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Jugendhilfeeinrichtung Heidehaus

Neue Schulstation in Augustdorf soll Schülern lebenswichtige Erfolge vermitteln

Augustdorf. Die neue Schulstation des Heidehauses ist nun auch offiziell feierlich eingeweiht worden. Diese ist, wie berichtet, ein Kooperationsprojekt der Jugendhilfeeinrichtung Heidehaus und der Fürstin-Pauline-Schule in Detmold. „Zahlreiche Gäste des Kreises Lippe, darunter Landrat Meinolf Haase und Bürgermeister Dr. Andreas Wulf würdigten diesen wichtigen Schritt zur Förderung junger Menschen mit besonderen Bedürfnissen“, schreibt der Verein Jugendsiedlung Heidehaus in einer Pressemitteilung.

Die neu gestaltete Schulstation auf dem Gelände der Heidehaussiedlung sei mehr als nur ein Lernort. „Sie ist ein Ort des Ankommens und des Wohlfühlens.“ Eine moderne und ansprechende Umgebung biete den Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich zu bewegen, positive schulische Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Ziel für die Verantwortlichen sei es, Schule als sicheren Ort zu erfahren, Erfolgserlebnisse zu haben, Grenzen kennenzulernen und einzuhalten, Anerkennung zu erfahren und im besten Fall einen Schulabschluss sowie eine realistische Anschlussperspektive zu erreichen.

Hilfe für Schüler mit schlechten Erfahrungen

Das Angebot richtet sich derzeit an bis zu 14 Schülerinnen und Schüler in zwei Lerngruppen, welche einen intensiven pädagogischen Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich haben. „Viele von ihnen sind in herkömmlichen Schulsystemen gescheitert und haben eine von Abbrüchen und Misserfolgen geprägte Bildungsbiografie“, erläutert die Jugendhilfeeinrichtung.

Diese Schüler sind schulmüde durch langjährige schlechte Erfahrungen geworden und haben teilweise eine Zeit lang sogar überhaupt keine Schule besucht. Andere haben in problematischen Familienverhältnissen gelebt. In den Lerngruppen werde zieldifferenziert, nach Hauptschulrichtlinien, unterrichtet, erläutert die Einrichtung.

Unterrichtet und begleitet werden die Jugendlichen von zwei Lehr- und zwei pädagogischen Kräften. Ein Großteil der Schüler wohnt in der Jugendsiedlung Heidehaus, ein kleinerer Teil sind externe Schüler der Fürstin-Pauline-Schule in Detmold, die täglich nach Augustdorf fahren.

„Besonders hervorzuheben ist die großartige, unkomplizierte und zielorientierte Zusammenarbeit zwischen Tanja Barrenstein (Schulleiterin Fürstin-Pauline-Schule) und Sven Weber (Einrichtungsleitung Jugendsiedlung Heidehaus), die immer einen gerechten Blick auf die Bedürfnisse beider Systeme – Schule und Wohngruppen – wahren, sowie die wertschätzende Zusammenarbeit mit Jugendämtern und der Schulbehörde“, lobt der Verein.

Die Eröffnung der Schulstation sei ein zukunftsweisendes Bekenntnis der gesamten Region, in das Potenzial jedes einzelnen jungen Menschen zu investieren, heißt es abschließend.

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