Kita-Standort im Südfeld in Bad Salzuflen ist umstritten

Bad Salzuflen/Werl-Aspe. Das Baugebiet Südfeld wächst und wächst. Doch die jungen Familien, die sich dort gern niederlassen, dürften bald vor einem handfesten Problem stehen: Die nächstgelegene Kindertagesstätte ist nämlich die an der Paul-Schneider-Straße. Zwar steht eigentlich eine Kindergartenfläche an der Grundschule zur Verfügung, einen Neubau dort sehen Fachleute jedoch skeptisch. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem großen Feld nördlich des Fritz-Niewald-Weges.

Angefacht worden ist die Diskussion durch einen SPD-Antrag: Die Sozialdemokraten hatten vorgeschlagen, eine Kindergartenfläche schon im nächsten Bauabschnitt IV des Südfelds auszuweisen, also südlich vom Fritz-Niewald-Weg und dem Veilchenweg.

Gegen die Idee der SPD stemmt sich jedoch die Verwaltung. Der Grund: Das momentane Konzept für die nächste Erweiterung des Baugebiets südlich des Fritz-Niewald-Weges sei bereits weit fortgeschritten. Ein Großteil der Flächen dort ist demnach in der Hand von Privateigentümern und die Neuordnung der Grundstücke – das sogenannte Umlegungsverfahren – schon im Gange. Eine Kita jetzt noch einzuplanen, würde alle Vorarbeit zunichte machen, befürchtet Regina Walter vom Fachbereich Stadtplanung.

Auch die städtischen Flächen im nördlichen Bereich des Veilchenweges seien keine Option. &bdquo;Zum einen ist der Bereich mit einer Bautiefe von nur 16 Metern zu schmal für den Bau einer Kita. Zum anderen sollen dort Stadthäuser entstehen", unterstreicht Walter. Eigentlich steht eine Bedarfsfläche längst zur Verfügung: direkt an der Grundschule Knetterheide – dort könnte gewissermaßen im Handumdrehen mit dem Bau eines Kindergartens begonnen werden. &bdquo;Wir wollen diesen Bereich jedoch entlasten. Bereits jetzt ist die Verkehrssituation durch die Grundschule mehr als kritisch", begründet Joachim Licht von der SPD den Schwenk der Sozialdemokraten hin zum Veilchenweg.

Weil hier die Verwaltung aber Einwände hat, ziehen die Sozialdemokraten eine weitere Alternative aus dem Ärmel: Man könne sich die Ausweisung einer Kita-Bedarfsfläche im Bauabschnitt C vorstellen – also nördlich des Fritz-Niewald-Weges. Hierfür wäre allerdings eine aufwendige Änderung des dort gültigen Flächennutzungsplanes notwendig, der aktuell noch Landwirtschaft vorsieht. Anschließend müssten Bebauungspläne aufgestellt werden. &bdquo;Uns ist wichtig, dass es überhaupt ein Votum für eine Kita in Werl-Aspe gibt", gab Joachim Licht dafür grünes Licht. Kritik gibt es jedoch von Seiten der Freien Wähler. &bdquo;Schon vor zwei Jahren haben wir gefordert, Raum für eine Kita im Abschnitt IV einzuplanen", bemängelt Monika Prüßner-Claus , dass dies unterblieben sei. Aufgrund des Zeitdrucks kann Dagmar Ludwig von den Grünen nicht verstehen, weshalb nicht auf die Fläche an der Schule zurückgegriffen werde. &bdquo;Die Verkehrssituation lasse ich als Argument nicht gelten", meinte die Grünen-Vertreterin.

Abgesehen von der Kindergarten-Frage ist als nächster Schritt für die Planung von Bauabschnitt IV nun die öffentliche Auslage des Vorhabens beschlossen worden – mit Ausnahme der Freien Wähler, die dagegen votierten, und der Piraten, die sich enthielten. Sollte ein Kindergarten nördlich des Fritz-Niewald-Weges Realität werden, könnte nach Auskunft der Stadt der eigentlich reservierte Bereich übrigens für eine Erweiterung der Grundschule genutzt werden.

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