Umwelttag der Heerser Mühle ist aktueller denn je

Bad Salzuflen-Schötmar. Man müsste sich schon sehr weit von Bad Salzuflen entfernen, um ein vergleichbares Kleinod wie das Umweltzentrum Heerser Mühle zu finden. Es gilt als einzigartig, als wertvolle Bildungsstätte und als Aushängeschild der Stadt. Genauso wie der Umwelttag, der am Sonntag 30. Geburtstag feierte. Tausende Gäste kamen zum Gratulieren.

Heute zitiert man nicht mehr Goethe, sondern Greta. So wie Bürgermeister Dr. Roland Thomas, der sich bei seiner Eröffnungsrede den Worten der 16-jährigen Klimaschutzaktivistin aus Schweden bediente: &bdquo;Ich mag es nicht, wenn Menschen das eine sagen und das andere machen." Damit traf er den richtigen Nerv bei den Zuhörern als auch den Aktiven im Umweltzentrum (UWZ). &bdquo;Wir können die Probleme nicht auf die nächsten Jahrzehnte verschieben, wir brauchen jetzt Lösungen", sagte Dr. Peter Bausch, Vorsitzender des Trägervereins. Das Umweltzentrum leiste wichtige Aufklärungsarbeit, konstatierte Landrat Dr. Axel Lehmann. &bdquo;Um Arten- und Klimaschutz populärer zu machen, muss man unermüdlich kommunizieren." Das sei ein Prozess, der nie enden werde, ist sich der Landrat sicher.

Mit Spannung erwartet hatten die UWZ-Verantwortlichen den Auftritt von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU), die sich angekündigt hatte. Doch ihr sei etwas dazwischen gekommen, darum ließ sie sich von Mitarbeiterin Marlies Dieckmann vertreten, die ausrichten ließ: &bdquo;Sie können sich hier auf die Schultern klopfen. Die Arbeit, die Sie hier leisten, kann nicht hoch genug geschätzt werden."

UWZ-Geschäftsführer Ulrich Kaminsky nutzte bei einem Rundgang die Gelegenheit, auf das &bdquo;Bündnis pro Mensch & Natur" hinzuweisen, das gegen den Neubau der B 239 kämpft . &bdquo;Wenn die geplante Trasse kommt, dann gibt es dieses Umweltzentrum nicht mehr", zeigte er auf die Schneise, die quer über das Gelände verlaufen würde. Auch Thomas Rudolph und Melanie Mannel waren gekommen, um die Protestaktion zu unterstützen. &bdquo;Aber auch, um in entspannter Atmosphäre den Tag zu genießen, leckere Erdbeeren zu essen und dank der vielen Aussteller Anregungen mit nach Hause zu nehmen", verrieten die beiden UWZ-Fans.

An mehr als 100 Ständen gab es für die Gäste viel zu sehen und auszuprobieren. Musik, das Sauresani-Theater oder auch Schauspieler Peter Trabner, der das Umweltdrama &bdquo;Der Tod des Empedokles" spielte, bereicherten das Fest zum 30. Geburtstag.

Mehr als 600 Mitglieder &bdquo;Angefangen hat die Geschichte auf dem Pausenhof der Erich-Kästner-Schule", kann sich Harald Kohls (70) vom BUND Bad Salzuflen erinnern, der die Ausrichtung eines Umwelttages vor mehr als 30 Jahren vorgeschlagen hatte. Fast 40.000 Menschen besuchen das 1987 gegründete Umweltzentrum jährlich, mehr als 13.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzen die umweltpädagogischen Angebote. Beinahe alle gesellschaftlichen Gruppen – von den Kirchen über den Schützenverein bis zum BUND und politischen Parteien – gehören zu den weit mehr als 600 Mitgliedern im Trägerverein &bdquo;Umweltzentrum Heerser Mühle".

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