straßen, doch: &bdquo;Die Entwicklung der Gemeinde muss auch immer eine gewisse Außenwirkung haben.“ Die Anpassung an energetische Anforderungen und Barrierefreiheit seien wichtig.

SPD-Fraktionsvorsitzender Mats Uffe Schubert bestätigte, es sei teuer. Aber die Planung dauere nun schon so lange, eine einzelne Maßnahme solle nicht herausgerissen werden. Für die Freigabe des Eigenanteils sprach sich dann eine Mehrheit aus.

Nach Angaben von Fachbereichsleiter Norbert Wehmeier sollen die Ausschreibungen für die Bauarbeiten im nächsten Jahr erfolgen. Die Arbeiten könnten dann im Spätsommer beginnen.

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