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Fußballduell in Augustdorf: Ein Spiel symbolisiert internationale Freundschaft

Nicole Ellerbrake

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Das freundschaftliche Abklatschen darf vor dem Spiel nicht fehlen. - © Nicole Ellerbrake
Das freundschaftliche Abklatschen darf vor dem Spiel nicht fehlen. (© Nicole Ellerbrake)

Augustdorf. Fußball verbindet nicht nur die Spieler eines Teams miteinander, sondern auch Mannschaften, Städte und Länder.

Zur Stärkung der Verbindung zwischen Deutschland und Großbritannien, genauer zwischen einer Kompanie der Royal Lancers und der ersten Mannschaft des FC Augustdorf, fand das erste Freundschaftsspiel dieser Art auf dem Sportplatz Schlingsbruch statt.

Die Idee kam von den Briten

Seit dem Jahr 1951 haben in Paderborn-Sennelager britische Soldaten mit ihren Familien gelebt, bis sie im Jahr 2019 abgezogen worden sind. Trotz des Abzuges nutzen britische Verbände weiterhin intensiv den Truppenübungsplatz Senne. Warum ein solches Freundschaftsspiel bisher nie stattgefunden hat, das konnte sich Hauptfeldwebel Jens Wander, der zudem Verbindungsfeldwebel und zuständig für den Austausch mit den Briten ist, auch nicht so recht erklären. „Die Briten kamen mit der Idee auf mich zu und fragten, ob ein solches Spiel in Augustdorf nicht auch mal möglich wäre. Das scheint bei den Royal Lancers durchaus üblich zu sein“, sagt Wander.

Da es in der Kaserne aktuell keine Fußballmannschaft gebe, kam Wander die Idee, beim FC Augustdorf anzufragen – mit Erfolg. Bereits im Mai sei alles in trockenen Tüchern gewesen. Offiziell ankündigen durfte der FC Augustdorf das Spiel allerdings erst vor einigen Tagen, „das sind die Regeln der Royal Lancers“. Auch zwei Kräfte der britischen Militärpolizei waren vor Ort, „hauptsächlich natürlich, um bei den britischen Zuschauern für Ordnung zu sorgen“, erklärt Wander. Für das Spiel hatten neben den Spielern auch 94 weitere Soldaten eigens dienstfrei bekommen, damit sie ihre Kollegen kräftig anfeuern konnten. Das war auch bitter nötig, lag die Augustdorfer Mannschaft doch nach rund einer halben Stunde bereits 4:0 vorne.

Doch auf das Ergebnis kam es am Ende nicht an, sondern vielmehr darum, zu zeigen, dass sich die britischen und die in Augustdorf stationierten Soldaten und die Bürger nach wie vor nahestehen. „Der Abzug der Briten hat damals beide Seiten sehr getroffen. Die britischen Soldaten wollten den Standort Paderborn-Sennelager nicht verlassen. Dies war allerdings eine politische Entscheidung. Paderborn-Sennelager hat sich seit den Abzug natürlich auch verändert“, erinnerte sich Wander.

Mindestens fünf weitere Jahre bleibe er noch in seinem Amt und wolle solch ein Spiel auf jeden Fall wiederholen. „Deutschland und Großbritannien haben jüngst einen Vertrag über Freundschaft und bilaterale Zusammenarbeit geschlossen, und das beginnt bei uns hier heute im Kleinen.“

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