Busverkehr in Augustdorf: „Stundentakt ist doch nicht schlecht“

Augustdorf. Schlechte Bewertungen gab es im Rahmen des Lippe-Checks der LZ für den Öffentlichen Personennahverkehr in der Gemeinde. Zu wenig Busverbindungen nach Detmold und Schloß Holte-Stukenbrock, insbesondere in den Abendstunden und an den Wochenenden - das waren Hauptkritikpunkte. Die LZ befragte Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG Lippe), dazu.

Die KVG ist eine kommunale Planungs- und Organisationsgesellschaft, die für den ÖPNV in Lippe zuständig ist. Man sei bemüht, für jeden ein optimales Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, zu planen und zu realisieren. Seien es der Linienbus, AST-Verkehr (Anruf-Sammel-Taxi) oder ALF (Anruf–Linien–Fahrten), heißt es auf der Homepage der Gesellschaft mit Sitz in Lemgo. Doch wie sieht das für Augustdorf aus?

Im Stundentakt Für 2 Euro könnten regelmäßige ÖPNV-Nutzer nach Detmold fahren, erläutert Achim Oberwöhrmeier. Mit dem Deutschland-Ticket auch für durchschnittlich 1 Euro - &bdquo;das ist doch nicht teuer“, sagt er. Die Linie 390 Augustdorf-Detmold verkehre von 5 Uhr morgens bis 21.45 Uhr abends im Stundentakt, an Wochenenden kürzer. &bdquo;Das ist im lippischen Vergleich gar nicht so schlecht ...“ Die abendlichen Rückfahrten von Detmold seien vergleichsweise spät, ordnet er im Hinblick auf andere lippische Kommunen ein.

Bürger fanden bei der LZ-Umfrage zudem, dass die Haltestellen von manchen Wohngebieten zu weit entfernt lägen. Allerdings kann natürlich nicht gewährleistet werden, dass von jedem Wohnhaus der Fußweg zur Haltestelle nur 5 Minuten beträgt. Bis zu 700 Meter zum Bus zu Fuß zu gehen - das hält der Geschäftsführer durchaus für normal möglich.

Zu wenig Nutzer Beklagt wurde, dass man von einem Theaterbesuch aus Detmold nicht mehr mit dem Bus nach Augustdorf gelangen könne. &bdquo;Ja, das ist leider so“, gibt Achim Oberwöhrmeier zu. &bdquo;Aber mal ehrlich, wie viele Menschen aus Augustdorf gehen täglich ins Theater?“ Niemand, so viel ist klar. Das bedeutet aber auch, dass man für eine Handvoll Kulturinteressierte, die alle paar Wochen mal an verschiedenen Tagen eine Kulturveranstaltung in der Residenzstadt besuchen, keine ständigen Busfahrten einrichten kann.

Denn diese kosten eine Menge Geld, und die Kommunale Verkehrsgesellschaft darf keine Steuergelder verschwenden. Würden genügend Bürger Bus fahren, würde es auch mehr Angebote geben. Für einen &bdquo;Limo-Betrieb“, den es in anderen Kommunen gibt, sei Augustdorf vermutlich zu klein, meint der Geschäftsführer. Die Kleinbusse mit sechs Plätzen fahren auf Bestellung Bushaltestellen an und sind unter anderem in Lage, Oerlinghausen und Leopoldshöhe im Einsatz. Doch auch für einen solchen gilt: Er muss sich rentieren. Das gilt des Weiteren für private Taxiunternehmen, die täglich etliche Kunden haben müssten, um sich finanzieren zu können.

Für die Verbindung nach Schloß Holte-Stukenbrock ist die KVG nicht mehr zuständig. Vor etlichen Jahren hatte es über die Kreisgrenze hinaus ein Linienangebot eines privaten Unternehmers gegeben. Dieser hatte jedoch Insolvenz anmelden müssen.

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